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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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hatte, riß Travis erschreckt den Mund auf und erstickte beinahe unter der Flut, die auf ihn herabtrommelte. Aber seine Beine hielten das Tempo, das Ashe angeschlagen hatte, und sie zogen weiter auf die Berge zu, die jetzt undeutlich zu erkennen waren.
    Eine kleine Bodenerhebung verlangsamte ihren Vormarsch, und zweimal mußten sie über reißende Bäche springen. Die Blitze zuckten mit ungeheurer Wildheit und erleuchteten jedesmal den ganzen Himmel. Eine Hand zog Travis nach links.
    Er fand sich mit Ashe und Ross zur Hälfte in den Windschatten von ein paar Felsen gezwängt. Man konnte es nicht gerade eine Höhle nennen, eher eine Spalte, aber immerhin war das besser als völlig ungeschützt dem Regen ausgesetzt zu sein.
    „Wie lange dauert das?“ knurrte Ross.
    Ashes Antwort war nicht sehr ermutigend. „Zwischen einer Stunde und ein paar Tagen. Vielleicht haben wir Glück.“
    Sie kauerten frierend am Boden, die Felle enger um sich gezogen und ihre Körper aneinandergepreßt, um sich gegenseitig zu wärmen. Vielleicht nickten sie dabei sogar etwas ein, denn Travis wurde sich plötzlich ruckweise wieder seiner Umgebung bewußt. Der Ruck schmerzte in seinen Schultern. Er wußte, daß der Regen aufgehört hatte, wenn es auch außerhalb ihres Unterschlupfes Nacht geworden war.
    „Gehen wir weiter?“ fragte er.
    Aber die Antwort auf seine Frage kam von draußen – ein Brüllen, das ihm beinahe das Trommelfell zerrissen hätte. Travis, dessen Nägel sich in den hölzernen Schaft seines Speers gruben, konnte den Schauder nicht unterdrücken, der ihn überlief.
    „Können wir machen, wenn wir unserem Freund dort draußen einen kleinen Imbiß zukommen lassen wollen“, meinte Ashe. „Hier gibt es Säbeltiger, Alaskalöwen, Höhlenbären und ein paar andere Fleischfresser, denen ich nicht gern begegnen möchte.“
    Etwas weiter entfernt antwortete ein zweites Brüllen. Eine Beruhigung hatten sie – der Regen hatte ihre Spuren aus dem Boden gewaschen, und die Bestien konnten nicht hinter ihnen her sein. So kauerten die Männer bis zur Morgendämmerung in ihrer Felsspalte.
    Ihr Frühstück bestand aus Konzentrat-Tabletten aus ihren Taschen. Travis kannte zwar den hohen Kaloriengehalt der kleinen Pastillen, lechzte aber förmlich nach echtem Fleisch, das heiß gebraten, noch etwas blutig, unmittelbar vom Bratspieß genommen wurde.
    „Gehen wir,“ Ashe wischte sich mit der Hand über den Mund und warf sich den Ranzen über die Schulter.
    Als sie schließlich den Gipfel erreicht hatten, wandten sie sich um und blickten auf das Tal mit dem See hinunter. Die glitzernde Wasserfläche bedeckte etwa die halbe Fläche. Travis hatte den Eindruck, als reichte sie heute näher an das Wrack heran als am Abend zuvor, und er machte Ashe darauf aufmerksam, der ihm beipflichtete.
    „Irgendwo muß das ganze Wasser ja hin, und sämtliche Bäche hier von den Bergen münden in den See. Ein Grund mehr, uns zu beeilen. Also, gehen wir weiter.“
    Aber als sie ein paar Schritte gegangen waren, blieb Travis plötzlich stehen. Ein schwaches, wässerig anmutendes Sonnenlicht brach durch die Wolken. Der Apache kniff die Augen zusammen und legte die Hand schützend darüber. Nein, er hatte sich nicht geirrt. Dieses Licht, schwach wie es auch sein mochte, wurde von einer Stelle im zweiten Tal reflektiert! Eine Wasserfläche? Er hatte Zweifel, denn der Lichtpunkt war zu hell.
    Ashe und Ross sahen es auch.
    „Noch ein Schiff?“ meinte Ross.
    „Auf unseren Karten ist nichts angegeben. Aber sehen wir nach. Auffällig ist der Punkt schon.“
    Waren das vielleicht Überlebende von dem anderen Schiff? Travis überlegte. Und wenn – hatten sie dann vielleicht dort unten ein Lager errichtet? Er hatte während der letzten paar Tage genug gehört, um daraus zu schließen, daß es höchst gefährlich werden konnte, mit den wirklichen Eigentümern der galaktischen Schiffe in Berührung zu kommen. Eine ihrer Patrouillen hatte Ross durch viele Kilometer Wildnis verfolgt. Er war ihrer geistigen Macht nur dadurch entronnen, daß er absichtlich seine Hand in eine Flamme gehalten hatte. Der Schmerz war stärker gewesen als ihr hypnotischer Befehl, sich zu ergeben. Es waren keine Menschen, diese Leute aus den Schiffen, und die Kräfte und Waffen, die sie besaßen, waren ganz anders als das, was menschlicher Geist ersinnen konnte.
    Schließlich erreichten sie eine Baumgruppe, von der aus sie auf eine weite Fläche freien Landes hinausblicken konnten. Mitten

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