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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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Fox.
    „Nun, das hier nützt uns vielleicht, wenn wir uns nicht zu sehr darauf verlassen.“
    „Ich verstehe immer noch nicht, daß wir die Startflamme des Schiffs nicht gesehen haben“, sagte Lars. „Ob sie vielleicht direkt mit dem Koenigantrieb gestartet sind?“
    „Wenn sie das getan haben, dann sind wir besser dran als sie, denn dann leben sie nicht mehr. Nein – dabei hätten sie den halben Planeten in die Luft gesprengt und sich selbst auch. Nein, Salter war Navigator. Der weiß genau, daß man im freien Raum sein muß, um den Antrieb einzuschalten.“
    „Trotzdem verstehe ich es nicht“, sagte Lars hartnäckig.
    „Wollen Sie vielleicht umkehren und selbst nachsehen?“ brauste Fox auf. „Halten Sie mich für blind? Oder sind Sie so von Ihrem Freund überzeugt, daß Sie es einfach nicht wahrhaben wollen, daß er ein Verräter ist?“
    „Es hat keinen Sinn, darüber zu streiten“, schaltete Lambert sich ein. „Das Schiff ist nicht da. Wir müssen das Beste aus unserer Lage machen.“
    Fox funkelte Lars noch eine Weile an, dann glättete sich seine Stirn. „John hat recht“, nickte er. „Tut mir leid. Also – sind die Rucksäcke fertig? Gehen wir.“
    Sie gingen. Fox und Klein übernahmen die Spitze.
    Es dauerte ein paar Stunden, bis sie eine kleine Anhöhe erreichten und die Felswüste vor sich erblicken konnten. Die Klippe reichte bis zum Fluß hinüber, wo der Strom in einem mächtigen Wasserfall darüber hinwegdonnerte. Aber hier hatte die Felswand eine Lücke. Ein ausgezackter Felsrutsch reichte bis zu einem schneebedeckten Plateau in der Höhe hinauf. Und weit darüber erkannten sie jetzt, als die Wolken einen Augenblick aufrissen, etwas, das metallisch glitzerte.
    „Das sieht schlecht aus“, sagte Fox. „Wir brauchen mindestens einen Tag, um da hinaufzukommen – wenn uns das überhaupt gelingt. Und dann bin ich noch gar nicht sicher, ob wir von dort aus das Schiff erreichen können.“
    Jerry Klein studierte den mutmaßlichen Weg mit seinem Feldstecher. „Ich bin zu Hause etwas geklettert“, sagte er. „Von hier aus sieht es so aus, als ginge es.“
    „Ich wollte, wir hätten jetzt Kennedys Filme“, meinte Fox.
    „Die würden uns nicht viel helfen. Die Horizontale macht mir auch weniger Sorge als die Vertikale.“
    „Aber es könnte doch gehen?“
    „Ich denke schon.“
    „Gut, dann gehen wir weiter“, bestimmte Kommodore Fox.
    Sie hatten den höchsten Punkt des Felsrutsches bei Einbruch der Dunkelheit noch nicht erreicht. Das Klettern war schon bei Tageslicht anstrengend genug.
    Als aber die Dunkelheit hereinbrach, winkte Fox die anderen in eine kleine Felshöhle.
    „Wir müssen hier anhalten. Essen wir ein wenig.“
    Sie waren ausgepumpt und hungrig. Trotzdem begnügten sie sich mit einer halben Ration. Dann versuchten sie, einen Platz zum Schlafen zu finden. Das war hoffnungslos. Lars döste und schrak in der Nacht ein dutzendmal auf, wenn die harten Felsen ihn durch seinen Thermoanzug drückten. Gegen Mitternacht begann es zu schneien, riesige weiße Flocken, die sich auf den Schläfern auftürmten und gegen die Felsen wehten. Dann wachte Lars auf und stellte fest, daß seine Hände und Zehen vor Kälte steif waren. Jetzt wußte er, daß seine Batterie erschöpft war.
    Bei Tageslicht froren sie alle. Das Essen wärmte sie ein wenig auf, aber es war schon beinahe das letzte, und es reichte nicht. Sie stampften so lange im Schnee herum, bis sie einigermaßen warm waren, und dann spähten sie in die graue Dämmerung hinauf, die über ihnen lag.
    „Gehen wir weiter“, sagte Fox.
    Bewegung – Bewegung, um warm zu bleiben und um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Hinauf und immer weiter hinauf; dann eine Pause nach einem Zeitraum, der ihnen wie Tage vorkam. Sie verzehrten ihre letzten Rationen und schmolzen etwas von dem Schnee, um Wasser zu bekommen. Dann wieder weiter. Ein Fuß vor, der andere nach. Dann hatten sie endlich den höchsten Punkt des Felsrutsches erreicht und suchten nach einem Weg, der sie weiter in die Höhe führte. Finsternis und Kälte und wieder eine Dämmerung. Über ihnen der Berg wie ein lebendes bösartiges Ding – und da, ganz in der Nähe des Gipfels, ein metallisches Glitzern, ein Glitzern der Hoffnung.
    Sie marschierten weiter.
    Am vierten Tage trafen sie mit den Überresten von Lorrys Gruppe zusammen.
    Es war ein trauriges Wiedersehen. Sie trafen auf einem hohen Felskamm zusammen, wo Fox und seine Gruppe stundenlang gekämpft hatten,

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