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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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fernen Wald zu. Einige spielten auch Handball. Der größte Teil jedoch streckte sich einfach auf dem weichen, saftigen Gras aus und genoß Sonne, frische Luft und Ruhe.
    Auch Gleed, noch in Shorts und Stiefeln, gab sich dem süßen Schlummer unter blauem Himmel hin, bis Yarrow ihn plötzlich wachrüttelte.
    »Sergeant, die Abordnung kommt wieder!«
    Aufsitzend erkannte Gleed den Bürgermeister und seine Räte. Er lief zur Schleuse und telefonierte. Grayder war am Apparat.
    »Captain, die Abordnung kommt zurück.«
    »Führen Sie sie ins Kartenzimmer, Sergeant.«
    »Zu Befehl, Sir!«
    Mit wehendem Bart stieg der Bürgermeister die Gangway hinauf. Den Totempfahl hatte er wieder mitgebracht. Ihm auf dem Fuße folgten die Räte bis auf Gerpongo, der sich wieder, den Sack mit der Sprühdose im Arm, ins Gras hockte und die lässig ausgestreckten Soldaten betrachtete, als halte er bei ihnen eine Extradosis seines Desinfektionsmittels für angebracht.
    Gleed führte die Gäste zum Kartenzimmer, hielt ihnen die Tür auf, sich selbst aber sorgfältig außer Sichtweite. Augenblicklich, so fand er, war es angebracht, Shelton so wenig wie möglich unter die Augen zu kommen.
    Der Bürgermeister und seine Räte traten ein und gruppierten sich in derselben Weise wie das erstemal. Seinen Bart streichelnd, den Totempfahl erhoben, wandte sich der Bürgermeister an Seine Exzellenz.
    »Gesundheit mit euch!«
    »Danke«, sagte der Botschafter kurz, dem dieser Gesundheitsfanatismus allmählich auf die Nerven ging.
    »Wir haben uns mit der Regierung in Verbindung gesetzt. Nach einiger Überlegung ist beschlossen worden, eurem Vorschlag zuzustimmen«, verkündete der Bürgermeister.
    »Unter gewissen Bedingungen.«
    Die Genugtuung verschwand ebenso rasch, wie sie aufgetreten war. »Was für Bedingungen?«
    Der Bürgermeister kramte umständlich eine Landkarte aus seinem Schultersack, entfaltete sie, breitete sie auf Grayders Schreibtisch aus und pflanzte seinen runzligen Zeigefinger darauf. »Hier, an dieser Stelle, etwas nördlich von hier, teilt sich der Strom Sambar und umfließt eine Insel. Es ist eine sehr hübsche Insel, fruchtbar und gesund. Sie ist etwa vierhundert Hektar groß und ideal für ein Isolierungslager.«
    »Isolierung?« echote der Botschafter aufhorchend.
    »Diese Insel gehört euch unter der Bedingung, daß eure Männer sich dort während einer einjährigen Quarantänezeit aufhalten.«
    »Quarantäne?«
    »Sie dürfen ein Jahr lang die Insel nicht verlassen und auch nicht mit der Bevölkerung Kontakt aufnehmen. Dann werden sie von uns medizinisch untersucht und desinfiziert. Jeder, der nicht gesund genug ist, muß auf der Insel bleiben, bis wir feststellen, daß er körperlich in jeder Hinsicht fit ist. In diesem Punkt ist unser Entschluß endgültig.«
    »Ist das alles?« fragte der Botschafter.
    »Nein. Wir gestatten, daß euer Konsul, sein Stab und seine Leibwache die Insel beziehen. Ebenfalls zwei Weltraum-Sender mit den entsprechenden Technikern. Eine Erhöhung der Personenzahl zu einem späteren Zeitpunkt ist nur mit unserer Zustimmung möglich.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Ja«, sagte der Bürgermeister und befeuchtete seine Lippen. »Wenn nach einem Jahr einer gewissen Anzahl Terraner erlaubt wird, sich frei zu bewegen, dürfen sie nicht den Unwillen der Bevölkerung erregen, indem sie Kleider tragen. Wir können nicht dulden, daß unsere Kinder durch ein derartig unmoralisches Schauspiel verdorben werden. Die Terraner müssen sich verpflichten, sich ebenso anständig zu verhalten wie wir. Das ist, meine ich, bestimmt nicht zuviel verlangt.«
    »Sicher nicht«, gab der Botschafter leicht verwirrt zu.
    »Und endlich«, schloß der Bürgermeister, »sollen Ehen, die sich möglicherweise im Laufe der Zeit zwischen Terranern und Bewohnerinnen unseres Planeten ergeben, von euch als legal und bindend anerkannt werden. Das bedeutet, daß dem Ehemann permanentes Aufenthaltsrecht auf Hygeia gewährt wird. Ihr sollt nicht das Recht haben, ihn zum Verlassen seiner Frau oder Familie zu zwingen, indem ihr ihn auf eine andere Welt versetzt.«
    Shelton unterbrach. »Herrliche Gelegenheit für einen ewig Unzufriedenen, den Dienst zu quittieren.«
    »Er könnte sowieso desertieren«, meinte der Botschafter. »Er braucht nur seine Uniform auszuziehen und sich den Nackten anzuschließen.«
    »Aber das ist nicht legal.«
    »Wenn die halbe Leibwache sich zu einem solchen Schritt entschließt, was tut es dann, ob es legal oder

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