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TS 85: Endstation Zukunft

TS 85: Endstation Zukunft

Titel: TS 85: Endstation Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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interessiert, auf das Navigationsdeck zu kommen. Du auch, du abergläubischer Wilder! Wir haben einen Haufen Arbeit. Je eher wir damit fertig sind, desto eher steigen wir wieder ein bißchen in der Rangordnung der Trans-Solar.“
    Chirico fragte plötzlich: „Kurt, was erwartest du eigentlich von deinem Leben?“
    „Macht“, gab Alsdorf ruhig zu. „Und du?“
    „Ich weiß es nicht. Ich denke immer noch darüber nach. Vielleicht will ich nur einen Fingerzeig, einen Wink, der mir sagt, wohin ich gehen muß, um etwas zu vollbringen, was wert ist, getan zu werden.“
    „Du willst Macht“, sagte Alsdorf überzeugt. „Schließlich will das jeder! Erst dieser Drang hat die Menschheit zu dem gebracht, was sie heute erreicht hat.“
    Der Italiener grinste über das ganze Gesicht. „Na schön, Mephisto, dann wollen wir sehen, daß wir bald einen Landeplatz erreichen!“
    Als sie durch den schmalen Gang schritten, der das Wohndeck von dem Navigationsdeck trennte, klapperten ihre Magnetschuhe unheimlich durch das völlig ruhige Raumschiff.
    Die Untersuchung der Verhältnisse, die auf Fomalhaut III herrschten, ging mit beinahe atemberaubender Geschwindigkeit und äußerster Präzision vor sich. Die Sichtverhältnisse waren ausgezeichnet, und zu Alsdorfs größtem Erstaunen versagte diesmal kein einziges der Meßgeräte in dem Moment, in dem es am meisten gebraucht wurde, wie er das von früher gewohnt war.
    Kurz nach vierzehn Uhr sah Chirico von seinen Tabellen auf und bemerkte bewundernd: „Verdammt, das ist ja idealer als die Erde!“
    Sogar der leidenschaftslose Alsdorf konnte sich nicht mehr zurückhalten. „Tony, so ideal war es bis jetzt noch nie: Fast dasselbe Klima wie auf der Erde, die Zusammensetzung der Atmosphäre beinahe gleich, sechzig Prozent der Landmassen bebaubar … Unter diesen Bedingungen könnte man direkt …“
    „Wenn ich euch einen guten Rat geben darf, dann versucht erst einmal herauszubekommen, ob in diesem Paradies nicht schon andere hocken.“
    Die beiden drehten sich um und sahen, daß Lukas unbemerkt hereingekommen war.
    Alsdorf grinste verlegen. „Tag, Mike. Denkst du immer noch an deine Supermänner?“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht.“
    „Wenn es nach Recht und Gesetz zuginge, dann müßtest du eigentlich immer noch halb bewußtlos in deiner Koje liegen“, bemerkte Chirico.
    Lukas ging zu dem Kartenständer und betrachtete die Ergebnisse ihrer Arbeit. „Komisch“, sagte er trocken, „sieht genauso aus wie die Erde, bevor wir sie mit Wasserstoffbomben verbessert hatten. Jetzt müssen wir hier noch einmal von vorn anfangen …“
    Alsdorf hielt ihm ein großes Foto unter die Nase. „So sieht der Landeplatz aus dreitausend Meter Höhe aus. Was hältst du davon?“
    „Sieht ganz gut aus.“
    „Fomalhaut III bietet wirklich eine Menge, Mike“, sagte Chirico begeistert. „Sieh doch mal selbst durch das Fernrohr!“
    „Das überlasse ich gern euch. Ich muß noch ein paar Berechnungen machen, damit wir heil dort unten ankommen … Wann kann ich deine endgültigen Berechnungen haben, Kurt?“
    Der Geophysiker legte das Foto auf den Tisch und sah den Captain abschätzend an. „Was ist denn auf einmal mit dir los, Mike? Fällt dir das ganze Unternehmen auf die Nerven? Ich glaube, du könntest eine kleine Aufmunterung vertragen!“
    „Könnten wir das nicht alle?“ Lukas sah mürrisch auf die Karte. „Ich, du, überhaupt die ganze Menschheit. Wir brauchen wieder neue Werte, neue Horizonte. Damals, als es schon einmal soweit war, wirkte die Raumfahrt wie eine Aufmunterungsspritze. Aber bis jetzt haben wir eigentlich noch nichts erreicht. Wir haben siebzehn neue Planeten entdeckt und nichts dazugelernt. Wir nehmen uns einfach, was wir wollen und rasen dann zum nächsten Paradies weiter.“
    „Einen Trost gibt es wenigstens“, sagte Alsdorf ironisch. „Bis jetzt sind wir noch nie auf intelligente Lebewesen gestoßen, die an unserer Lebensweise Anstoß hätten nehmen können.“
    „Nein“, antwortete Lukas nüchtern, „bis jetzt noch nicht – aber wenn es erst einmal soweit ist, dann Gnade ihnen Gott!“
    Alsdorf kletterte in die Beobachtungskuppel und begann an dem Spiegelteleskop herumzudrehen. „Ich hoffe, daß ich in etwa sechs Stunden mit den Berechnungen fertig sein werde, Mike. Vielleicht kannst du dich dann lange genug von deinen edlen Gedanken losreißen, um die Landung vorzubereiten?“
    „Arbeitet nur schön weiter“, sagte Lukas. „Ich werde jetzt erst

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