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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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wieder nach Hause zu bringen. Er muß jeden Planeten nach Spuren intelligenten Lebens absuchen. Und wenn er dabei die halbe Mannschaft umbringt, dann haben die Leute eben Pech gehabt.“
    Lars starrte Peter erschreckt an.
    „Du haßt ihn wirklich!“
    „Ja, ich hasse ihn. Du hältst ihn für groß, aber in Wirklichkeit ist er grausam und dumm und schlecht.“ Plötzlich klang seine Stimme verändert. Die ganze Arroganz und der Sarkasmus waren verschwunden, und seine Worte klangen beinahe bittend.
    „Hör zu. Nur eine Minute hör mir zu. Vor zehn Jahren war eine Landung auf Arcturus IV, erinnerst du dich? Fox war davor gewarnt worden, aber er landete. Er hätte mit einem Beobachtungsschiff die Oberfläche abfliegen können, aber er hatte Angst, es könnte ihnen dabei etwas entgehen. Er dachte, er hätte Spuren eines Fremden auf dem Planeten gefunden. Also führte er seine Mannschaft durch hundert Meilen Staubstürme und Wüste, ohne ausreichenden Schutz vor der Sonne und ohne genügend Lebensmittel oder Wasser.
    Fox fand seinen Fremden nicht, aber als die Männer wieder zum Schiff zurückkehrten, hatten sie alle Strahlungsverbrennungen, und drei von ihnen starben. Nein, du hast nicht die ganze Geschichte von diesem Trip gelesen, weil sie nie in den Zeitungen stand. Sie hatten Angst, damit würden Kolonisten abgeschreckt werden. Sie gründeten auch schließlich eine Kolonie, aber die drei Männer, die gestorben waren, machte das nicht wieder lebendig. Sie bauten ihnen ein Denkmal auf Arcturus IV, und dann vergaßen sie sie.“
    „Einen Augenblick“, sagte Lars. „Ich habe das Logbuch dieser Fahrt gelesen. Da war etwas von Staubteufeln …“
    „Du meinst, Fox hat sie sich eingebildet. Vielleicht erinnerst du dich an die Namen der Männer, die gestorben sind.“
    „Einer war Markowsky. Er war der Ingenieur. Und da war Lindell und …“
    Lars blieb der Mund offenstehen, und er starrte Peter an.
    „Nur weiter“, sagte Peter.
    „Ich – ich habe nicht gewußt…“
    „Drei Namen auf einem Grabstein“, sagte Peter. „Markovsky und Lindell und Brigham. Thomas Brigham, Navigator auf dem Sternschiff Mimas unter Walter Fox. Mein Vater.“
     
    *
     
    Irgendwo im Korridor schlug eine Zeitglocke an.
    Weit darunter im Maschinenraum veränderten die Maschinen ihren Rhythmus. Gelegentlich hörten sie eine Stimme oder einen Schritt im Gang, die vertrauten Laute eines Schiffs. Aber in der winzigen Kabine schien es, als wäre die Zeit stehengeblieben.
    „Das habe ich nicht gewußt“, sagte Lars.
    „Natürlich hast du es nicht gewußt.“ Peters Stimme klang überraschend sanft. So hatte Lars Peter noch nie erlebt, denn dazu war der andere viel zu sehr darauf bedacht gewesen, einen undurchdringlichen Panzer um sich herum aufzubauen.
    Vorher hatte er nur den Haß gesehen, den Peter der Welt gezeigt hatte. Jetzt spürte er in plötzlicher Erkenntnis das Elend und die Einsamkeit, die dieser Haß verbergen sollte. Vor seinem geistigen Auge sah er plötzlich einen zehnjährigen Jungen, der die Nachricht erhielt, daß sein Vater gestorben war, irgendwo auf einem fernen Planeten. Diese Nachricht mußte in Peter eine Leere erzeugt haben, die nichts mehr hatte füllen können. Nichts? Doch, der Haß, der Haß auf den Mann, der nach Peters Meinung seinen Vater in den Tod getrieben hatte.
    Lars sah das ganz deutlich und schüttelte verwundert den Kopf. „Dann bist du nur auf die Ganymed gekommen, um dich an Fox zu rächen …“
    „Ich mußte an Bord kommen“, sagte Peter. „Wenn ich es diesmal nicht geschafft hätte, dann das nächstemal oder das übernächstemal. Es gibt viele Männer, die Brigham heißen. Fox würde es nie erfahren – bis ich es ihm sagen würde. Ich mußte es tun. Man muß ihn aufhalten, irgendwie, und ich werde derjenige sein, der es tut.“
    „Und das andere?“
    Peter preßte die Lippen zusammen. „Ich muß Fox aufhalten. Das andere tut mir leid, aber ich kann nicht anders.“
    „Es ist falsch, Peter.“
    „Er wird nie mehr ein Sternenschiff führen.“
    „Aber siehst du denn nicht, daß du jeden Mann an Bord mit ins Verderben hineinziehst?“
    „Ich wüßte nicht inwiefern. Wir werden Fox zur Umkehr zwingen. Wir brauchen nicht nach Wolf IV zu fliegen, wenn wir nicht wollen.“
    „Und wenn es dir nicht gelingt, Fox zur Umkehr zu zwingen? Was dann? Wenn wir auf Wolf IV landen und die halbe Mannschaft in Eisen liegt und die Moral beim Teufel ist …“ Lars schüttelte den Kopf. „Wenn du so

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