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TS 90: Die dritte Chance

TS 90: Die dritte Chance

Titel: TS 90: Die dritte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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dritten Weg finden müsse, wenn die beiden anderen keinen Erfolg versprachen.
    Aber ehe er ihn fand, geschah etwas anderes.
     
    *
     
    Der Highway führte durch nahezu unbewohntes Gebiet nach Norden. Fabian liebte diese einsamen Fahrten durch die monotone Landschaft des Westens. Links erhoben sich in weiter Ferne die schneebedeckten Gipfel der Butte Mountains. Rechts lag die wellige Ebene des Spring Valley. Hundert Kilometer nördlich war die Kreuzung zum Großen Salzsee. Silver Peak, einige hundert Kilometer südlich, schien eine Ewigkeit entfernt zu sein.
    Auf der breiten Straße war nur wenig Verkehr. Seit zehn Minuten folgte ihm hartnäckig ein schwarzer Wagen, näherte sich manchmal und fiel dann wieder zurück. Als er die nächste Tankstelle passiert hatte, holte der andere Wagen wieder auf.
    Ein merkwürdiges Gefühl der Unsicherheit beschlich Fabian. Er war diese Strecke schon so oft gefahren, sogar des Nachts, aber niemals hatte er Angst gehabt. Er besaß keine Feinde wie Weißberger. Außerdem konnte niemand wissen, daß er sich auf dem Weg nach TwinFalls befand, wo er vor angehenden Wissenschaftlern sprechen sollte. Es war ein Vortrag, von dem er sich viel versprach.
    Der Wagen kam näher und fuhr dann mit hoher Geschwindigkeit an ihm vorbei. Vier Männer saßen darin. Der neben dem Fahrer schaute zu ihm herüber. Fabian erkannte ein finsteres und nicht sehr vertrauenerweckendes Gesicht. Seine Unsicherheit wuchs. Man hörte schon mal von Raubüberfällen auf offener Strecke, aber da würden sie sich bei ihm täuschen. Er. hatte nicht viel Geld bei sich.
    Der schwarze Wagen verschwand weit vor ihm hinter einer Kurve.
    Die Straße führte jetzt bergauf, dann über eine Brücke und schließlich kurvenreich in eine Ebene hinab. Rechts und links erstreckte sich die felsige, unbewohnte Landschaft. Hier mochten einst die Indianer den weißen Siedlern aufgelauert haben. Es konnte keine bessere Gegend dazu geben.
    Fabian durchfuhr eine weitere Kurve und trat jäh auf die Bremse.
    Der schwarze Wagen – ein Ford – stand quer auf der Straße und versperrte die rechte Fahrbahn. Auf der linken standen drei Männer und winkten. Wenn Fabian sie nicht einfach über den Haufen fahren wollte, mußte er anhalten. Er tat es, ohne zu überlegen. Für sein Leben fürchtete er nicht, denn er würde ihnen – falls es überhaupt Gangster waren – die paar Dollar freiwillig geben.
    Er fuhr rechts an den Straßenrand und hielt.
    Die drei Männer kamen zu ihm. Er kurbelte das Fenster herab und fragte:
    „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, meine Herren?“
    Einer der Männer riß den Schlag auf und sagte:
    „Steigen Sie aus!“
    Fabian wußte, daß er so lange sicher war, wie er anstandslos tat, was man von ihm verlangte. Er nickte und stieg aus. Es tat gut, sich die Beine zu vertreten, allerdings machte es unter den gegebenen Umständen keinen besonderen Spaß.
    Einer der Männer kletterte in Fabians Wagen und setzte sich hinter das Steuer.
    „Kommen Sie, wir haben nicht viel Zeit. Wir unternehmen eine kleine Spazierfahrt.“
    „Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?“
    „Werden Sie alles noch erfahren, Doktor. Los, machen Sie keinen Ärger. Haben Sie eine Waffe bei sich?“ Geschickte Hände tasteten ihn ab. „Ziemlich leichtsinnig, unbewaffnet in dieser Gegend herumzufahren.“
    „Ich hatte nicht damit gerechnet, Ihnen zu begegnen.“
    „Ach, sieh mal an – ein Spaßvogel!“ Der eine der Männer lachte. „Humor hat er auch noch. Das wird uns die Aufgabe erleichtern. Der Chef hat gern fröhliche Gesichter um sich.“
    Sie schoben Fabian in den Fond des schwarzen Wagens, einer setzte sich neben ihn, während der andere wieder neben dem Fahrer Platz nahm. Dann setzte sich die Kolonne in Bewegung, fuhr einige Kilometer und bog dann rechts in einen kleinen Seitenweg ein. Schlaglöcher verlangsamten das Tempo, aber schon nach wenigen Minuten war die Hauptstraße hinter Felsen und Büschen verschwunden.
    „Wollen Sie mir nicht endlich erklären“, begann Fabian, verstummte aber, als sein Nebenmann ihm die Faust unter die Nase hielt.
    Es wurde kaum gesprochen auf dieser unheimlichen Fahrt durch die wildeste Gegend des Westens. Der Weg war schlecht. Sicher verkehrten hier normalerweise nur die geländegängigen Wagen der Farmer, die irgendwo jenseits der Berge hausen mußten.
    Das Gelände wurde noch unebener, bis der Weg schließlich hinab in ein Tal führte. Hier gab es sogar Wiesen und einen Bach. Dicht an die

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