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TS 99: Exil auf Centaurus

TS 99: Exil auf Centaurus

Titel: TS 99: Exil auf Centaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Algis Budrys
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könnte, war sehr gering.
    Der Korporal gehorchte und trat dann auf einen Wink mit der Pistole zurück, während Michael Wireman in den Wagen schaute und die Steuerung zu ergründen suchte. Sie schien einfach zu sein. Michael Wireman nickte wieder. „Gut“, sagte er, „drehen Sie sich um.“
    Der Korporal wußte, was kommen würde. Er drehte sich um und begann zu laufen. Michael Wireman mußte vier rasche, große große Sprünge machen, bevor er ihn erreichen und mit dem Pistolengriff betäuben konnte.
    Das Geräusch ihrer eilenden Schritte war deutlich vernehmbar gewesen. Michael Wireman duckte sich mit einsatzbereiter Pistole. Dann lachte er schallend: „Passen Sie auf! Stolpern Sie nicht wieder über Ihre großen, ungeschickten Füße.“
    Hatte einer der Mechaniker den Lärm gehört, so ging er daraufhin wieder beruhigt an seine Arbeit zurück. Michael Wireman stieg in den Wagen des Arztes und drehte den Zündschlüssel. Durch dieWindschutzscheibe sah er einen gelangweilten Soldaten vor dem Pult des Korporals stehen. Wahrscheinlich brauchte er eine Erlaubnis, in die Garage gehen zu dürfen. Dann drückte er auf den Anlasser.
    Während er der Rampe zufuhr, die zur Straße hinaufführte, kam der Alarm. Ein Mißklang von Glocken erfüllte die Garage und vermutlich das ganze Gebäude. Vielleicht hatte Hobart ihn jetzt ausgelöst.
    Michael Wireman trat blindlings aufs Gaspedal und verdrehte das Lenkrad zu stark, als er auf die Rampe fuhr. Der Wagen raste die Wand entlang mit quietschenden Reifen und splitterndem Lack. Michael Wireman prallte mit dem Kopf gegen einen Pfosten, fiel dann wieder aufs Lenkrad, umklammerte dieses verzweifelt mit verwundetem Schädel und zerschundener Brust, bis er den Wagen endlich wieder unter Kontrolle hatte. Die ganze linke Seite war eingedrückt, die vordere Stoßstange schnitt unerbittlich in die Reifen. So arbeitete sich der Wagen der Straße zu.
    Erschüttert, verwirrt und blutend kämpfte er sich mit dem Wagen durch ein offenstehendes Tor. Rufe ertönten hinter ihm, aber niemand schoß. Natürlich, die Mechaniker hatten ja keine Waffen, und der Soldat, der geduldig vor dem Pult des Korporals wartete, war auch unbewaffnet, außer er war im Dienst.
    Der Wagen mühte sich die Straße hinunter, einen Chromstreifen nachschleifend. Michael Wireman konnte ihn nicht beschleunigen, obwohl er das Gaspedal ganz durchdrückte. Als er bei der nächsten Kreuzung bei dichtem Verkehr einbog, befreite sich der vordere linke Reifen einen Augenblick lang und der Wagen schoß jäh vorwärts, wobei es ihm den Kopf zurückwarf. Als er dann den Wagen geradeaus lenkte, wurde der Reifen wieder erfaßt. Bebend verlangsamte der Wagen seine Geschwindigkeit auf etwa vierzig Kilometer pro Stunde und schleuderte Michael Wireman wieder nach vorn. Das Lenkrad war aus Weichplastik, brach ihm aber dennoch das Nasenbein.
    Jetzt hörte er den ersten Schuß, abgefeuert vom Verkehrspolizisten auf der Kreuzung, der die Lage instinktiv erfaßt hatte. Der Schuß war in die Luft abgegeben worden, eine Warnung also, aber Michael Wireman konnte das ja nicht wissen. Mit verkrampften Gesichtsausdruck, vor sich rote Punkte sehend, fuhr er in ein enges Gäßchen. Nicht einmal diesen Fremden war es gelungen, Philadelphia vollkommen neu aufzubauen. Zwischen den kahlen Mauern durchfahrend, öffnete er die Tür auf der rechten Seite, mit seiner beinah hilflosen linken Hand steuernd, den linken Fuß am Gaspedal, rutschte er hinüber und suchte verzweifelt nach einem Spalt zwischen den Gebäuden – nach irgendeinem Fluchtweg.
    Er sah ihn, den Spalt zwischen einem alten Haus und der grünbemalten Bretterwand um den Baugrund eines neuen. Er sprang aus dem fahrenden Wagen, der anschließend eine Gebäudewand streifte und dann irgendwo anprallte. Damit hoffte er, seine Verfolger um eine, vielleicht sogar um zwei oder drei Minuten aufhalten zu können.
    Er rollte über den schmalen Gehsteig, bis er sich am Pfosten einer Parkverbotstafel eine Rippe brach. Atemringendzwang er sich hoch und taumelte in den willkommenen Spalt.
    Er hielt sich aufrecht, indem er sich ständig mit der rechten Hand an den Brettern stützte. So brachte er sich mühsam weiter und hoffte, nochmals irgendwo hineinschlüpfen zu können. Nie hatte er geglaubt, mit dem Wagen aus der Stadt zu kommen. Nie hatte er erwartet, damit weiter als ein paar Häuserblocks fahren zu können, aber er hatte gehofft, er würde genügend Zeit haben, seine weitere Flucht zu

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