Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
Vom Netzwerk:
und als Zweistundenreisen noch Jahre dauerten, konnten sie keine Mannschaften bekommen, die freiwillig mitfuhren, und so machten sie sie betrunken und schlugen ihnen dann eins über den Schädel. Als die Männer aufwachten, waren sie schon zu weit auf See, um nach Hause schwimmen zu können.“
    „Aber das ist nicht dasselbe“, protestierte Lars.
    „Ich möchte wissen, wie du mit eigener Kraft von hier nach Hause kommst. Da gibt es gar keinen Unterschied, nur den, daß es gegen so etwas Gesetze gibt und daß der alte Fox sie gebrochen hat.“
    Lars musterte Peter. „Dir scheint das mächtig Spaß zu machen.“
    „Mir?“ Peter grinste unangenehm. „Mir nicht. Ich bin genauso wütend darüber wie einige von den anderen. Jeff Salter zum Beispiel.“
    „Salter hätte kein Wort gesagt, wenn du ihn nicht aufgehetzt hättest, das weißt du ganz genau.“
    „Gut, und was ist schon dabei? Wer hört schon in einem Sternenschiff auf einen Kadetten? Und es war höchste Zeit, daß jemand genügend Grips aufbrachte, um ein paar Fragen zu stellen. Oder würdest du lieber zusehen, wie Walter Fox uns alle ins Verderben führt?“
    „Warum gibst du denn Kommodore Fox die Schuld? Er hat doch auch seine Befehle – genauso wie wir.“
    „Natürlich. Die hatte Miliar von der Planetfall auch. Nur, daß die Planetfall nicht die richtigen Befehle für die vorliegende Situation hatte.“ Peter ging auf das Schott zu. „Schließlich ist der Kolonialdienst keine militärische Organisation. Jeder einzelne von uns hat einen Vertrag für diese Reise unterschrieben. Und in diesem Vertrag, den ich unterschrieben habe, stand gar nichts von Wolf IV – Befehl oder kein Befehl.“
    Lars lachte. „Und was willst du jetzt machen? Den Kommodore bitten, wieder nach Hause zu fliegen?“
    Peter lächelte jetzt nicht mehr. „Behalte nur die Augen offen“, sagte er langsam. „Old Foxy ist mit dem Beantworten von Fragen noch nicht ganz fertig.“
    Mit diesen Worten ging er hinaus und schlug die Schottentür hinter sich zu.
     
    *
     
    Es gab viel Arbeit.
    Vor seiner ersten Stunde im Bio-Labor mit Lambert hatte Lars nicht den leisesten Begriff von dem Umfang und der Vielzahl der Vorbereitungsarbeiten gehabt, die ein Forschungsflug zu einem neuen Stern erforderte. Und nach dieser ersten Stunde hatte er keine Zeit mehr, sich über Peter oder die Mannschaft oder den Zielort des Schiffes oder irgend etwas anderes Gedanken zu machen. Wie Lambert ihm von Anfang an erklärt hatte, gab es hier mehr Arbeit als zwei beliebige sterbliche Menschen in der ihnen zur Verfügung stehenden Zeit auch nur hoffen konnten zu erledigen.
    Also fingen sie an.
    Das meiste war Routinearbeit, aber auch das mußte geschehen. Kulturmedien mußten frisch präpariert, sterilisiert, auf Deckgläser gegossen und aufbewahrt werden. Glasgefäße und Instrumente mußten geeicht werden. Frische Reagenzlösungen mußten mit größter Sorgfalt vorbereitet werden; denn Erfolg oder Mißlingen einer Mission konnte vom Bruchteil eines pH. abhängen. Lars verbrachte Stunden an der Analysenwaage und wog, löste, destillierte und prüfte.
    Aber dann gab es noch andere Arbeit, die nur Lambert Lars lehren konnte. Man konnte natürlich Bänder studieren, aber in letzter Konsequenz vermochte nur ein in der praktischen Arbeit erfahrener Mann das lehren, was die Praxis erforderte. Und Lambert war ein hervorragender Lehrer. Wo andere vielleicht ungeduldig gewesen wären, war er tolerant; „man kann gar nicht viel genug vorher wissen“, sagte er immer wieder. „Auf einem neuen Planeten ist die ganze Mannschaft auf Sie angewiesen. Sie müssen wissen, was Sie suchen und wovor Sie sich in acht zu nehmen haben.“
    „Aber wenn das ein neuer Planet ist, woher können Sie das dann wissen?“ protestierte Lars müde. „Ich hatte immer gedacht, man müßte abwarten.“
    „Wenn Sie sich darauf verlassen, würde Ihr erster Trip wahrscheinlich auch der letzte sein“, lachte Lambert. „Wir versuchen ganz einfach, möglichst viele Trümpfe in der Hand zu haben, wenn es soweit ist. Sie werden sich schon auch noch daran gewöhnen.“
    Und so lernte Lars, langsam aber sicher. Und dennoch konnte er nie das Gefühl der Angst loswerden, das Gefühl einer wachsenden Gefahr, als das Schiff mit den unermüdlich dröhnenden Motoren seinem Ziel näherflog. Am Ende der langen Reise stand Wolf IV und dann …
    Was dann?
    Am Beginn der vierten Tagesperiode nach der Versammlung war Lambert nicht anwesend, als Lars das

Weitere Kostenlose Bücher