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TS 84: Das Gestirn der Ahnen

TS 84: Das Gestirn der Ahnen

Titel: TS 84: Das Gestirn der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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ihn jemals zu Gesicht bekommen werden. Ich wäre allerdings ganz froh, wenn einer der Vanryn auftauchen würde – wenn es noch welche gibt.“
    Er machte eine bedeutsame Pause. „Die Vanryn besaßen eine hochentwickelte Technik und verloren doch den Krieg. Ich stelle mir manchmal vor, wie hoch die Technik der ,Anderen’ entwickelt gewesen sein muß. Wenn man daran denkt, was wir von denen lernen könnten, dann könnte man geradezu verrückt werden!“
    „Ja“, sagte Christensen. Er warf noch einen Blick auf das Raumschiff und schwieg dann.
    „Achten Sie besonders auf Inschriften, Fairlie“, instruierte ihn DeWitt. „Alles kann wichtig sein. Ein einziges Wort, vielleicht sogar nur ein Bruchstück davon.“
    Sie gingen langsam durch die Ruinen, die unter dem gelben Sonnenlicht lagen, das aus einem kupfernen Himmel kam. Aus dei Gras zu ihren Füßen stieg ein starker Duft auf, der an eine Sommerheide erinnerte. Weit entfernt stand das Raumschiff düster un drohend. Gelegentlich hörten sie das Kreischen einer Winde oder einen lauten Ruf, aber diese Geräusche trugen nur dazu bei, die Stille noch uferloser erscheinen zu lassen.
    Sogar der junge Smith war davon beeindruckt. „Wißt ihr, wie mir das hier vorkommt?“ fragte er. „Wie ein einziger riesengroßer Friedhof.“
    „Das ist es auch“, entgegnete Christensen. „Genau das!“
    Der Stützpunkt auf Gassendi, der vermutlich schon wesentlich früher zerstört worden war, hatte sich in dem immer gleichbleibenden Mondklima nicht verändert. Hier aber hatten Wind, Regen un Temperaturunterschiede die Ruinen verändert, bis man aus den zerfallenen Steinbrocken kaum noch erraten konnte, wozu sie einst gedient haben mochten. Stürme und Wolkenbrüche, Treibsand und die natürliche Erosion hatten Vertiefungen aufgefüllt und Gebäudereste zum Einsturz gebracht, bis schließlich alles eingeebnet war.
    „Hier werden Sie keine Inschriften mehr finden“, bemerkte Fairlie. „Wahrscheinlich auch nicht an anderen Stellen, aber gar bestimmt nicht auf der Erdoberfläche.“
    DeWitt hob die Schultern und streckte das Kinn vor. Seine Auge zeigten den gleichen Blick, den Fairlie in ihnen gesehen hatte, als DeWitt noch auf der Erde war und die Aufzeichnungen der Vanryn betrachtete, die in Gassendi gefunden worden waren.
    „Dann werden wir eben graben“, sagte er entschlossen. „Die Luftaufnahmen werden gerade entwickelt, und auf ihnen müßte wir eigentlich feststellen können, wo sich der Mittelpunkt der Stadt, das heißt die Regierungsgebäude, befunden hat. Dort haben sie sieht die wichtigen Aufzeichnungen verwahrt, und vielleicht sind die Tresore noch erhalten, wenn sie tief genug eingebaut waren. Wir werden graben.“
    „Hoffentlich haben wir Glück“, meinte Fairlie. „Sonst könne wir nämlich hier ein Leben lang herumwühlen.“
    DeWitt sah ihn wütend an und drehte ihm den Rücken zu, ohne zu antworten.
    Christensen hatte sich auf einen Stein gesetzt. Er sah erschöpft aus und atmete schwer.
    „Sie hätten nicht mitkommen sollen“, sagte Fairlie besorgt.
    Christensen lächelte schwach und schüttelte den Kopf. „Solang ich der Leiter dieser Expedition bin, muß ich auch mitgehen.“ E stand mühsam auf und ließ sich dabei von Fairlie helfen.
    „Ist Ihnen eigentlich auch schon aufgefallen“, fragte er dam „daß der Feind die Stadt offensichtlich nicht angetastet hat? Der Raumhafen, der sich vermutlich früher hier befand, wurde an scheinend gründlich zerstört, aber die Stadt scheint nach und nach zerfallen zu sein, als ob sie einfach verlassen worden sei. Glauben Sie, daß der Feind doch zu so menschlichen Regungen fähig war?“
    „Das ist durchaus möglich. Wir wissen natürlich nicht, ob hier überhaupt noch jemand am Leben war … Andererseits scheint auch Kalber nie mit einer Ausrottung der Vanryn gerechnet zu haben, sondern immer nur damit, daß sie nie wieder ihren Planeten verlassen dürften.“ Dann fügte er hinzu: „Für die Vanryn dürfte das ebenso schlimm gewesen sein …“
    Sie gingen langsam zu dem Raumschiff zurück. Fairlie beobachtete DeWitt, der eifrig mit Thomason sprach, und hatte das Gefühl, als planten die beiden, der Stadt das Leichentuch von den Knochen zu reißen.
    „Es hat keinen Sinn, sie davon abbringen zu wollen“, sagte er zu Christensen, der neben ihm ging, „aber sie werden sich noch wundern, was für eine Heidenarbeit sie sich da aufgeladen haben. Die Aussichten, daß die Überlebenden hiergeblieben sind,

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