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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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regenbogenfarbenem Kummerbund und einem dünnen in kanariengelbem Kilt. Ein mit Ohrringen in Glöckchenform geschmückter Spätankömmling lief eilig hinter der Pumpe her, wollte zupacken, griff daneben und sah dem Gefährt grimmig nach. Gemächlich kam er dann, den Helm in der Hand, zurückgeschlendert.
    »So ein Pech!« knurrte er den staunenden Harrison an. »Der schönste Job des Jahres! Eine große Brauerei. Je schneller sie dort sind, desto größer ist das Ob, das sie denen anhängen.« Gedankenverloren leckte er sich die Lippen und hockte sich auf einen aufgerollten Schlauch. »Na, vielleicht ist es so besser für meine Gesundheit.«
    »Können Sie mir mal was erklären?« fragte Harrison. »Wie verdienen Sie sich Ihren Lebensunterhalt?«
    »Dumme Frage! Das sehen Sie doch: Ich bin bei der Feuerwehr!«
    »Ich weiß. Aber wer bezahlt Sie?«
    »Bezahlt?«
    »Wer gibt Ihnen Geld dafür?«
    »Sie reden aber komisch! Was ist das – Geld?«
    Harrison rieb sich den Schädel, um die Blutzirkulation in seinem Gehirn anzuregen. Was ist Geld! Du lieber Gott! Er versuchte es anders.
    »Wenn Ihre Frau einen neuen Mantel braucht, wie kriegt sie den?«
    »Sie geht in einen Laden, der Feuer-Ob's hat. Von denen löst sie dann eins bis zwei ein.«
    »Aber wenn kein Bekleidungsgeschäft gebrannt hat?«
    »Sie sind aber ziemlich beschränkt, mein Lieber. Woher kommen Sie eigentlich?« Mit schaukelnden Ohrglöckchen musterte er sein Gegenüber von Kopf bis Fuß. »Fast alle Geschäfte haben Feuer-Ob's. Wenn sie klug sind, verschaffen Sie sich pro Monat eine gewisse Anzahl. Als Versicherung, verstehen Sie? Sie hängen uns im voraus Ob's an, damit wir, wenn wir löschen kommen, möglichst viele von ihren ablösen müssen, bevor wir ihnen welche anhängen können. Auf die Art hüten wir uns davor, zu leichtsinnig einzukaufen, und die Passiva der Firma bleiben niedrig. Ist doch sehr logisch, nicht wahr?«
    »Möglich, aber ...«
    »Jetzt weiß ich's!« unterbrach ihn der andere mit zusammengekniffenen Augen. »Sie kommen vom Raumschiff. Sie sind ein verdammter Antigand!«
    »Ich bin Terraner«, erklärte Harrison mit Würde. »Und außerdem stammen alle, die hier wohnen, ja auch von der Erde.«
    »Wollen Sie mir Geschichte beibringen?« Er lachte auf. »Sie irren. Wir stammen zu fünf Prozent vom Mars.«
    »Aber auch die Marsbewohner stammen von Terra«, entgegnete Harrison.
    »Na und? Das ist doch ewig lange her. Inzwischen hat sich manches geändert. Auf unserem Planeten gibt es keine Terraner – außer euch. Und ihr seid gekommen, ohne zu fragen. Wir sind alle Gands. Und ihr lausigen Affen seid Antigands.«
    »Wir sind überhaupt nicht anti-irgendwas. Wer hat euch das erzählt?«
    »Myob!« sagte der andere, auf einmal entschlossen, jeder weiteren Diskussion auszuweichen. Er warf seinen Helm in die Ecke und spuckte aus.
    »Wie?«
    »Sie haben mich wohl verstanden! Los, steigen Sie auf Ihr Vehikel!«
    Harrison gab auf und folgte dem Rat. Finster radelte er zum Schiff zurück.
    Seine Exzellenz musterte ihn mit autoritativem Blick. »So, da ist der Herr ja endlich! Na, wie viele kommen, und um wieviel Uhr?«
    »Keiner, Sir«, sagte Harrison schwach.
    »Keiner?« Die Brauen Seiner Exzellenz wanderten in die Höhe. »Dann haben die Leute meine Einladung abgelehnt?«
    »Nein, Sir.«
    »Los, 'raus damit, Mister!« drängte der Botschafter. »Stehen Sie nicht da wie ein neugeborenes Baby! Sie sagen, niemand hat meine Einladung abgelehnt, aber niemand kommt. Und was soll ich daraus entnehmen?«
    »Ich habe niemanden gefragt.«
    »Soso! Sie haben niemanden gefragt.« Und zu Grayder, Shelton und den anderen gewandt, wiederholte er: »Er hat niemanden gefragt!« Dann konzentrierte sich seine Aufmerksamkeit wieder auf Harrison. »Vermutlich einfach vergessen, wie? Berauscht von der Freiheit und der Macht über eine Maschine, die mit achtzehn Meilen pro Stunde dahinrast, sind Sie in die Stadt gefahren, haben unter der Bürgerschaft Verwirrung gestiftet, sämtliche Verkehrsregeln mißachtet, Kinder und Alte in Lebensgefahr gebracht und sich nicht einmal die Mühe gemacht, Ihre Klingel in Tätigkeit zu setzen. War es nicht so?«
    »Ich habe keine Klingel, Sir«, berichtigte Harrison, dem diese Liste von Ungeheuerlichkeiten gar nicht gefiel. »Ich habe eine Pfeife, die durch die Rotation des Hinterrades in Gang gesetzt wird.«
    »Oh!« sagte der Botschafter, als lasse er alle Hoffnung fahren. »Er hat eine Pfeife!«
    »Ich habe sie selbst

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