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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Bolzen!“
    Der andere sträubte sich einen Augenblick, dann gewann die Vernunft die Oberhand, und er sprang auf das Fenster. Travis zielte auf den Kopf, der sich soeben über der Treppe zeigte, aber sein Geschoß traf nur am Oberarm. Eine Grimasse blinder Wut starrte ihn aus einem Gesicht an, das nicht menschlich genannt werden konnte. Kleine rote Augen funkelten bösartig – und doch schlummerte in ihnen noch ein Funken von Intelligenz.
    Er zog sich zum Fenster zurück. Ein purpurner Arm legte sich um seine Schulter, und eine Hand griff nach seinem Blasrohr.
    Travis ließ die Waffe los, wohl wissend, daß der andere auf einem Wege fliehen konnte, der ihm nicht offenstand. Dann ertasteten seine Hände das Seil und krampften sich darum. Vor sich sah er den purpurfarbenen Rücken des Eingeborenen. Seine Flügel standen aus dem Fenster.
    Und dann warf der Eingeborene sich zurück. Seine Schwingen holten weit aus, bremsten seinen Fall. Er raste in einer steilen Kurve wieder nach oben, als der erste Kopf im Fenster auftauchte. Haarige Fäuste tasteten nach Augen, die sichtlich von der Sonne geblendet wurden. Ross hatte den Boden erreicht. Travis war nicht weit hinter ihm. Das Seil schwankte wild und zerrte ihn an der Mauer entlang. Offensichtlich versuchten die Bewohner des Baues, ihn emporzuziehen.
    Der Apache ließ los, und das Seil schoß über ihm durch das Fenster. Daß die Nachtwesen sie in das für sie schädliche Licht hinaus verfolgen würden, war nicht anzunehmen. Fürs erste waren sie also in Sicherheit.
    Ashe hörte sich ihren Bericht mit gerunzelter Stirn an. „Das könnte schlimm werden, wenn wir hierblieben.“
    Ross warf den nutzlosen Blaster weg. „Du willst sagen, daß wir starten? Wann?“
    „Vielleicht morgen, vielleicht auch erst übermorgen. Renfry ist so weit. Er will versuchen, das Band umzuspulen.“
     
    *
     
    Sie machten einen letzten Abstecher zu der Bibliothek und schleppten an Bändern zum Schiff zurück, was sie nur gerade tragen konnten. Der Häuptling der Eingeborenen freute sich so über die Blasrohre, daß er ihnen erlaubte, auch aus der Schatzkammer des Stammes ihre Wahl zu treffen und bat nur darum, daß sie eines Tages zurückkehren möchten, um ihm und den Seinen neues Wissen zu bringen. Von den Nachtwesen aus dem Trichterbau wurden sie nicht mehr belästigt – wenn sie auch wieder dazu übergingen, als besondere Vorsichtsmaßregel nachts die Schleuse abzudichten.
    „Werden wir wieder hierher zurückkommen?“ fragte Ross, als sie sich von dem Häuptling verabschiedet hatten.
    „Wenn wir mit allem, was wir hier gefunden haben, wohlbehalten nach Hause kommen“, erwiderte Ashe trocken, „dann wird eines Tages jemand hierher zurückkehren. Darauf kannst du dich verlassen. Nun, Renfry?“
    Der Techniker sah’ abgespannt aus. Seine Hände zitterten.
    „Das Band ist zurückgespult“, sagte er ausdruckslos. „Und der Draht ist nicht abgebrochen. Mehr kann ich nicht sagen. Wenn wir Glück haben …“
    Und dabei blieb es.
     
    *
     
    Über sich hörte Travis das blecherne Plärren des Lautsprechers. „Alles fertig“, kam Renfrys Stimme.
    Der Techniker mußte die ganze Nacht durchgearbeitet haben. „Alles klar.“

 
16.
     
    „Wir sind durch.“
    „Hoffen wir, daß es weiter so gut klappt“, antwortete eine zweite Stimme über die Sprechanlage.
    Travis schlug die Augen auf und fragte sich, ob man sich wohl jemals an die Strapazen des interstellaren Fluges würde gewöhnen können. Er hatte während der letzten paar Tage, als sie den Boden eines Planeten unter den Füßen verspürt hatten, schon wieder vergessen, was es hieß, in einem Raumschiff ins All geschleudert zu werden. Aber immerhin hatte das Band bis jetzt fehlerfrei funktioniert.
    Und der Flug ging weiter.
    „Wenn das Schema sich wiederholt“, meinte Ashe nachdenklich am Abend des fünften Tages, „landen wir irgendwann morgen auf der Wüstenwelt.“
     
    *
     
    Dieses Mal setzten sie früh am Morgen auf dem Hafen in der Wüste auf, als die letzten Ausläufer des nächtlichen Lichterzaubers am Horizont verblaßten.
    „Zwei Tage Aufenthalt etwa, wenn alles so ist wie beim erstenmal.“
    „Kleiner Spaziergang?“ Ross mußte das gleiche Gefühl des Eingesperrtseins empfinden wie Travis.
    „Später, nicht daß ich glaube, daß es viel zu sehen gibt“, meinte Ashe.
    Mit den gläsernen Helmen auf den Köpfen öffneten sie die äußere Schleuse und blickten auf die weite Fläche hinaus, wo der Wind seit ihrer

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