Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
Vom Netzwerk:
brauchen.“
    „Sie glauben doch nicht etwa …“
    „Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Jedenfalls sind sie davongelaufen. Sie müssen schon seit Tagen auf ihre erste Chance gewartet haben.“
    „Aber Peter Brigham hätte sich nie auf so etwas eingelassen“, protestierte Lars. „Unmöglich.“
    „Tut mir leid, aber die Tatsachen sprechen dagegen“, sagte Lambert. „Ich sehe wirklich keine andere Erklärung. Er muß gewußt haben, was sich anbahnte und hat uns trotzdem nicht gewarnt.“
    Sie saßen um das Feuer und warteten. Eine halbe Stunde verstrich, dann eine Stunde. Die graue Dämmerung kroch den Horizont hinauf. Sie blickten in die Richtung des Schiffes.
    „Sie – Sie glauben doch nicht, daß sie starten, wenn sie das Schiff erreichen?“ fragte Lars.
    „Ich fürchte schon.“
    „Aber damit würden sie uns ja …“
    „Ja. Damit würden sie uns hier zurücklassen in einer recht unangenehmen Lage.“ Lambert preßte die Lippen zusammen. „Passen Sie gut auf.“
    Sie spähten hinüber und warteten darauf, die orangerote Flamme am Himmel aufsteigen zu sehen, aber da war nichts zu sehen. Dann hörten sie unten am Weg Geräusche, und Fox und Klein ließen sich am Feuer nieder. Die Niederlage stand ihnen in tiefen Linien in das Gesicht geschrieben.
    „Sie haben es vermutlich gesehen“, sagte Fox müde.
    „Gesehen?“ fragte Lambert.
    „Den Start. Von hier oben müssen Sie ihn doch gesehen haben.“
    „Wir haben keinen Start gesehen“, sagte Lars.
    Fox und Klein wechselten erstaunte Blicke.
    „Das ist eigenartig“, sagte Fox. „Wir sind ihnen gefolgt und haben uns an der Leine über den Fluß gezogen. Die Flöße hatten sie natürlich abgeschnitten.
    Wir folgten ihrer Spur über das Delta zu der Stelle, wo das Schiff gestanden hatte. Die müssen Dorffman und die anderen überrascht haben.“
    „Hören Sie“, sagte Lars. „Das Schiff ist niemals gestartet – weder mit Salter und seiner Bande noch mit sonst jemand.“
    „Aber es ist weg“, knurrte Kommodore Fox grimmig. „Auf dem Delta, wo wir gelandet sind, ist kein Schiff. Dort ist gar nichts.“ Er sah Lars, Lambert und Klein an. „Und Sie wissen, was das zu bedeuten hat. Das bedeutet, daß wir hier gestrandet sind. Das bedeutet, daß wir dieses Schiff dort oben auf dem Kamm erreichen müssen, und zwar schnell, wenn wir nicht verhungern wollen.“

 
9.
     
    Lars brauchte ein paar Augenblicke, um die Ungeheuerlichkeit dessen, was Kommodore Fox gesagt hatte, in seinem vollen Ausmaß zu erfassen. Die Ganymed war verschwunden. Sie hatten weder gesehen noch gehört wie sie startete, aber sie war trotzdem verschwunden. Sie waren allein – Fox, Jerry Klein, John Lambert und er. Sie hatten noch für vielleicht achtundzwanzig Stunden Strom für ihre Heizanzüge; ihre Rucksäcke enthielten im besten Fall Proviant für zwei Tage. Und dann – nichts mehr.
    „Und was ist mit Lorry und seiner Gruppe?“ fragte Lambert.
    „Keine Spur von ihnen. Vielleicht schlafen sie noch – was weiß ich.“
    „Sollten wir nicht versuchen, mit ihnen Verbindung aufzunehmen?“
    „Dazu müßten wir den Fluß wenigstens einmal überqueren und dann auch wieder zurückkommen“, sagte Fox langsam. „Das würde uns Wärme kosten. Nein, wir brauchen die Wärme und den Proviant selbst. Wir können nur hoffen und darum beten, daß dort oben mehr Proviant ist – “ er blickte zu den schwarzen Klippen des Bergkammes auf – „ich meine, weil der Proviantsack von dort kam. Ich glaube nicht, daß wir lange von dem leben könnten, was uns das Land hier bietet.“
    „Wir könnten ja ein paar Schüsse abfeuern“, schlug Klein vor. „Dann wüßten sie, daß wir noch leben.“
    „Das könnten wir versuchen“, nickte Fox vorsichtig. „Aber wirklich nur ein paar Schüsse. Vielleicht brauchen wir die Munition noch.“
    Klein hob seine Maschinenpistole und gab einen kurzen Feuerstoß ab. Das Echo der Schüsse knatterte durch das Tal, und dann standen sie da und lauschten und warteten auf eine Antwort.
    Nichts. Schweigen. Nur das leise Pfeifen des Windes.
    Dann machten sie Inventur. Lars’ Schätzung, daß ihre Nahrung noch für zwei Tage ausreichte, war optimistisch: für jeden waren zwei Rationen vorhanden, wenn man die paar Büchsen nicht mitzählte, die sie in dem Proviantsack der Planetfall gefunden hatten. Lambert verteilte Energiekapseln aus seinem Medizinkasten.
    „Wie lange mag’s wohl dauern, bis wir dort oben sind?“
    „Viel zu lange“, knurrte

Weitere Kostenlose Bücher