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TTB 104: 200 Millionen Jahre später

TTB 104: 200 Millionen Jahre später

Titel: TTB 104: 200 Millionen Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Rebellenpamphlet die Geächteten zur Plünderei anstiftete. Ein Schatz als Gegengabe für sein Versprechen ... Neben ihm wurde Benars Stimme hart, polternd und durchdringend:
    »Ich bin froh, daß Ihr zustimmt. Bringt die ganze Bande um. Das ist die einzige Methode.«
    »Was?« fragte Holroyd scharf. »Was war das?«
    Der alte Mann sah ihn an und sagte gewichtig: »Eine medizinische Operation, das ist hier vonnöten. Ich habe die Liste fertig. Jeder Offizier und Beamte, der mehr als einmal öffentlich für einen Angriff auf Nushirvan eingetreten ist. Das wird sie vernichten. Es ist die einzige effektive Methode, Euer Versprechen auszuführen, daß sich unsere Truppen nicht einmischen werden, wenn des Zards Geächtete herüberkommen und jene verbrecherischen Rebellen und ihre Familien mitnehmen.«
    Holroyds Unbeteiligtheit schwand. Kaum merklich begann sich in dem in ihm herrschenden Dunkel eine klare Linie abzuzeichnen – so schwach zunächst, daß sie sich eher als Gefühl der Unruhe äußerte.
    Er wurde in einen großen Raum geführt. Landkarten hingen an den Wänden, Landkarten, die er erkannte: Gonwonlane, Nushirvan, Accadistran – genau wie in jenen Büchern, nur mit viel mehr Einzelheiten. Doch er schenkte ihnen nur einen flüchtigen Blick. Er setzte sich in einen Sessel und hielt seine Augen auf ein großes, dickes Buch gerichtet, das vor ihm lag. Es war gut, zu sitzen, denn es ermöglichte ihm eine geistige Zusammenfassung dessen, was er gehört hatte. Ein Zard, der einen Schatz sandte ... als Gegengabe für das Recht, gonwonlanische Bürger zu rauben ... ohne Einmischung der regulären Truppen von Gonwonlane. Der verblüffende, unglaubliche Verrat einer Göttin an dem Volk, das sie regierte. Er fühlte sich innerlich kalt, nüchtern und tödlich. Dies war, was L'Onee gemeint hatte. Deswegen war er hier. Sie hatte geglaubt, er würde die Wichtigkeit eines Angriffs auf Nushirvan nicht erkennen. Und es war wahr. Er hatte sie nicht erkannt – bis jetzt. Der Mann Benar sprach wieder:
    »Wie Ihr erkennen könnt, eine lange Liste. Wir haben keinen einzigen Verdächtigen ausgelassen.«
    Mit dieser Bemerkung, so dachte Holroyd, erhoffte er sich ein Lob. Die Liste verdiente allein schon durch ihre Größe eine Belobigung, ließ des Kriegsministers Stimme durchblicken. Seine Augen sahen Holroyd erwartungsvoll an.
    Holroyd schlug das Buch ungefähr in der Mitte auf. Die Seiten, die zum Vorschein kamen, waren mit fast mikroskopisch feiner Schrift bedeckt – sieben, acht, neun, zehn Kolonnen von Namen. Er zählte eine Kolonne mit pedantischer Genauigkeit – vierzig Namen pro Kolonne! Das bedeutete vierhundert Namen pro Seite. Er blätterte um und seufzte leise. Die Rückseite war ebenso beschrieben, genauso fein und mit ebenso vielen Namen. Es wäre interessant, die Zahl der Namen zu erfahren. Nicht, daß es eine große Rolle spielte. Der Massenmord, der hier geplant wurde, konnte durch einige Namen weniger nicht an Berechtigung gewinnen. Und trotzdem äußerte er die Frage.
    »Achtzehnhundert Seiten«, erwiderte der alte Mann. »Ich sage Euch, Sir, wir waren gründlich! Wir werden diesen rebellischen Geist ein für allemal ausrotten.«
    Vierhundert mal achtzehnhundert, dachte Holroyd ausdruckslos. Vierhundert mal ... mal ... Die Antwort wollte nicht kommen. Achtzehnhundert mal vierhundert ... nein, so wurden die Dinge nicht gemessen. Zweiunddreißig Zentimeter mal zwanzig Zentimeter mal acht Zentimeter. Fünftausendeinhundertzwanzig Kubikzentimeter toter Menschen. Holroyd hob das Buch hoch. Schwer – etwa acht Pfund! Es war die Schwere des Buches in seinen Händen, die den nächsten Gedanken brachte. Er sagte:
    »Ich werde das Buch mitnehmen.« Er fühlte sich geradezu unbeteiligt. »Es gibt da ein paar Namen, von denen ich mich überzeugen muß, daß sie nicht auf der Liste stehen. Das wird einige Zeit dauern.«
    Er wandte sich ab, in der Überzeugung, daß keine weiteren Erklärungen nötig waren, als ihn die Stimme des Mannes einhalten ließ. »Ich versichere Euch, Sir, die Listen wurden sorgfältig auf die Namen jener Offiziere überprüft, die in die höheren Kreise eingeführt worden waren oder anderswie zu Eurer näheren Bekanntschaft gehörten. Natürlich solche Leute wie General Maarik, Oberst Dilin und andere blieben auf der Liste, aber damit wart Ihr ja einverstanden.«
    »Nichtsdestoweniger«, entgegnete Holroyd mit scharfem Ton, »werde ich das Buch in meine Gemächer mitnehmen und es dort

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