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TS 90: Die dritte Chance

TS 90: Die dritte Chance

Titel: TS 90: Die dritte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Peak fürchtete er sich ein wenig.

 
5.
     
    Harrisons Gruppe hatte schneller reagiert, als anzunehmen war. Außerdem mußte sie über ausgezeichnete Verbindungen verfügen.
    Fabian kehrte nach dem Vortrag in sein Hotel zurück und war sehr überrascht, in seinem Zimmer zwei Herren vorzufinden, die es sich in den Sesseln vor dem Fernsehgerät bequem gemacht hatten.
    Fabian dachte nur eine Sekunde an Flucht, dann sah er ein, wie zwecklos ein Davonlaufen war. Er zog die Tür hinter sich zu, erwiderte die Blicke der beiden Männer gefaßt und fragte ironisch:
    „Wie gefällt Ihnen das Programm?“
    Der eine der beiden Männer schaltete das Gerät ab, trat auf Fabian zu und tastete ihn schnell ab.
    „Sauber“, sagte er zu dem anderen, der sitzengeblieben war. Dann ging er zur Tür und schloß sie ab.
    Der Mann im Sessel war massig und hatte ein Genick wie ein Stier. Seine Augen flimmerten in einem merkwürdigen, kalten Licht. Er trug einen unauffälligen, grauen Konfektionsanzug, passende Schuhe und unter dem ausgebeulten Jackett eine schwere Waffe.
    „Haben Sie uns etwa erwartet?“ wunderte sich der Dicke und spielte Erstaunen. „Das ist interessant.“
    Fabian setzte sich auf sein Bett. Er spürte eine Schwäche in den Knien und mußte sich zusammennehmen. Vielleicht hätte er doch die Polizei benachrichtigen sollen.
    „Ihr habt eure Leute wohl überall, was? Ich hätte damit rechnen müssen“, murmelte er müde. „Also gut – was wollen Sie von mir?“
    Der Dicke hatte sich vorgebeugt und sah Fabian an.
    „Ach – Sie hätten damit rechnen müssen? Geben Sie damit zu, etwas getan zu haben, das uns angeht? Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Ihre Aussagen vor Gericht gegen Sie verwendet werden können.“
    Fabian lauschte dem Klang der Worte nach, die ihm in ihrer Formulierung merkwürdig bekannt vorkamen. Dann traf es ihn plötzlich wie ein Schlag. Er starrte den Dicken an.
    „Wer sind Sie?“
    „Ich heiße Morris, falls Sie das interessiert. Dort mein Kollege nennt sich McGallon. Abwehr.“
    „Abwehr?“ Fabian sagte es mit solcher Erleichterung, daß Morris ihn verwundert ansah. „Mein Gott, und ich dachte schon – entschuldigen Sie, meine Herren, aber Sie werden kaum begreifen können, welche Erleichterung Ihr Erscheinen für mich bedeutet.“
    „Das begreifen wir allerdings nicht“, gab Morris zu und schnaufte erregt. „Zuerst sahen Sie gar nicht erleichtert aus. Wen haben Sie denn erwartet?“
    „Nun – ich würde sie zumindest als Erpresser bezeichnen. Natürlich hätte ich den Vorfall längst der Polizei melden müssen, aber ich kam nicht mehr dazu. Auf der Fahrt hierher wurde ich auf der Straße überfallen und entführt. Mir gelang die Flucht, aber ich mußte damit rechnen, daß man mich verfolgte. Als ich Sie in meinem Zimmer sah – übrigens, was wollen Sie überhaupt von mir?“
    Morris schien eine Weile über verschiedene Dinge nachzudenken, dann schüttelte er den Kopf.
    „Merkwürdig, Doktor Fabian, wirklich sehr merkwürdig. Sie versuchen sich genauso aus der Affäre zu ziehen, wie man es uns voraussagte. Gegen Sie läuft ein Ermittlungsverfahren auf höchster Ebene. Sie werden beschuldigt, mit feindlichen Agenten in Verbindung zu stehen. Wir haben den Auftrag, Sie vorläufig festzunehmen und nach Silver Peak zu bringen. Dort erwartet uns eine staatliche Untersuchungskommission.“
    „In Silver Peak? Ermittlungsverfahren? Feindliche Agenten?“
    „Überrascht Sie das?“ Morris schien ehrlich verwundert zu sein. „Sie wollten uns doch erzählen, daß Sie von feindlichen Agenten überfallen und verschleppt wurden.“
    „So?“ machte Fabian. „Wollte ich das?“ Er zuckte die Schultern. „Es ist wirklich erstaunlich, mit welchen Mitteln dieser Harrison arbeitet. Er beschuldigt sich selbst, um den Verdacht von sich abzulenken. Aber ich werde alles beweisen können. Es wird ihm nichts nützen, denn ich kenne ja den Schlupfwinkel der Bande. Also – von mir aus können wir abreisen. Was wird mit meinem Wagen?“
    „Schon unterwegs nach Silver Peak. Wir nehmen Sie in unserem Fahrzeug mit, das ist bequemer.“
    Fabian hatte ein merkwürdiges Gefühl. Für einen Augenblick nahm er an, in eine Falle gegangen zu sein. Er ließ sich die Ausweise von Morris und McGallon zeigen, erst dann war er davon überzeugt, in der Tat mit Männern des Geheimdienstes zu tun zu haben.
    In Silver Peak wurden ihm Beweise vorgelegt, die eindeutig besagten, daß er mit einem gefährlichen

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