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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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um ein paar Meter Höhe zu gewinnen. Tom Lorry erblickte sie von der anderen Seite des Kammes und rief ihnen zu; dann rannte er, dicht gefolgt von Bob Kennedy, auf ihn zu. Hinter ihnen kam Marstom, der Ingenieur, sonst niemand.
    „Wo sind die anderen?“ fragte Fox, als sie sich auf dem schmalen Kamm zusammengedrängt hatten.
    „Drei davon sind uns davongelaufen“, keuchte Lorry. „Als wir dann feststellten, daß das Schiff verschwunden war, machten wir uns alle auf den Weg nach oben, aber Blair hat sich den Knöchel gebrochen. Ich habe ihn mit Burger und unserem ganzen Proviant unten zurückgelassen. Dort haben sie etwas Treibstoff und Schutz vor dem Wind. Und dann machten wir uns auf den Weg. Wie steht’s mit Ihrem Proviant?“
    „Nichts“, sagte Fox.
    „Dann gehen wir doch. In dem Wrack sollte Proviant sein.“
    Sie gingen weiter.
    In dieser Nacht fing Kennedy zu husten an und Marstom auch. Bis zum Morgen hatten beide Fieber. Fox und Lars hatten sich die Finger erfroren, und Lambert mühte sich darum, ihren Blutkreislauf wiederherzustellen. Jetzt war auch der Wind wieder da, kalt und beißend schlug er ihnen entgegen. Lambert pumpte die beiden Männer voll Antibiotika und verteilte den Rest seiner Energiekapseln. Das Wrack hatten sie jetzt aus den Augen verloren; dazu waren sie zu dicht am Berg. Aber Kleine glaubte, einen Weg zu erkennen.
    An diesem Tag sahen sie ihr Ziel nur einmal. Es sah ebenso fern aus wie an dem Tag, an dem sie sich auf den Weg gemacht hatten. Aber sie wußten, daß dem nicht so sein konnte.
    „Noch einmal ein Vorstoß morgen, dann haben wir es geschafft“, sagte Fox voll Hoffnung. „Wir müssen beim ersten Sonnenstrahl aufbrechen. Wie geht’s den Kranken?“
    „Ich habe fast keine Medikamente mehr“, erklärte Lambert.
    „Vielleicht sind welche im Schiff.“
    „Wenn nur Proviant dort ist, bin ich schon zufrieden“, knurrte Jerry Klein. „Vielleicht läßt es sich sogar reparieren, wissen Sie.“
    „Natürlich!“ sagte Fox und zwang sich dazu, optimistisch zu wirken. „Wenn nur die Maschinen noch einigermaßen in Schuß sind, dann macht es gar keine Mühe, das Wrack zu reparieren. Versuchen wir jetzt zu schlafen und gehen morgen gleich früh weiter.“
     
    *
     
    In dieser Nacht fing Lars an zu husten und spürte die Hitze des Fiebers in seinen Wangen. Als der Tag anbrach, fühlte er sich wie zerschlagen. Er war müde, so müde, daß man es in Worten gar nicht ausdrücken konnte. Sein Fieber erwähnte er Lambert gegenüber nicht einmal; was hätte es auch für einen Sinn gehabt? Die Medikamente waren beinahe alle.
    Unendlich langsam kamen sie vorwärts – aber sie kamen vorwärts. Vor ihnen ragte eine Felswand in die Höhe und verschwand in den Schneewolken. Jerry Klein studierte die Wand und begann dann, sich hinaufzuhangeln. Die Füße stemmte er in winzige Spalten und suchte Handgriffe, um sich daran höherzuziehen. Über der Schulter trug er ein Nylonseil. Dann verschwand er im Dunst, und die anderen warteten. Sie blickten nicht einmal hinauf – sie warteten nur. Dann hörten sie seinen Ruf, und das Nylonseil pfiff zu ihnen herunter, und sie zogen sich in die Höhe, einer nach dem anderen. Lambert knotete Kennedy und Marstom an dem Seil fest, und Lars und Fox zogen sie in die Höhe. Aber das war nur die erste Etappe. Eine ähnliche Kletterpartie stand ihnen bevor, und danach noch eine und noch eine. Und mit jedem Augenblick sanken Lars’ Hoffnungen tiefer; er bewegte sich jetzt in einer Traumwelt und achtete kaum auf das, was um ihn vorging.
    Aber da war immer noch die Hoffnung, und jedesmal, wenn sie die nächste Felswand überwunden hatten, hofften sie darauf, daß die, die jetzt vor ihnen lag, die letzte sein würde.
    Und dann war es plötzlich soweit.
    Sie befanden sich auf einem Schneefeld, einem hohen, engen Tal, das sich bis zum Gipfel des Berges dahinter erstreckte. Wolken strichen darüber und verdunkelten die Spitze, und der Schnee fiel wie eine dichte Decke. Etwas im Hintergrund sah man eine Spalte, die in Wirklichkeit gar keine Spalte war, sondern die Düsen eines Sternenschiffs. Eine Finne zeichnete sich undeutlich vor dem Himmel ab. Ein Schrei erhob sich, und Fox und Lorry rannten durch hüfttiefen Schnee und kämpften sich auf die ferne Silhouette zu. Lars taumelte hinter ihnen drein, und Kennedy und Marstom stolperten, fielen auf die Knie und rappelten sich wieder hoch. Eine Wolke verdunkelte ihnen die Sicht, aber sie hatten es gesehen, sie

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