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TS 90: Die dritte Chance

TS 90: Die dritte Chance

Titel: TS 90: Die dritte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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umgebenden Felsen geschmiegt stand ein langgestrecktes Farmgebäude. Auf den Weiden tummelten sich Pferde und einige Fohlen. Alles machte einen so freundlichen Eindruck, daß die vier Männer gar nicht dazu passen wollten.
    „Gleich sind wir da“, knurrte einer von ihnen und überzeugte sich durch einen Blick zurück davon, daß Fabians Wagen nicht abgehängt worden war. Dann sah er Fabian an. „Ich gebe Ihnen den guten Rat, vernünftig zu sein, denn dann kann es geschehen, daß Sie diesen Weg wieder mit Ihrem eigenen Wagen zurückfahren können. Das ist sicherlich besser, als dort unten auf dem Familienfriedhof eine letzte Ruhestätte zu finden.“
    Fabian gab keine Antwort. Er hatte längst begriffen, daß er nicht in die Hände gewöhnlicher Straßenräuber gefallen war. Außerdem hatten sie ihn mit „Doktor“ angeredet. Sie wußten, wer er war. Alles war ein geplanter Überfall gewesen, eine gut eingefädelte Entführung. Fragte sich nur, zu welchem Zweck.
    Der Wagen hielt vor dem Haus. Der Mann neben Fabian öffnete die Tür und kletterte hinaus. Fabian folgte. Sie nahmen ihn in die Mitte und marschierten mit ihm auf die Veranda zu, auf der ein hochgewachsener Mann in schwarzem Anzug stand und sie erwartete. Er hatte dunkle Haare, dunkle Augen und einen zynischen Zug um die Mundwinkel, in denen eine schwarze Zigarre hing.
    „Willkommen auf der Peaceful-Ranch, Doktor Fabian“, sagte er in gepflegtem und gar nicht amerikanisch klingendem Englisch. „Ich freue mich, Sie hier als meinen Gast begrüßen zu dürfen.“
    „Ich protestiere“, erwiderte Fabian energisch. „Ich bin keineswegs freiwillig gekommen. Vielleicht sind Sie so freundlich, mir das alles zu erklären. Haben Sie Ihren Gorillas den Auftrag gegeben, mich hierherzubringen?“
    „Seltsame Worte für einen Gentleman“, tadelte der Unbekannte und gab seinen Männern einen Wink. Sie kümmerten sich um die beiden Autos und verschwanden in einem Seiteneingang. „Gut“, wandte sich der schlanke Hausherr wieder an Fabian, „ich gebe zu, meine Methode ist vielleicht etwas merkwürdig, aber mir blieb keine andere Wahl. Wenn ich Sie höflich aufgefordert hätte, mir hier einen Besuch abzustatten, wären Sie sicherlich nicht gekommen. Aber nun sind Sie hier und werden mein Gast sein. Morgen – vielleicht – können Sie Ihren Wagen nehmen und wieder fahren.“
    „Dann komme ich zu spät zu meinem Vortrag, der morgen abend in Twin Falls stattfinden soll.“
    „Oh – wir haben Telefon. Man kann absagen oder verschieben.“
    „Sie sind größenwahnsinnig. Mit wem habe ich übrigens die Ehre?“
    Der Unbekannte lächelte und deutete auf das Haus, die Nebengebäude und die anschließenden Weiden, an deren Rändern riesige Eichen standen.
    „Sie befinden sich auf dem Besitz der Harrisons, Dr. Fabian. Ich bin James Harrison, Erbe dieser Ranch. Ich gebe zu, wir wohnen etwas abseits vom allgemeinen Getümmel,, aber deshalb wissen wir doch, was in der Welt vor sich geht.“
    „Das habe ich bemerkt“, nickte Fabian und dachte an die Falle, in die er gefahren war. „Und es sieht so aus, als hätten Sie noch nicht die Absicht, sich vom Weltgeschehen zurückzuziehen. Vielleicht sind Sie nun so freundlich, mir zu erklären, warum Sie mich gefangennehmen ließen.“
    „Aber bitte, kommen Sie doch mit mir. Im kühlen Schatten und bei einer guten Zigarre plaudert es sich besser. Außerdem haben wir einen ausgezeichneten Kühlschrank mit Inhalt.“
    Merkwürdigerweise verspürte Fabian immer noch eine geheime Furcht. Gewöhnliche Gangster hätten ihn nicht so beunruhigt. Er ahnte, daß ihm noch eine böse Überraschung bevorstand. Wortlos folgte er seinem Gastgeber in das Innere des Hauses, das ganz im Stil der Pionierzeit eingerichtet war. An den Wänden hingen Gewehre und Felle, ein offener Kamin mit dicken Holzscheiten lud zu gemütlichen Winterabenden ein. Um einen runden Pokertisch standen bequeme Holzsessel. Darauf steuerte Harrison nun zu und wartete höflich, bis sein Gast sich niedergelassen hatte. Dann läutete er mit einer silbernen Glocke.
    Eine Negerin, füllig und nicht mehr jung, kam herein.
    „Betty, bring den Whisky.“
    Fabian wurde immer unruhiger. Er wollte wissen, was hier vor sich ging und warum man ihn hierhergebracht hatte. Der Whisky war ihm ziemlich gleichgültig. Auch auf die schwarzen Zigarren legte er keinen Wert.
    „Vielleicht sind Sie nun so freundlich, Mr. Harrison, mich darüber aufzuklären …“
    „Immer mit der Ruhe

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