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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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aber Lars schaltete wieder ein und ging langsam zu seinem Spind. Er fing an, sich auszukleiden.
    „Was denkst du dir eigentlich dabei?“ fragte er plötzlich und drehte sich zu Peter herum. „Komm, du schläfst nicht. Gib Antwort! Was hast du vor?“
    Peter blickte träge zu ihm auf. „Oh, Adlerauge ist wachsam! Du hast mich wohl beobachtet?“
    „Darauf kannst du Gift nehmen.“
    „Okay. Dann heraus damit. Was tue ich denn?“
    „Hör zu, das ist kein Witz“, sagte Lars. „Du hast die Leute auf diesem Schiff jetzt soweit, daß sie jeden Augenblick die Nerven verlieren. Weißt du denn nicht, was geschieht? Siehst du denn nicht, was als Nächstes kommt?“
    Peter setzte sich plötzlich auf, und jetzt lächelte er nicht mehr. Seine Augen bohrten sich in Lars’ Gesicht.
    „Nein, sag mir, was als Nächstes kommt.“
    „Meuterei. Und das weißt du genausogut wie ich. Du hast alles getan, um die Mannschaft gegen Kommodore Fox aufzuhetzen. Du hast ihnen die Worte in den Mund gelegt. Und wenn du deine Karten richtig spielst, dann wirst du sogar damit durchkommen.“
    Peter lachte brüllend. „Und du kommst erst jetzt darauf? Wo hast du denn gesteckt?“ Sein Gelächter verstummte so plötzlich wie es begonnen hatte. „Aber es ist schon gut so, schon gut. Wenn es bis zu dir durchgedrungen ist, dann muß es ja funktionieren!“
    „Funktionieren?“
    „Ja, funktionieren. Ich hab’ dir doch gesagt, daß Fox noch ein paar Fragen beantworten muß, nicht wahr? Nun, das war mir bitter ernst.“
    „Aber Meuterei …“
    „Eines wird dadurch sichergestellt“, sagte Peter Brigham mit zusammengebissenen Zähnen, „nämlich, daß Walter Fox niemals mehr ein Sternenschiff führen wird. Niemals. Selbst, wenn es einer Meuterei bedarf, um ihn daran zu hindern.“

 
5.
     
    Ein paar Augenblicke herrschte Schweigen in der Kabine, und Lars starrte Peter an. Dann sank er langsam auf einen Stuhl.
    „Dann ist es also Fox, auf den du es abgesehen hast“, sagte er. „Es geht dir gar nicht darum, wohin dieses Schiff fliegt oder was wir dort finden. Das ist dir völlig egal, du willst nur Walter Fox ausschalten.“
    „Jetzt begreifst du langsam“, sagte Peter.
    Lars schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das nicht. Peter, ich verstehe das einfach nicht, was du tust. Fox ist der größte Planetenforscher, den die Erde jemals in den Weltraum geschickt hat, und du versuchst, seine Mannschaft zur Meuterei aufzuwiegeln, um ihn zu zerbrechen. Warum? Wer sollte denn das Kommando führen? Fox hat schon früher Mannschaften auf unbekannten Planeten geführt, und sie haben ihm vertraut, und er hat sie wieder zurückgebracht. Weißt du denn nicht, was Fox getan hat?“
    „O ja, das weiß ich ganz genau. Du bist derjenige, der es nicht weiß.“ Peter warf Lars einen verächtlichen Blick zu. „Du bist in deine Heldenverehrung so verbohrt, daß du nie die Wahrheit über Walter Fox erkennen würdest.“
    „Ich weiß, daß Fox ein großer Mann ist, wenn du das meinst, und ich bin stolz, unter ihm zu dienen.“
    „Ich weiß, ich weiß“, seufzte Peter. „Du hast seine Bücher gelesen und die netten Zeitungsberichte über seine Reisen, und die lassen Walter Fox alle in einem herrlichen Licht erscheinen. Große Presseberichte, 3-D-Sendungen, alles. Das ist deine Vorstellung von dem Mann.“
    „Und die deine?“
    „Daß er ein Fanatiker ist und ein Narr“, brauste Peter auf. „Warum, glaubst du wohl, hat dieses Schiff seinen Auftrag bekommen? Weil Fox um die Planetfall wußte und ein großes Geschrei erhob, bis sie ihm ein Schiff gaben und Männer, um sie zu finden. Warum war er denn so begierig darauf? Wegen der Planetfall glaubst du wohl? Fox war die Planetfall stinkegal. Aber er hat Fremde gerochen, und das bedeutete, daß er kommen mußte, ganz gleich, wie er es zuwege brachte oder wen er mit sich schleppte. Fox ein Schiff zu geben und ihn nach Wolf IV zu schicken, war genauso wie wenn man einem verrückten Mörder ein Messer in die Hand drückt.“
    „Das glaube ich nicht“, sagte Lars langsam.
    „Wie solltest du auch? Du hast ja nur die eine Seite der Medaille gesehen. Die Kehrseite liest man nicht in der Zeitung: daß Fox so vernarrt in den Gedanken ist, der erste zu sein, der mit Fremden Kontakt herstellt, daß er auf seine Mannschaft keine Rücksicht nimmt. Er hat mehr Leute verloren als irgendein anderer Forscher. Und weißt du auch warum? Weil es ihm nicht genügt, gute Plätze für Kolonien zu finden und sein Schiff

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