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Tschoklet

Titel: Tschoklet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Pflug
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gerade vor uns durch!«
    *
     
    Verdammter Mist! Müssen die gerade jetzt hier an der Kreuzung stehen? Edwards hat mich sofort erkannt! Bloß weg hier! Wenn die mich kriegen, machen sie kurzen Prozess mit mir!
    Los! Verschwindet von der Straße, ihr Idioten, ich muss hier durch!
    *
     
    »Vickers! Fahren Sie … ach, vergessen Sie es!« Edwards wollte dem Fahrer gerade befehlen, die Verfolgung aufzunehmen, brach den Satz jedoch gleich wieder ab, da er sofort erkannte, dass die Halbkette für Verfolgungen nicht geeignet war. Stattdessen richtete er sich aus seinem Sitz auf, schob den Oberkörper durch den leeren MG-Ring und brüllte durch das offene Fahrzeugdach zu dem Dodge, der hinter ihnen stand: »Roebuck, Piece, gerade ist der Sniper mit seinem Motorrad hier durchgefahren, biegen Sie nach links ab und fahren Sie der Harley hinterher! Los, los!«
    Private Piece trat auf’s Gaspedal, überholte die M3 und fuhr dem bereits schon fast nicht mehr sichtbaren Scharfschützen nach. Als sich der Laster in die Kurve legte, rumpelte es hinter ihm auf der Ladefläche heftig und Letchus fluchte laut.
    *
     
    Glück gehabt, sie sind nicht so schnell wie ich! Ich muss in Zukunft besser aufpassen.
    Scheiße, die Munition ist runtergefallen! Da hinten liegt sie auf der Straße! Wenn ich jetzt umdrehe, kriegen sie mich. Ich habe keine Zeit, zum Wenden! Okay, ich werde etwas sparsamer beim Schießen sein. Weiter vorn kommen ein paar Büsche und ein Friedhof, da kann ich abbiegen und kurz nach dem Rechten sehen. Ich hasse es! Hätte ich doch auf der Straße bei Seckenheim noch eine Minute gewartet …
    *
     
    Nach einigen Hundert Metern wurde Piece langsamer und hielt an, denn das Motorrad war auch für ihn viel zu schnell. Er wendete den Dodge auf der Straße und fuhr langsam wieder auf die zurückgebliebene Halbkette zu.
    Letchus riss die Trennplane zum Fahrerabteil hoch und schrie Roebuck an: »Verdammt, Tony, ich habe dir schon ein paar Mal gesagt, dass du uns informieren sollst, wenn ihr da vorne idiotische Fahrmanöver macht! Piece, halten Sie jetzt endlich an! Ich habe mir den Kopf am Funkgerät angeschlagen, als Sie in die Kurve gefahren sind, Christine hat sich die Stirn blutig gehauen, weil sie auf die Ladefläche gestürzt ist. Jungs, das muss doch nicht sein! Eine kurze Info genügt und wir halten uns hinten besser fest. Roebuck, kümmere dich um deine Freundin!«
    Private Piece bog im Schneckentempo von der Sankt-Leoner-Straße auf die Hauptstraße Richtung Waghäusel ein und hielt unter einem der großen Bäume an, nachdem er mit dem Dodge auf den Fußweg vor einem Haus gefahren war.
    Er zog eine große, grüne Tasche zwischen den Sitzen hervor, öffnete sie und nahm ein Verbandspäckchen heraus. Dann stopfte er die Tasche zurück und stieg über die Beifahrerseite aus. Von der Ladefläche hörte er Christine weinen. Offenbar hatte sie sich doch stärker verletzt, als Letchus beschrieben hatte. Nachdem er auf die Ladefläche gestiegen war und die Plane hochgeklappt hatte, sah er das ganze Ausmaß. Überall lagen Teile der Ausrüstung verteilt, zwischendrin saß der vor Ärger kochende Funker und hielt Christine am Arm, die sich mit beiden Händen den Kopf stützte. Das ihr von dem Knecht beigefügte blaue Auge auf der linken Seite war schon gut verheilt und die Haut leuchtete in verschiedenen Grüntönen, doch jetzt hatte sie sich eine blutige Schramme an der Stirn zugezogen. Roebuck war inzwischen auch von vorn herbeigeeilt und hielt ihr vorsichtig die Hand, während sie von Piece verarztet wurde.
    »Anthony, ich will zurück nach Ketsch!« Dann fing sie wieder an zu weinen.
    Die Soldaten sahen sie betroffen an, während Piece leise die Worte übersetzte, die er verstanden hatte. »Christine, du musst bis Karlsruhe mitfahren.«
    »Aber wenn ihr nur Ärger mit mir habt?«
    »Ärger?«
    »Ja. Ich bin doch nur eine zusätzliche Last für euch.«
    »Du leaving – verlassen hier, no security – keine Sicherheit. Fahren Neudorf! Okay? Stay with us – bleib bei uns!«
    Christine nickte nur stumm, denn eigentlich hatte sie nichts verstanden. Sie sah den Umstehenden nacheinander in die Augen und nickte wieder. Dann umarmte sie Roebuck und seufzte tief. »Okay! Ich bleibe bei euch!«, flüsterte sie.
    »Okay!« Roebuck lachte und drückte das Mädchen ganz fest an sich. »Okay!«

Kapitel 11
     
    Wahnsinn, diese Hitze ist mörderisch. Wir haben doch erst Mai. In New Jersey hat’s in dieser Jahreszeit höchstens mal

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