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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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bleibt uns denn anderes übrig! Sollen wir uns etwa einem anderen Kraterboß in die Hände geben?“
    „Natürlich nicht. Das wäre jetzt auch nicht zweckmäßig. Die Sicherheitsabteilung wird bald herausbekommen, worum es bei dem Kampf ging. Jeder Kraterboß wird uns verraten, um seine eigene Haut zu retten.“
    „Dann müssen wir zur Sicherheitsabteilung.“
    Vivienne lachte auf.
    „Sie sind naiv, Pete. Wollen Sie ihr Leben als Idiot verbringen?“
    „Sie werden mir nur die Erinnerungen an diese Sache nehmen.“
    „Wenn das so einfach wäre! Dabei ist schon manch einer zu einem Idioten gemacht worden. Die Desintegration der Persönlichkeit ist kein Spaß, Pete. Die Mnemotechnik ist eben noch keine exakte Wissenschaft. Ein Gefangener kann immer Hoffnung haben, auch ein Flüchtling. Wer aber in die Fänge der Sicherheitsabteilung gerät, der ist verloren.“
    „Ich bin doch aber kein Rebell“, verteidigte er sich.
    „Nein, Sie sind nur naiv, Pete. Sehen Sie doch endlich klar! Sie sind der einzige Mann auf der Erde, der den Apparat auf Ihrem Rücken wirklich versteht. Sie sind durch Ihr Wissen zu einer potentiellen Gefahr geworden, Pete. Marcus ist noch kein Diktator, aber er wird einer werden, weil er gar nicht anders kann. Diese Entwicklung ist ihm vorgezeichnet. Kann er einen Gegner mit starker Überzeugung dulden, wenn dieser Gegner auch noch unangreifbar ist?“
    „Sie übertreiben, Vivienne“, sagte Koskinen müde.
    „Eben nicht.“
    Der Wind heulte durch die Gasse, und irgendwo quietschte eine alte Lastenbahn um eine Edie. Der Lichtpunkt der Zigarette glühte ab und zu hell auf.
    „Es gibt eine Möglichkeit“, sagte Vivienne endlich. „Zigger hat irgendwo oben einen Stützpunkt. Wie alle seine Schlupfwinkel, ist auch dieses Versteck mit Waffen und anderen nützlichen Dingen vollgestopft. Es hat auch ein Spezialtelefon, so daß die Anrufe nicht zurückverfolgt werden können. Wir können uns dort eine Weile verstecken und uns später aus dem Staube machen. Ich kenne vertrauenswürdige Brasilianer, die uns ins Ausland schmuggeln würden.“
    „Und was dann?“
    „Das weiß ich auch nicht. Vielleicht sollten wir den verdammten Apparat ins Meer werfen und uns dann irgendwo im Urwald verstecken. Vielleicht fällt mir noch etwas Besseres ein. Drängen Sie mich bitte nicht, Pete.“
    „Ich mache nicht mit“, sagte Koskinen entschlossen.
    „Was sagen Sie?“ Das Lichtpünktchen glomm noch heller auf.
    „Ich mache nicht mit“, wiederholte er. „Als ich mich zur Teilnahme an der Marsexpedition meldete, schwor ich einen Eid auf die Verfassung.“ Koskinen richtete sich ächzend auf. „Ich werde mich an diesen Eid halten und mich sofort zur nächsten Polizeistation begeben.“
    Sie stand ebenfalls auf. „Das werden Sie nicht tun!“ sagte sie hart.
    Koskinen griff nach dem Schalter seines Kraftfeldgenerators. „Sie können mir nichts anhaben, Vivienne.“
    Sie trat einen Schritt zurück und zog den kleinen Sender aus der Tasche. „Und was ist das hier?“
    Koskinen wollte sich auf sie stürzen, doch sie wich geschickt zurück. „Bleiben Sie stehen!“ rief sie schrill. Koskinen hörte ein leises Klicken. Wahrscheinlich hatte sie den Sicherungshebel umgelegt.
    „Sind Sie wirklich bereit, mich umzubringen, um die Übergabe des Apparates an die Polizei zu verhindern, Vivienne?“ fragte er atemlos.
    „Ja, Pete. Sie haben eben von einem Eid gesprochen und damit Ihre Naivität bewiesen. Marcus hält sich nicht an die Verfassung. Wenn er sich mit Hilfe Ihres Gerätes unangreifbar machen kann, wird er überhaupt keine Rücksichten mehr kennen.“ Sie begann leise zu schluchzen, Koskinen hörte sie, wagte sich aber nicht weiter, denn sie hielt den Kleinsender noch immer in der Hand. Wenn sie auf den Knopf drückte, war es um ihn geschehen.
    „Sie irren sich!“ sagte er eindringlich. „Das sind doch lediglich Vermutungen. Es gibt Institutionen, die seine Macht regulieren. Denken Sie an den Senat, das Bundesgericht und den Kongreß. Ich kann nicht zu einem Verbrecher werden und die Gesetze mißachten, nur weil ich dem Präsidenten mißtraue. Sie müssen ihm eine Chance geben, Vivienne.“
    Sie faßte sich schnell und wischte die Tränen aus den Augen. „Halten Sie mich bitte nicht für unvernünftig, Pete. Ich will Sie auch nicht zu Handlungen zwingen, die Sie nicht billigen. Sie sollen sich nur von der Richtigkeit meiner Vermutungen überzeugen, bevor Sie sich diesen Leuten in die Hände geben. Ich

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