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TS 91: Bis in die Unendlichkeit

TS 91: Bis in die Unendlichkeit

Titel: TS 91: Bis in die Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Männer aufgeschlossen hatten. Es war sinnlos, noch weiter zu laufen, denn was auf dem Schiff geschehen war, war geschehen …
    Vorsichtig führte Wardell seine Gruppe über die felsige Küste, mit all ihren Spalten und Schlünden. Dabei fluchte er leise vor sich hin, erfüllt von Wut bei dem Gedanken, die Albatros verlassen zu haben. Insbesondere wurde sein Ärger durch die Tatsache geschürt, daß er bedenkenlos sein eigenes zerbrechliches Holzschiff gegen ein bewaffnetes U-Boot gestellt hatte.
    Auch wenn es, wie es nun eindeutig feststand, kein U-Boot war.
    Sein Verstand sträubte sich, auch nur in Erwägung zu ziehen, was es sein mochte.
    Einen Moment lang versuchte er, sich im Geiste vorzustellen, wie er hier über die felsige Küste dieser trostlosen Gegend stolperte, nur um herauszufinden, was eine „Echse“ mit seinem Schiff angestellt hatte. Und er konnte es nicht. Das Bild ließ sich einfach nicht zusammensetzen. Es bestand aus gänzlich andersartigem Inhalt, war nicht im entferntesten mit seinem bisherigen Leben vereinbar, einem Leben voller sorgloser Tage und Abende, die er auf der Brücke irgendeines Schiffes verbrachte – still dasitzend oder eine Pfeife rauchend, den Blick nachdenklich auf das Meer gerichtet.
    Noch schlechter paßte zu diesem Bild jene Welt der Hinterzimmer-Pokerpartien und der lautlachenden, dreist blickenden Frauen, die sein Leben in den wenigen Monaten ausfüllten, die er an Land verbrachte – dieses seltsame, ziellose Leben, das er jedesmal nur allzu bereitwillig aufgab, wenn es hieß, erneut in See zu stechen.
    Wardell schob die grauen, nichtigen Erinnerungen beiseite und sagte:
    „Frost, nehmen Sie sich Blakeman und McCann und holen Sie einen Behälter mit Wasser. Danny müßte sie jetzt schon alle gefüllt haben. Nein, behalten Sie das MG. Ich möchte, daß Sie bei den übrigen Behältern bleiben, bis ich .weitere Leute schicke. Wir holen uns noch das Wasser, dann verlassen wir diese Gegend.“
    Nach dieser klaren, festumrissenen Entscheidung fühlte Wardell sich schon wohler. Er würde nun südwärts halten – zum nächstenMarinestützpunkt; sollten sich doch andere, die besser ausgerüstet und geschult waren, um das fremde Schiff kümmern!
    Wenn bloß sein Schoner noch da war, und intakt … Was er nun eigentlich befürchtete, konnte er nicht so recht sagen. Aber ein fast unmerkliches Gefühl der Erleichterung durchströmte ihn, als er den letzten und steilsten Hang erklomm – und sie sah, die Albatros.
    Durch seinen Feldstecher konnte er an Deck menschliche Gestalten ausmachen. Und der letzte Rest von Besorgnis wich vor der Tatsache, daß – was seine Leute betraf – alles in Ordnung war.
    Etwas freilich war geschehen. In einigen Minuten würde er es wissen …
     
    *
     
    Eine Zeitlang schien es, als würde er es nie herausbekommen. Die Männer umringten ihn, kaum daß er an Bord geklettert war – erschöpfter übrigens, als er vor sich selbst eingestehen wollte. Doch das erregte Stimmengewirr, das ihm von allen Seiten entgegenbrandete, führte zu nichts.
    Wortfetzen erreichten ihn über ein Monster – ähnlich einem mannsgroßen Frosch – das aufs Schiff gekommen sei. Und vom Maschinenraum war die Rede – einem unbegreiflichen Vorfall – etwas mit dem Maschinisten sei geschehen, und dessen Gehilfe plötzlich aufgewacht, und – und …
    Wardells Stimme, zu klirrender Lautstärke erhoben, beendete jäh den Unsinn. Schroff sagte der Kapitän:
    „Mr. Preedy, irgend etwas beschädigt?“
    „Nichts“, antwortete der Maat. „Nur Rutherford und Cressy sind noch etwas durcheinander.“
    Der Hinweis auf den Maschinisten und dessen Gehilfen war befremdend, aber Wardell ignorierte ihn. „Mr. Preedy, beordern Sie sechs Mann zur Küste, um das Wasser zu holen. Dann kommen Sie auf die Brücke.“
    Wenige Minuten später gab Preedy dem Kapitän einen vollständigen Bericht über die Geschehnisse.
    Beim Geräusch des MG-Feuers waren alle zur Backbordseite gestürzt – und auch dort geblieben.
    Aus den nassen Spuren der Kreatur zu schließen, hatte jene die Gelegenheit benutzt, auf der anderen Seite an Bord zu klettern und ins Innere des Schiffes einzudringen. Als man ihrer zum ersten Male ansichtig wurde, stand sie bei der Vorderdeckluke und blickte gelassen hinüber zu der Stelle, wo sich die beiden Kanonen befanden. ja, das Ding besaß sogar die Verwegenheit, unter dem vollen Gewicht von neun Augenpaaren vorwärts zu schreiten, als hielte es direkt auf die Kanonen zu;

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