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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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einem Stein am Ufer liegen lassen, Sir, als er den Mann zum Schiff begleitete. Da er ihn aber nicht wieder an den See zurückbrachte, hat er sein Horn vergessen. Erst jetzt ist es ihm wieder eingefallen.«
    »Weil es den Kerlen im Boot beliebt, ihn daran zu erinnern«, sagte Shelton ironisch.
    Abermals kam der langgezogene, undefinierbare Ton übers Wasser. Sheltons Gesicht verzog sich schmerzlich.
    »Ich halte das für ungeheuerlich, Bidworthy!«
    »Jawohl, Sir.«
    »Das war unsere einzige Trompete.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Jetzt haben wir keine mehr.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sie ist fort.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Genau wie das Buschmesser.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Fällt Ihnen denn gar nichts anderes ein als ›Jawohl, Sir‹?« schrie Shelton.
    »Doch, Sir«, erwiderte Bidworthy.
    »Dann sagen Sie es!«
    Bidworthy holte tief Luft und legte los: »1768421 Soldat Arnold Edward Sebastian Wagstaff, beschuldigt, im Dienst Heereseigentum verloren zu haben. Ein B-moll Gabriel-Horn, Messing ...«
    »Ein was?« fragte Shelton.
    »Ein B-moll Gabriel-Horn«, wiederholte Bidworthy. »Das ist die korrekte Bezeichnung, Sir.«
    »Ich will nichts mehr hören!« sagte Shelton und knallte den Hörer auf die Gabel. Wütend stapfte er hinaus.
    Verwundert meinte der Botschafter: »Unser verehrter Colonel scheint verärgert zu sein.«
    »Wir haben alle unsere schlechten Minuten«, sagte Grayder.
    »Wie wahr, wie wahr!« Der Botschafter seufzte. »Aber machen wir uns auf zu neuen Ufern. Glauben Sie, wir schaffen es ohne Trompete?«
    »Das hoffe ich, Exzellenz.«
    »Warum ist Shelton dann so gereizt?«
    Das Schiff hob sich in die Luft, umkreiste aber erst noch ein paarmal den Planeten, um weitere Fotos zu machen, bevor es endgültig den Weiterflug antrat.
    Die Bildauswertungsabteilung machte sich ans Werk und stellte einige Daten zusammen, die auf der bekannten Größe und Bevölkerungszahl der Tung-Festung basierten. Dann legte sie ihre Ergebnisse in Form von Statistiken vor.
    Es gab auf dem Planeten, so hieß es darin, etwa sechzehntausend Festungen, von den Lagern der nomadisierenden Roms abgesehen. Die Einwohnerzahl dieser Festungen bewegte sich zwischen vierhundert und dreitausend, wobei die durchschnittliche Zahl etwa zwölfhundert betragen dürfte. Die gesamte Bevölkerung wurde auf siebzehn bis achtzehn Millionen geschätzt.
    Beim Lesen des Berichtes sagte der Botschafter ironisch: »Höchst nützlich, so ein Bericht. Wir haben eine Anzahl sogenannter Tatsachen, die alle das Wörtchen ›wahrscheinlich‹ als Beifügung haben. Sehr vorsichtig von den Leuten, für ihre Angaben nicht die Verantwortung zu übernehmen.«
    »Eine kluge Schätzung ist besser als gar keine, Exzellenz«, meinte Shelton, der wieder eingetroffen war.
    »Es ist nicht mal eine kluge«, widersprach der Botschafter. »Sie basiert einzig auf dem, was wir sehen, und läßt das, was nicht zu sehen ist, vollkommen außer acht.«
    »Ich wüßte nicht, wie es anders möglich wäre«, sagte Shelton, ohne eine Ahnung, worauf der andere hinaus wollte.
    »Ich verlange und erwarte nichts Unmögliches«, gab der Botschafter zurück. »Ich behaupte nur, daß auf Sichtbarem basierende Daten unter Umständen von dem, was unsichtbar ist, völlig entwertet werden können.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf den Bericht. »Man nimmt an, daß es sechzehntausend Festungen gibt – über der Erde. Aber wie viele befinden sich unter der Erde?«
    »Unterirdisch?« fragte Shelton verwundert.
    »Natürlich! Das kann in die Zehntausende gehen.«
    »Aber wir haben keine gesehen.«
    »Er sagt, wir haben keine gesehen!« sagte der Botschafter anklagend zu Grayder.
    Grayder meinte: »Es gibt vieles, was wir nicht gesehen haben.«
    »Ich weiß«, erwiderte der Botschafter. »Wir haben auch keine Frauen gesehen. Nicht eine. Da jedoch die Rasse fortbesteht, ist es logisch anzunehmen, daß es sie gibt. Ein logischer Schluß, gezogen auch ungeachtet sichtbarer Beweise.«
    »Aber sie haben von ihren Frauen geredet«, fiel Shelton ein.
    Ihn ignorierend, fuhr der Botschafter fort: »Wir haben auch keine Fabrik gesehen; ich glaube jedoch nicht, daß die unter der Erde versteckt sind. Ich bin der Meinung, daß sie keine Fabriken haben – ihr Lebensstandard ist zu niedrig und ihre Abneigung gegen Arbeit zu stark.«
    »Aber etwas scheinen sie nicht zu haben«, bemerkte Grayder. Er überlegte einen Augenblick, dann sagte er: »Die Gauner, die wir deportiert haben, waren alle, wie ich glaube, Säufer. Etwa

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