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TS 90: Die dritte Chance

TS 90: Die dritte Chance

Titel: TS 90: Die dritte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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F.B.I. einen Vorwurf machen – falls es jemals davon erführe.“
    Als die Tür im ersten Stock hinter Fabian ins Schloß fiel, ließ er sich auf das einfache Bett sinken und streckte sich aus. Das Zimmer war klein. Außer dem Bett bildeten ein Stuhl und ein Tisch die ganze Einrichtung. Die Wände bestanden aus dicken Balken, ebenso die Decke. Auch der Fußboden machte einen soliden Eindruck. Das kleine Fenster war vergittert. Die Bohlentür sah ebenfalls nicht so aus, als könne man sie mit einem Fußtritt auf den Flur hinaus befördern.
    Ein richtiges Gefängnis. Wie es schien, hatte Harrison öfters unfreiwillige Gäste.
    Draußen dunkelte es bereits.
    Fabian stand auf und ging zum Fenster. Er sah auf den Hof hinaus. Dicht vor dem Fenster wuchs ein Baum. Seine Äste reichten fast bis in Griffnähe, aber das nützte auch nichts. Das Eisengitter sah recht solide aus.
    Fabian erblickte abseits der Gebäude ein eingefriedetes Stück Land mit mehreren Grabhügeln. Einfache Holzkreuze verrieten, wer hier beerdigt worden war. Er war jetzt davon überzeugt, daß die Inschriften nicht immer die Wahrheit verkündeten. Wer würde das hier schon kontrollieren können? Morgen käme vielleicht ein neues Grab dazu. Auf dem Kreuz würde dann stehen: John Harrison, unser geliebter Bruder – oder so etwas Ähnliches.
    In Fabian rührte sich plötzlich der Widerstand. Wollte er sich wirklich so einfach umbringen lassen, ohne etwas dagegen zu tun? Lieber, so beschloß er, ging er zum Schein auf die Bedingungen der Erpresser ein. Wieder in Silver Peak, würde er schon einen Entschluß fassen. Was konnten sie ihm denn schon antun? Daß er die Bomben entschärfen wollte? Konnten sie ihm das nachweisen? Wohl kaum. Woher, übrigens, wußten sie das? Er hatte mit Weißberger darüber in dessen eigenem Bungalow gesprochen.
    Seine Finger umschlossen vorsichtig den Griff, dann öffnete er das Fenster. Er prüfte das Gitter. Es schien nicht ganz so fest zu sein, wie er vorher angenommen hatte. Es gab seinem Druck auf der einen Seite nach. Stutzig geworden, untersuchte er das Fundament des Gitters und stellte zu seiner Überraschung fest, daß drei der vier Stangen locker waren. Die vierte würde sich mit einem entschlossenen Ruck ebenfalls lösen lassen. Es sah ganz so aus, als habe ein anderer Gefangener einen Ausbruch versucht und sei nicht mehr dazu gekommen, ihn zu Ende zu führen. Ein Wunder, daß man die Schäden nicht entdeckt hatte.
    Fabian hörte Schritte hinter sich. Er verschloß behutsam das Fenster und setzte sich aufs Bett. Umständlich wurde die Tür aufgeschlossen, dann streckte einer der Männer, die ihn entführt hatten, seinen Kopf in das Zimmer.
    „Das Abendessen. Der Chef fragt an, ob Sie sich schon eine Antwort überlegt hätten.“
    Fabian schüttelte stumm den Kopf.
    Der Mann verschwand wieder und machte Betty Platz, die ein Tablett hereinbrachte und auf dem Tisch absetzte. Dann wurde die Tür wieder abgeschlossen. Die Schritte entfernten sich. Irgendwo knarrte die Treppe.
    Fabian erkannte auf dem Tablett Brot, Butter, Eier und Schinken. Dazu eine Kanne mit Kaffee. Man hatte ihm sogar ein Messer zugebilligt.
    Er zuckte die Achseln und begann zu essen. Er verspürte Hunger, denn die letzte Mahlzeit hatte er am späten Vormittag eingenommen. Auch der Kaffee kam wie gerufen. Er würde sich stärken müssen, wenn er die waghalsige Flucht versuchen wollte. Mit leerem Magen würde er schlecht bis zur Straße marschieren können, die mindestens zehn oder fünfzehn Kilometer entfernt war.
    Später, als er auf dem Bett lag und das Licht gelöscht hatte, lauschte er auf die Geräusche im Haus. Von unten drangen sie nur gedämpft nach oben, aber in dem großen Raum mit dem Kamin und dem Pokertisch schien es hoch herzugehen. Man hörte Lachen und Rufen. Karten knallten auf den Tisch. Ein Mädchen lachte schrill. Oho, Mädchen hatten sie also auch hier?
    Fabian versuchte zu schlafen, aber immer wieder störten ihn unruhige Träume. Als er endlich einschlief, war es bereits zehn Uhr.
    Ihm war, als hätte er nur wenige Minuten im Bett gelegen, aber als er auf seine Uhr schaute, mußte er feststellen, daß es längst nach Mitternacht war. Im Haus war es still geworden. Man hatte die Party abgebrochen und war zu Bett gegangen. Vorsichtshalber wartete Fabian noch eine weitere Stunde, ehe er sich vorsichtig erhob und das Fenster öffnete.
    Auch draußen war es still. Ab und zu hörte man von den Weiden das Schnauben eines Pferdes. Von

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