Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
Vom Netzwerk:
Er wandte sich um und sagte zu dem Soldaten, der eben eingetreten war: »Geben Sie ihm das Drillichzeug und lassen Sie ihn gehen.«
    »Zu Befehl, Sir!«
    Die beiden verschwanden. Kurz danach marschierte Hamarverd zum See hinunter, unter einem Arm ein Bündel. Das Boot kam ans Ufer; er stieg ein. Sie ruderten fünfzig Meter weit, dann blieb das Boot sanft schaukelnd auf dem stillen Wasser liegen, während die Insassen unverständliche Beleidigungen riefen und vulgäre Gesten zum Schiff hin machten.
    Shelton nahm das Telefon und sagte: »Ach, Feldwebel, hat Soldat Wagstaff sein Messer noch?«
    Einen Augenblick herrschte Stille, dann kam Bidworthy zurück. »Jawohl, Sir!«
    »Na, wenigstens etwas«, sagte Shelton.
    Angeekelt durch das Fenster blickend, sagte der Botschafter säuerlich: »Ein Planet voller Gauner und Lumpen.«
    »Erblich oder von der Umgebung geformt?« fiel Grayder ein.
    »Offenbar erblich, glauben Sie nicht?«
    »Ich bin nicht so sicher, Exzellenz.«
    »Nicht sicher?« Der Botschafter starrte ihn an. »Wir haben damals eine Million Verbrecher hierher deportiert, nicht wahr?«
    »Jawohl, stimmt.«
    »Und was haben wir jetzt hier gesehen?«
    »Ich weiß es nicht. Die Typen, die wir von Terra herbrachten, waren Massenmörder, unbelehrbare Pervertierte und alle möglichen Verbrecher, die wir loswerden wollten. Ihre Nachkommen scheinen nicht halb so schlimm. Ich muß zugeben, daß sie in gewisser Hinsicht anomal sind, doch das stempelt sie noch nicht zu Verbrechern derselben Kategorie wie ihre Ahnen.«
    »Tut mir leid, aber da kann ich Ihnen nicht beipflichten, Captain«, erwiderte der Botschafter kurz. »Sie sind ein dreckiges, faules, nutzloses Pack ohne jedes Gefühl für Moral. Sie sind Verbrecher, denen es an Gelegenheit mangelt, da sie in einer nur von ihresgleichen bewohnten Welt leben.« Er nahm einen Sessel, lehnte sich zurück und dachte eine Weile nach, ehe er fortfuhr.
    »Auf jedem Planeten, den wir ansteuern, soll ich mich mit der befehlshabenden Gewalt in Verbindung setzen und zu einer Verständigung über gegenseitige Verteidigungshilfe kommen. Dieser Planet ist feindlich, und ich bin daher gehalten, in Anbetracht der herrschenden Umstände, selbständig einen Entschluß zu fassen.«
    Er musterte die anderen, als erwarte er eine Bemerkung, doch niemand sagte etwas. Also fuhr er fort: »Weiter habe ich Anweisung, mich als Vertreter der terranischen Autorität auf dem größten organisierten Planeten niederzulassen, und auf den anderen je einen Konsul mit Stab und Leibwache einzusetzen.«
    »Der nützt uns hier bestimmt viel«, warf Colonel Shelton ironisch ein. »Da brauchte man ja eine ganze Armee von Bürokraten, wenn man auch nur einen für jede Festung abstellen wollte. Und jeder braucht eine zahlenmäßig sehr starke Leibwache, wenn er auch nur eine Woche lang am Leben bleiben will.« Er machte eine Pause, damit die anderen seine Worte verarbeiten konnten. Dann schloß er: »Schätzt man danach die Anzahl der Soldaten, die benötigt werden, so läuft es auf eine Militärbesatzung hinaus.«
    »Unmöglich!« erklärte der Botschafter. »Der strategische Wert ist dafür zu gering, und die Kosten sind zu hoch.« Er dachte abermals nach und entschied: »Bevor wir mit diesem Planeten etwas anfangen können, muß er von vorn bis hinten durchorganisiert werden, ob das den Leuten hier paßt oder nicht. Diese Entscheidung überlassen wir aber den terranischen Behörden. Wir verfertigen unseren Bericht, und dann ...«
    Ein durchdringend kreischender Ton draußen unterbrach seinen Redefluß. Grayder ging ans Fenster und blickte neugierig hinaus. Die anderen folgten.
    Das Boot hatte den halben See überquert und glitt langsam auf die Inselburg zu. Im Bug stand eine Gestalt und hielt etwas Glitzerndes in der Hand. Abermals ertönte das grauenhafte Geräusch. Grayder nahm seinen Feldstecher, sah hindurch und gab ihn wortlos an Shelton weiter. Der spähte ebenfalls hindurch, fluchte und griff nach dem Telefon.
    »Bidworthy? Nein? Wo ist er? Holen Sie ihn sofort her! Ich will ihn augenblicklich sprechen!«
    »Jawohl, Sir«, kam es vom anderen Ende. Und dann nach einer Pause: »Der Feldwebel kommt eben, Sir.«
    »Nun, Bidworthy?« fragte Shelton grimmig, als dieser an den Apparat kam.
    Man hörte verlegenes Husten, und dann Bidworthys knappe; dienstliche Stimme: »Bedaure melden zu müssen, Sir, daß Soldat Wagstaff seine Trompete verloren hat.«
    »Und wie hat er das fertiggebracht?«
    »Er hat sie auf

Weitere Kostenlose Bücher