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TS 85: Endstation Zukunft

TS 85: Endstation Zukunft

Titel: TS 85: Endstation Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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einmal Duluth aus der Koje zerren und ihn die Bremsraketen prüfen lassen.“ Er verschwand durch den Niedergang.
    „Glaubst du, daß Mike nicht mehr ganz richtig im Kopf ist?“ fragte Chirico nachdenklich.
    Alsdorf kauerte sich vor das Fernrohr. „Noch nicht. Er hat nur Anfälle von Gewissensbissen. Du weißt ja, daß die meisten Raumpiloten so etwas schon viel früher bekommen.“
    Der Italiener nickte zustimmend mit dem Kopf. „Und wenn schon“, sagte er dann, „keiner von uns ist unersetzlich!“
    Neun Stunden später verließ die Henri Poincare ihre Kreisbahn und schwenkte auf die Bahn ein, die sie in weiten Spiralen immer näher an den Planeten heranführen mußte. Nach sechzehn Minuten hatte sie die Grenze der Stratosphäre erreicht, und die vier Besatzungsmitglieder schnallten sich an, um gegen die großen Bremsverzögerungen einigermaßen geschützt zu sein.
    Lukas, dem die Automatik alle Sorgen um Kurse, Geschwindigkeiten, Bahnwinkel und ähnliche Dinge abgenommen hatte, litt am wenigsten unter der Anspannung. Seine langjährige Erfahrung hatte ihn abgehärtet, und selbst ein besonders langwieriges Landemanöver hätte ihn jetzt nicht mehr aus der Ruhe gebracht.
    Obwohl er schon eine verhältnismäßig große Zahl von Raumflügen hinter sich hatte, vertrug Duluth Landungen immer noch schlecht. Er wehrte sich instinktiv gegen die Kräfte, die ihn zu Boden drückten, obwohl er wußte, daß das sinnlos war. Als die Henri Poincare sich tiefer senkte, wurde es immer schlimmer und schließlich fluchte er nur noch laut vor sich hin, wenn wieder eine neue Bremsrakete gezündet wurde.
    Alsdorf und Chirico, die beide noch verhältnismäßig Raumfahrtsäuglinge waren, waren klug genug gewesen, ein starkes Schlafmittel zu nehmen. Obwohl sie nicht bei Bewußtsein waren, wanden sich ihre Körper, als litten sie unsägliche Qualen.
    Dann sank das Raumschiff in dichtere Luftschichten. Diesmal war der Druck unerträglich. Lukas und Duluth wurden im selben Augenblick ohnmächtig. Als sie wieder die Augen öffneten, war es um sie herum wunderbar friedlich. Die Henri Poincare war perfekt gelandet.
    Duluth schüttelte verwundert den Kopf. „Einmal hätte ich beinahe meine Zunge verschluckt“, sagte er mit heiserer Stimme. Als er sich umsah, bemerkte er, daß sich Lukas bereits abschnallte, während Alsdorf und Chirico immer noch bewußtlos, aber ruhig geworden, auf ihren Plätzen lagen. „Sieh dir bloß mal diese Dornröschen an“, fügte er dann hinzu. „Wie lange soll denn die Pennerei noch weitergehen?“
    Lukas stand auf und reckte sich. „Na, ich schätze, daß sie in einer halben Stunde wieder ansprechbar sein werden. Komm, Joe,sehen wir uns mal den nächsten Jagdgrund der Trans-Solar an.“
    Er zwängte sich in die Beobachterkuppel und sah sich den neuen Planeten aus nächster Nähe mit bloßem Auge an.
    „Wie sieht es aus?“ fragte Duluth, der sich nicht schnell genug von seinen Gurten befreien konnte. „Irgend etwas besonders Schönes?“
    Lukas war überrascht. „Verflucht und zugenäht. Wenn die Farben nicht verschieden wären, dann könnte man glauben, wir seien in Südamerika oder an der Goldküste!“
    „Du lieber Gott!“ meinte Duluth. „Vielleicht haben wir irgendwo die falsche Kurve erwischt und sind jetzt in Spanien gelandet.“
    Die Henri Poincare war auf einem Sandstreifen gelandet. Etwa fünf Kilometer südöstlich lag einer der smaragdgrünen Ozeane wie ein Spiegel unter dem etwas gelblichen Himmel. Im Westen erhob sich in einem Kilometer Entfernung ein leuchtend blauer Wald aus dem roten Sand. Nirgends war eine Bewegung zu sehen, aber in einiger Entfernung wies der Sand dunkle Flecken auf, die sich bei näherer Betrachtung durch das Teleskop als möwenähnliche Vögel erwiesen.
    Hoch über ihnen schickte die Mittagssonne ihre Strahlen durch eine gleichmäßig dicke Wolkenschicht. Die Sonne, Fomalhaut, war über zwei Milliarden Kilometer entfernt, aber trotzdem war das Licht immer noch so stark wie das in den Tropen auf der Erde.
    „Wer hätte das gedacht?“ meinte Duluth nach einigen Minuten. „Das ist ja toll! Wie steht es eigentlich mit der Atmosphäre – hat das schon mal jemand gemessen?“
    „Tony behauptet, daß sie atembar sei, aber Vorsicht ist auch hier die Mutter der Porzellankiste … Was hältst du davon, wenn wir die Leiter hinunterlassen, während die zwei Helden ihren Schönheitsschlaf beenden?“
    „Bin schon dabei“, sagte Duluth. „Ich glaube, ich werde mir den

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