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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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darin lag ein anderes Kugelschiff – diesmal aber ganz über dem Boden. Im Vergleich zu dem anderen war es ein wahrer Zwerg. Ihr erster Eindruck war, daß es auf normalem Wege gelandet war. In der Mitte gähnte ein schwarzes Loch einer offenen Luke, von der eine Leiter herunterhing. Jemand hatte also die Bruchlandung überlebt und hier die Erde betreten.
    „Rettungsboot?“ fragte Ashe im Flüsterton.
    „Dasjenige, das ich gesehen habe, sah anders aus. Eher wie eine Rakete“, zischte Ross.
    Der Wind pfiff über die Lichtung. Die Strickleiter schlug gegen die gerundete Schiffswand. Am Fuße des fremden Schiffes versuchten ein paar Vögel, sich in die Lüfte zu erheben. Und dann trug der Wind den drei Männern jenen süßlichen Geruch zu, der unverkennbar von Tod und Fäulnis kündet.
    Ashe stand auf und spähte aus zusammengekniffenen Augen zu den schwerfällig flatternden Vögeln hinüber. Dann trat er vor. Ein Knurren ertönte vom Boden. Travis’ Speer zuckte hoch und sang durch die Luft. Ein vierbeiniges Tier mit braunem Fell heulte auf, sprang in die Luft und schlug wieder ins Gras. Weitere Aaasvögel flatterten hoch.
    Was dort am Fuß der Leiter auf sie wartete, bot keinen schönen Anblick. Die Späher vermochten auch auf den ersten Blick gar nicht festzustellen, wie viele Leichen es insgesamt waren. Ashe wollte sie untersuchen, gab es aber nach einer Weile auf. Ross hob einen Fetzen blaugrünen Stoffes auf.
    „Das ist eine Uniform von den Glatzköpfen“, stellte er fest. „Das ist etwas, was ich nie vergessen werde. Was ist hier vorgegangen? Ein Kampf?“
    „Was auch immer es sein mag – es liegt schon einige Zeit zurück“, sagte Ashe. „Und nachdem die Toten nicht begraben wurden, möchte ich annehmen, daß die ganze Mannschaft ums Leben gekommen ist.“
    „Gehen wir hinein?“ Travis legte die Hand auf die Leiter.
    „Ja. Aber nichts berühren. Besonders nicht die Instrumente.“
    Ross lachte. Es klang beinahe hysterisch. „Das brauchst du mir nicht zweimal zu sagen, Chef. Nach Ihnen, mein Herr, nach Ihnen.“
    So kletterten sie hinter Ashe die Leiter hinauf und traten durch die gähnende Lukenöffnung. Unmittelbar dahinter war eine zweite Tür, die von schweren Scharnieren gehalten wurde. Aber auch sie stand offen. Ashe schob sie ganz auf, und dann standen sie vor einem Schacht, in den eine zweite Leiter hinunterführte.
    Irgendwie hatte Travis damit gerechnet, daß es dunkel sein würde, da die äußere Wand der Kugel keinerlei Öffnungen oder Fenster aufwies. Aber von den Wänden ging ein blaues Leuchten aus, das nicht nur Licht sondern auch eine angenehme Wärme spendete.
    „Das Schiff lebt noch“, stellte Ross fest. „Und wenn es noch intakt ist …“
    „Dann haben wir das große Los gezogen, Jungs“, sprach Ashe für ihn den Satz zu Ende. „Mit so etwas haben wir nie gerechnet.“ Er schickte sich an, die innere Leiter hinunterzuklettern.
    Sie erreichten einen Absatz, oder besser gesagt, eine Plattform, von der drei ovale Türen ausgingen, die sämtlich geschlossen waren. Ross drückte der Reihe nach dagegen, aber alle drei widerstanden seinen Bemühungen.
    Eine zweite Leiter brachte sie durch ein Mannloch im Boden zu einer halbkugelförmigen Kammer, die die ganze obere Hälfte des Schiffes einzunehmen schien.
    In einem Sessel, der an Federn von der Decke hing, saß angeschnallt ein Toter. Vor der Leiche, die eine Uniform aus blaugrünem Material trug, hing eine Tafel, die mit Skalen, Knöpfen und Hebeln bedeckt war.
    „Der Pilot … er starb auf seinem Posten.“ Ashe trat vor und beugte sich über den Toten. „Keine Anzeichen einer Verletzung. Vielleicht ist die ganze Besatzung einer Seuche zum Opfer gefallen. Das sollen die Ärzte feststelle«.“
    Für weitere Untersuchungen nahmen sie sich keine Zeit, denn der Fund, den sie gemacht hatten, war zu wichtig. Die Nachricht von der Auffindung dieses zweiten Schiffes mußte unverzüglich an Kelgarries und dessen Vorgesetzte weitergeleitet werden.
    Das schwache Licht des frühen Morgens war stärker geworden, als sie ins Freie traten. Inzwischen hatte sich auch die Luft erwärmt und mit der Feuchtigkeit des Bodens gesättigt. Die Männer keuchten den steinigen Pfad hinauf, an ihrem nächtlichen Zufluchtsort vorbei, bis sie wieder auf die Ebene hinausblicken konnten. Ashe lugte als erster zwischen den Bäumen hindurch und gebot seinen Kameraden mit einer vielsagenden Handbewegung, in Deckung zu gehen. Die gemischte Herde aus Bisons

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