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TS 88: Das Ende der Zeitreise

TS 88: Das Ende der Zeitreise

Titel: TS 88: Das Ende der Zeitreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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erstemal?
    Oa-Oa besah sich den Gasball, der einst die Urmutter seiner Rasse gewesen war. Vielleicht gab es im neugeborenen Universum wieder eine solche Welt, eine Welt, in der sich die Atome so dicht zusammenballten, daß feste Körper entstanden und sich eine Gasatmosphäre bildete, in der die Ahnen einer Gemeinschaft, wie die seine es in ihrer besten Zeit gewesen war, entstanden und sich entwickelten – einem neuen Ende aller Zeiten entgegen. Vielleicht würde der Geist sich über die Entropie hinüberretten in einen neuen Anfang, würde sich akkumulieren von Universum zu Universum, bis er stark genug war, nach Äonen den Endzweck seines Daseins zu erfüllen.
    Ein ziehender Schmerz in seinem Gravitationskern bewog Oa-Oa, in sich hinein zu lauschen. Er fühlte die beginnende Auflösung. Schon strebten die Strukturkräfte seines Körpers nach außen. Oa-Oa erfaßte noch, daß ein bisher unsichtbarer Lichtfleck durch die immer schneller schwindende Masse der Erde hindurchschimmerte. Dann endete auch der Kampf dieses Sternes mit einer lautlosen Explosion.
    Oa-Oa suchte nach den bekannten Konstellationen – und fand das grausige Nichts. Noch während er suchte, erlosch sein zentrales Bewußtsein. Er fühlte keinen Schmerz. Oa-Oa war hinübergegangen in die Nacht zeitlosen Schweigens – sein Geist aber hatte sich dem Dunkel mitgeteilt, auf daß er teilhabe an der Neuerschaffung der Welt.

 
Zwischen Nacht und Morgenrot
     
    „… denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken wird …“
     
    *
     
    Frierend drängte sich die Sippe um das kümmerliche Feuer. Die Männer hatten Gesichter, die nicht weniger finster waren als der nachtdunkle Hintergrund der Höhle. Draußen heulte der Schneesturm und übertönte das Klagen der Kinder und das beruhigende Gesumm der Mütter.
    Die Köpfe hoben sich, allen Augen war der aufglühende Funke der Hoffnung gemeinsam, als sich aus dem weißen Loch des Höhleneinganges eine vermummte Gestalt löste. Sie schüttelte sich brummend. Ein Schneeschauer wirbelte auf und senkte sich auf den kalten Felsboden. Dann trat die Gestalt näher, hockte sich am Feuer nieder und starrte in die Flammen.
    Niemand wagte zu fragen.
    Erst nach einiger Zeit, als die Eiskruste sich aus Asgilds Bart gelöst hatte, begann der Jäger zu sprechen. „Es ist sinnlos, bei diesem Wetter auf die Jagd gehen zu wollen. Das Auge reicht nicht weiter als einen halben Schritt, und der Fuß versinkt in den Wehen, die der Wind zusammengetragen hat.“
    „Aber wir brauchen Fleisch!“ grollte Amnahas. „Die Kinder hungern, und die Weiber haben kaum noch Milch für die Säuglinge.“
    „Hast du keine Spuren gefunden?“ fragte Saikeet leise.
    Asgild schüttelte den Kopf, ohne den Blick zu heben. „Keine“, erwiderte er tonlos. „Der Schneesturm weht alles zu, bevor du richtig hingesehen hast. Ich hatte Mühe, unsere Höhle wiederzufinden.“
    Aus dem Hintergrund ertönte unterdrücktes Schluchzen. Amnahas, dessen Frau erst vor kurzem von einem Jungen entbunden hatte, knirschte mit den Zähnen. Er reckte entschlossen den Oberkörper hoch. „Warum macht Egdul nicht den Jagdzauber?“
    Eine Weile war Stille. Niemand hätte es sonst gewagt, von sich aus Egdul zum großen Zauber aufzufordern. Aber die Not war groß. So murmelten denn die Männer bald im Chor: „Ja, Egdul soll den Jagdzauber machen!“ Immer fordernder erhoben sie ihre Stimmen, bis sich schließlich eine dürre, vom Alter abgezehrte, hohlwangige Gestalt erhob und zum Feuer trat. Er ließ die vom beizenden Rauch geröteten Augen umhergehen. Dann nickte er.
    „Morgen früh werde ich den Jagdzauber machen!“
    Sonst nichts.
    Doch es genügte, die Sippe zu fröhlicher, kindlicher Ausgelassenheit zu verwandeln. Der bohrende Hunger war fast vergessen; und nach kurzer Zeit verriet das laute Atmen der um das Feuer ausgestreckten Menschen, daß die Sippe schlief. Nur der Wächter des Feuers ruhte nicht. Auf seinen Wurfspeer gestützt, hockte er neben den niedrigen Flammen und schob von Zeit zu Zeit einen neuen Ast hinein.
    Der Morgen bescherte der Sippe eine freudige Überraschung. Der Schneesturm hatte nachgelassen. Vom Eingang der Höhle aus reichte der Blick bis zu dem kahlen, verkrüppelten Strauch, der, wie alle wußten, einundzwanzig Schritt entfernt war. Nur dünn rieselten große Flocken vom grauverhangenen Himmel.
    Die Männer ergriffen ihre Waffen und traten hinaus auf den Schneehang,

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