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TS 88: Das Ende der Zeitreise

TS 88: Das Ende der Zeitreise

Titel: TS 88: Das Ende der Zeitreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Selbständigkeit in einigen Fällen, wie zum Beispiel auf Alkin, zu einer regionalen Diktatur aus, die das Individuum mehr behinderte, als es zu Zeiten der Zentralregierung der Fall gewesen war. Doch einen Vorteil hatte das Abkommen. Nie mehr würde es Kriege zwischen menschlichen Zivilisationen geben. So schlußfolgerten jedenfalls die Verfasser des Trionenbandes. Herc sollte die Widerlegung dieser These bald am eigenen Leibe zu spüren bekommen.
    Die Mascot hatte noch nicht mit dem Einflug ins Sirius-System begonnen, als ihr Kapitän über H-Funk aufgefordert wurde, zu stoppen und ein Prisenkommando zu übernehmen. Major Lemon, der annahm, es mit Piraten zu tun zu haben, strahlte einen Notruf nach Sirius-vier ab und beschleunigte den Flug der Mascot, Die Quittung erhielt er fünf Sekunden später. Ein Raumtorpedo explodierte so dicht vor dem Bug, daß die Mascot sich wie ein Kreisel zu drehen begann. Gleichzeitig schossen aus dem Ortungsschatten des äußersten Planeten drei Walzenschiffe hervor.
    Major Lemon identifizierte sie als sirianische Kreuzer. Langsam begann er die Zusammenhänge zu ahnen. Als nach einem zweiten Warnschuß die Aufforderung zum Stoppen erneuert wurde, gab er das ungleiche Rennen auf. Seine Ahnung wurde bald zur Gewißheit. Ein schwerbewaffnetes Prisenkommando, aus achtzig sirianischen Raumsoldaten bestehend, setzte mit zwei Verbindungsbooten über und drang durch die Hauptschleuse ins Schiff ein.
    Major Lemon war noch jung. Er liebte sein Leben nicht weniger als jeder andere Mann auf seinem Schiff. Doch obwohl er sich über die Folgen klar war, schickte er eine Meldung zum Heimathafen der Mascot, Terra-Island, worin er den Überfall der sirianischen Kreuzer schilderte. Natürlich hörten die Kommandanten der Kreuzer mit.
    Eine Viertelstunde später wurde Major Lemon ohne Raumanzug aus einer Lastenschleuse gestoßen.
    Herc Turpes wurde von dem Überfall im Schlaf überrascht. Die Andruckabsorber hatten die Zentrifugalkraft der Kreiselbewegung kompensiert, so daß er, in Unkenntnis der Lage, die drei Sirianer, die ohne Anmeldung in sein Etablissement eindrangen, mit saftigen Flüchen belegte. Das half ihm jedoch nichts. Man zerrte ihn gewaltsam in den Flur, wo bereits einige Leidensgefährten warteten. Die tollsten Gerüchte gingen um, aber Herc erkannte sehr bald den wahren Sachverhalt.
    Sirius-drei war eine Welt, deren rauhes Klima, im Verein mit fast ununterbrochen tobenden Orkanen und beständigen Überflutungen sowie heftigen Krustenbeben, einen besonderen Menschenschlag geformt hatte. Der Kampf gegen die Naturgewalten war für die Sirianer zum Lebenselement geworden, es waren vierschrötige, bärtige Gesellen, die sich in jede Rauferei stürzten und sich um so wohler fühlten, je stärker der Gegner war. Dabei hatten sie eine blühende Zivilisation aufgebaut. Vielleicht war das der Grund, dachte Here, daß sie sich mit der Föderation anlegten. Es ging ihnen zu gut. Herc hoffte, daß jemand eine der anderen Welten verständigt hatte. Der vereinigten Kraft der Föderation würden auch die kampfgewohnten Sirianer nicht lange widerstehen können.
    Der Schlußakt kam schneller, als irgend jemand hätte erwarten können.
    Kaum waren die Passagiere und die entwaffneten Besatzungsmitglieder der Mascot in der großen Messe zusammengetrieben worden, als ein sirianischer Sergeant zu den Wachsoldaten stürzte und ihnen flüsternd eine Meldung überbrachte. Die verschüchterten Passagiere bemerkten nicht das Funkeln in den Augen ihrer Bewacher, aber sie sahen, daß einer nach dem anderen die Messe verließ.
    Zehn Minuten vergingen in ängstlicher Spannung. Die Besatzung der Mascot hatte die Plätze der Bewacher eingenommen und hinderte die Passagiere am Verlassen der Messe. Sie fürchteten eine List der Sirianer. Energisch sorgten sie für Ruhe. Herc lauschte, um etwas von dem zu erhaschen, was sich im Schiff tat. Einmal war es ihm, als wäre da ein schabendes Geräusch, danach ein dumpfes Poltern.
    Hätte er gewußt, wie gut die Wände der Mascot isoliert waren, seine Spannung wäre noch um einige Grade gestiegen.
    Dann zuckten sie alle zusammen.
    Draußen vor dem Eingang knatterte das unverkennbare Stakkato von Thermoschüssen. Etwas rumpelte über den Flur. Der Lärm der Entladungen schwoll zu einem Inferno an, das so plötzlich abbrach, wie es eingesetzt hatte.
    Die Türflügel schwangen zur Seite. Unwillkürlich duckte sich die Menge. Dann ertönten, einzeln erst, dann immer lauter, jubelnde

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