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TTB 104: 200 Millionen Jahre später

TTB 104: 200 Millionen Jahre später

Titel: TTB 104: 200 Millionen Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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– »wenn man die ungeheuerliche Zeitspanne bedenkt, die verstrichen ist, seitdem den Frauen zum erstenmal verboten wurde, zu beten, dann scheint Grund zur Hoffnung zu bestehen. Ptath, du mußt darüber nachdenken. Du mußt ...«
    »Ptath!« sagte Holroyd. Bis zu diesem Augenblick hatten seine Gedanken auf der Überlegung basiert, daß die Frau ihn für Prinz Ineznio hielt. Er hatte sich gefragt, wie Ineznio auf ihre Worte reagieren würde. Seine Identifikation durch sie echote mit schicksalhafter Resonanz durch den verträumten Garten.
    Ein fremder Mensch kannte sein Geheimnis, und das schien ihm plötzlich derart katastrophal, daß er einen Schock empfand. Er starrte die Frau stumpf an, und der Ausdruck auf seinem Gesicht mußte sehr unnatürlich gewesen sein, denn sie sagte schnell:
    »Sei kein Narr. Mich zu töten hat keinen Zweck. Reiß dich zusammen und hör zu: Ich werde dir vielleicht helfen können. Nicht hier und nicht jetzt. Ich muß den Palast verlassen. Gib mir also einen schriftlichen Befehl für die Skreerställe mit ...« Sie schloß: »Die Befehlsformulare befinden sich in deinen Gemächern. Folge mir nur.«
    Holroyd folgte ihr. Er hatte das Gefühl, daß dies alles nur ein Traum war.
    Er sah ernst zu, wie die Frau mit lässiger Vertrautheit durch eine Tür in einen benachbarten Raum eilte. Sie kehrte mit einem Blatt steifen, geprägten Papieres, einer seltsamen Schreibfeder mit langem Griff und gläserner Spitze, und einem dumpfschimmernden Metallring zurück.
    »Hier, den legst du besser an«, sagte sie und reichte ihm den Ring. »Es ist das Großsiegel von Prinz Ineznio. Sein Besitz verleiht dir eine Autorität, die nur noch von Ineznia übertroffen wird.«
    Holroyd unterdrückte die fast instinktive Erwiderung, daß sie sich bei seiner Identifizierung geirrt hätte. Er nahm den Ring und vermerkte in seinem Gedächtnis, daß sie die Göttin mit Vornamen genannt hatte. Er dachte: »Wer ist sie?« Keinesfalls L'Onee. Ihre Persönlichkeit war zu menschlich und so viel weniger dramatisch; darüber hinaus entsprachen ihre Handlungen ganz und gar nicht dem Typ L'Onees.
    Die Frau war mit Schreiben fertig. »Drücke deinen Ring hierher«, sagte sie ruhig.
    Holroyd gehorchte ohne ein Wort. Er dachte an die Gefahr, die hier vorlag: Eine Frau, die sein Geheimnis kannte, lief frei herum! Er konnte sie nicht gehen lassen, bevor er nicht herausgefunden hatte, wer sie war und was sie wollte. Er nahm das Dokument auf und wich ihren danach greifenden Fingern aus. Er war im Begriff, die Lippen zu bewegen und die erste Frage vorzubringen, als an einer der undurchsichtigen Korridortüren ein scharfes Klopfen ertönte.
    Holroyd drehte sich überrascht um und fühlte gleichzeitig, wie ihm das Papier aus der Hand gerissen wurde. Er wirbelte halb herum und griff mit den Armen in die Luft. Doch die Frau befand sich bereits ein Stück entfernt. Sie rannte eilig auf eine der anderen Korridortüren zu. Als sie sie aufriß, konnte Holroyd für einen kurzen Moment Marmorkorridore dahinter erkennen – und da blieb die Frau stehen und wandte sich halb um. Als Silhouette stand sie in der Tür, ein großes, hageres, unansehnliches Weib mit zerlumpter Kleidung und nackten, schlammbeschmierten Beinen. Sie sagte:
    »Es tut mir leid, Ptath, daß ich dir so wenig sagen kann. Meine Lippen sind versiegelt, so sehr versiegelt, daß ... daß ...« Sie schien Schwierigkeiten mit ihrer Stimme zu haben, denn sie verschluckte sich beinahe. Als sie erneut sprach, klang ihre Stimme noch ernster. »Ptath, sie ist gefährlicher, als ihre bisherigen Worte und Taten vermuten lassen. Nimm dich in acht!
    Ptath, wer du auch sein magst und welches auch immer die Identität deines Ego ist: wenn es dir gelingt, die volle Stärke der Gottheit des Ptath zurückzuerobern, dann wird sie deine Kraft sein. Du wirst dann mit ihr machen können, was du willst. Gewinne diese Kraft zurück, vor all den anderen Dingen, die du tun mußt. Denke an ni...« Wieder schien sie sich zu verschlucken. Sie schüttelte den Kopf, versuchte es noch einmal und lächelte dann traurig. »Du siehst«, schloß sie, »daß ich dir nicht besonders helfen kann – hier. Viel Glück, Ptath.« Die Tür schloß sich hinter ihr.
    Holroyd hörte von neuem das Klopfen an der anderen Tür. Es störte ihn irgendwie; es irritierte ihn, sich mit unwichtigen Dingen abgeben zu müssen. Es dauerte einen Moment, zu erkennen, warum der Klopfer an der Tür anscheinend unbedeutend war. Er, Holroyd,

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