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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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hatten. Er wurde von einem Erdenpferd gezogen, das die Augen rollte, als halte es die Männer für ein außergewöhnliches Schauspiel.
    Der Fuhrmann, obgleich nicht so riesig wie Lashman und Fant, war nichtsdestoweniger kräftig und muskulös. Er reagierte auf den Anblick der Terraner mit verächtlichem Schnaufen und trieb das Pferd zum langsamen Trab. Oben auf dem Wagen saßen, tief in der Ladung Heu versteckt, zwei Mädchen im Teenageralter.
    Soldat Yarrow, der zufällig aufsah, als sie vorbeizuckelten, blieb stehen, als halte eine unsichtbare Hand ihn zurück und sagte träumerisch-verzückt: »Mensch, richtige Mädchen!«
    Die Mädchen jedoch zeigten mit dem Finger auf Yarrow und kicherten, daß sie fast erstickten. Eine machte eine Bemerkung, und wieder brachen sie in haltloses Gelächter aus. Tränen liefen ihnen übers Gesicht, sie klammerten sich aneinander und trieben sich gegenseitig in hysterische Lachkrämpfe hinein, während der Wagen weiterrumpelte.
    Wütend fragte Yarrow: »Was ist denn so komisch?«
    »Wir«, antwortete Gleed.
    Sie verließen die Straße und marschierten durch die Felder zum Schiff zurück, wo sie einer nach dem anderen die Gangway emporstiegen. In der Schleuse empfing Zehnter Ingenieur Harrison sie mit großem Erstaunen.
    »Was, so schnell zurück?«
    »Der begeisterte Empfang, den man uns bereitete, hat uns erschöpft«, erklärte Yarrow. »Wir müssen uns erst erholen.«
    »Warum gehen Sie nicht und probieren es selber?« sagte Kinvig.
    »Will ich auch. Ich bin auf der dritten Liste.«
    »Einen herrlichen Anblick werden Sie bieten!« sagte Kinvig gehässig. »Nackter Mann auf einem Fahrrad!«
    Hinter den anderen betrat er das Schiff. Gleed passierte als letzter die Schleuse; sein Gesicht war böse.
    »Stimmt was nicht?« erkundigte sich Harrison.
    »Kann man wohl sagen. Wir stinken, wenn wir angezogen sind, und wir stinken immer noch, wenn wir ausgezogen sind. Ich muß zum Colonel.«
    Er machte sich auf den Weg zum Kartenzimmer, klopfte, wartete einen Moment und trat ein. Niemand war da. Mit leisem Fluch ging er weiter zum Kontrollraum. Aber auch der war leer. Endlich entdeckte er den Gesuchten im Aufenthaltsraum für Offiziere. Er klopfte.
    Eine Stimme sagte: »Herein!«
    Gleed betrat den Raum in militärischer Haltung. Ohne die vielen ungläubig starrenden Augenpaare zu beachten, baute er sich vor Shelton auf, den Kopf hoch erhoben, die Hände fest an die Schenkel gepreßt.
    »Verzeihung, Colonel. Ich möchte melden, daß ...«
    Shelton war so erregt, daß er seinen Drink verschüttete. Er brüllte: »Mann, sind Sie wahnsinnig, hier vor mir in diesem unglaublichen Aufzug zu erscheinen? Splitternackt! Großer Gott! Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?«
    »Bitte, Colonel, die Urlauber haben Befehl ...«
    »Sie sind in meiner Gegenwart nicht auf Urlaub!« entgegnete Shelton voller Wut. »Sie sind im Dienst. Wenn ein Sergeant nicht die einfachsten Vorschriften kennt, was soll man dann von den Mannschaften erwarten?«
    »Jawohl, Sir. Aber ...«
    »Und Sie wagen es, dazustehen, ohne wenigstens ein Tuch um die Hüften?« Shelton verschüttete nun auch den Rest seines Drinks. »Gehen Sie sofort und ziehen Sie sich an! Ihr Körper ist abstoßend. Wenn Sie mich sprechen wollen, erscheinen Sie gefälligst in angemessener Aufmachung!«
    »Jawohl, Sir«, sagte Gleed und schluckte.
    Er grüßte stramm, machte eine Kehrtwendung und marschierte hinaus. Als er die Tür schloß, hörte er, wie Shelton zu den anderen sagte: »Unwürdig! Die Raumtruppe geht vor die Hunde!«
    Im Unteroffiziersquartier schleuderte Gleed die Stiefel von den Füßen, zog seine Shorts an, hockte sich auf sein Bett und stierte auf die metallene Wand.
    »Was für ein Hundeleben!« murmelte er. »Dieses verdammte Schiff! Diese verdammten Planeten!«
    Als sich die Neuigkeit im Schiff verbreitete, reagierten die Männer auf ganz verschiedene Weise. Eine aufsässige Minderheit war dafür, bekleidet und mit Gummiknüppeln versehen in die Stadt einzudringen und ein paar Hygeianer kräftig über den Schädel zu schlagen. Der Rest akzeptierte mit philosophischer Gelassenheit die Tatsache, daß Terraner unerwünscht waren und machte es sich zur Gewohnheit, sich gegenseitig ironisch als Mißgeburt zu bezeichnen.
    Als der Nachmittag kam, hatten die Männer sich zu einem Kompromiß entschlossen. Sie verließen das Schiff, näherten sich aber nicht der Stadt. Sie machten Spaziergänge in die entgegengesetzte Richtung, auf den

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