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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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nicht der Heulton einer Sirene? Er schaltete das Licht an und schloß geblendet die Augen. Die Tür war wie immer verschlossen. Er preßte den Kopf dagegen und hörte Männer durch den Gang eilen. Irgendwo in der Ferne heulte eine Sirene, das war ganz unverkennbar.
    Mit einem Satz war er am Telefon, bekam aber keinen Anschluß. Wurden alle nicht notwendigen Verbindungen im Falle einer Gefahr abgeschaltet, oder handelte es sich um einen Zusammenbruch der Zentrale? Wieder ging ein Zittern durch den Boden.
    Ein Angriff?
    Der Schweiß brach ihm aus. Er dachte an Zigger. Wenn Zigger die Nerven verlor und auf einen bestimmten Knopf drückte –! Koskinen packte den Ring mit den Händen und rüttelte daran. Das war natürlich sinnlos, denn das Material war sehr fest. Verzweifelt suchte er nach einem Werkzeug.
    Der Lärm auf dem Gang wurde noch lauter. Immer wieder dröhnten ferne Explosionen. Dann wurde es draußen still. Wahrscheinlich waren die Männer irgendwo zusammengezogen worden, um einen Angriff abzuwehren. Er konnte nur warten.
    Eine starke Detonation warf ihn um. Das Licht flackerte, ging aber nicht aus. Der Ventilator hinter der Blechverkleidung der Klimaanlage blieb aber stehen. Staub drang durch die Ritzen in den kleinen Raum. Koskinen tastete sich zum Tisch und suchte die Wasserkanne.
    In diesem Augenblick wurde die Tür aufgestoßen. Er wirbelte herum und starrte auf Vivienne, die in den Raum kam und die Tür hinter sich schloß. Sie trug einen Arbeitsanzug und auf dem Rücken ein mit einem Kittel verdecktes Gerat. In einer Hand hielt sie eine Pistole.
    „Nehmen Sie das!“ sagte sie aufgeregt und nahm das Gerät von den Schultern. Koskinen nahm den Kittel ab und erkannte seinen eigenen Apparat. „Ganz schön schwer für mich“, keuchte sie.
    „Aber …“
    „Machen Sie schon! Wir können von Glück sagen, wenn wir es schaffen.“
    Koskinen besann sich nicht lange und schnallte sich das Gerät auf den Rücken. „Was ist geschehen?“
    „Ein Angriff!“ antwortete Vivienne atemlos. „Nach den Berichten der Wächter handelt es sich um einen Angriff starker militärischer Kräfte. Es sind Chinesen. Sie haben einige Eingänge besetzt und dringen in die unterirdischen Anlagen ein. Wir waren natürlich auf einen Angriff vorbereitet, aber dieser Angriff ist doch zu massiv. Sie haben die modernsten Waffen mitgebracht.“
    „Ich denke, sie dürfen keine haben.“
    „Die Polizei schon. Es gibt Waffen, die in begrenzter Anzahl für die Polizeikräfte der einzelnen Staaten zur Verfügung gestellt werden. Wir müssen uns beeilen.“
    „Wohin können wir noch?“
    Sie reichte ihm eine Sprayflasche. „Entfernen Sie schnell den Bart. Vielleicht kommen wir dann unerkannt durch.“
    Koskinen gehorchte. Er hatte sich seit einer Woche nicht mehr rasiert, weil er sich einen modischen Bart wachsen lassen wollte. Der Spray entfernte die Haare in wenigen Sekunden.
    „Sie müssen Bones erwischt und verhört haben“, erklärte Vivienne. „Der Angriff ist trotzdem eine Überraschung. Agenten haben sie genug, aber die Waffen müssen seit Jahren heimlich ins Land geschmuggelt worden sein. Sie setzen alles auf eine Karte, weil sie genau wissen, daß es sich lohnt. Mit diesem Gerät da könnten die Chinesen alle Fremden davonjagen und wieder eine asiatische Großmacht aufbauen. Sie könnten Atombomben herstellen und die Welt in einen neuen Krieg stürzen.“
    Koskinen erschauerte.
    „Sie dürfen es nicht schaffen“, sagte Vivienne entschlossen. „Ihr Eindringen läßt sich leider nicht mehr verhindern. Ich war bereits im Laboratorium und habe alle Unterlagen verbrannt.“
    Koskinen packte seinen Halsring.
    Vivienne lachte humorlos auf. „Daran habe ich natürlich auch gedacht. Es gibt eine direkte Verbindung zwischen Ziggers Räumen und meiner Wohnung. Ich habe mir rechtzeitig einen Schlüssel besorgt und mich in seinen Räumen umgesehen. Er mußte natürlich nach vorn, um die Verteidigung zu organisieren.“ Sie zog ein flaches Kästchen mit einem Knopf und einer Sicherheitsarretierung aus der Tasche ihres Arbeitsanzuges. „Das ist der Sender.“
    Koskinen wollte danach greifen, doch sie wich geschickt zurück. „So nicht, mein Lieber! Kommen Sie! Wir haben nicht viel Zeit.“
    Sie öffnete die Tür und spähte vorsichtig nach beiden Seiten. „Alles klar.“ Koskinen folgte ihr.
    Der Kampflärm dröhnte laut durch den Gang. Die Chinesen kamen offenbar schnell voran.
    „Jetzt gibt es für Sie kein Zurück mehr“,

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