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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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vorne. Einige der Markierungen sind umgerissen worden. Außerdem sind sie auf Fallen gestoßen.«
    »Es wäre auch zu schön, wenn einmal alles glatt ginge«, meinte Thorburn grimmig. Und dann fügte er etwas hinzu, was Stead im ersten Augenblick unbeschreiblich verblüffte. Erst als er die Worte verdaut hatte, versuchte er sie mit dem, was Simon immer gesagt hatte, in Verbindung zu bringen.
    »Die Dämonen«, hatte Thorburn gesagt. »Sie versuchen uns wieder aufzuhalten.«
    »Aber – aber!« Stead wollte protestieren, brachte jedoch nur ein hilfloses Gestammel heraus. »Die Dämonen können einem vernünftig denkenden Menschen doch gar nichts tun! Sie sind Phantasiegebilde, ein Name für unser unsichtbares Gewissen. Nur der Unsterbliche versorgt uns mit Nahrungsmitteln. Und er ist es auch, der die Fallen stellt.«
    »Ein seltsamer Unsterblicher«, meinte Julia verächtlich, »der es zuläßt, daß sich ein Mensch in seinen Fallen fängt und in Stücke gerissen wird.«
    »Ich verstehe«, meinte Stead unsicher. »Die Fallen und die Köter sind Tatsache. Aber es ist nicht der Unsterbliche – den man nicht sehen kann –, sondern es sind die Dämonen – die man auch nicht sieht ...«
    Schwarz und weiß, wie das Leben. Gut und Böse, auf der einen Seite personifiziert von dem Unsterblichen, der die Menschheit in einem Garten auf die Erde gesetzt hatte, und auf der anderen Seite von den Dämonen, die den Menschen zu entwürdigen und vernichten suchten. Es paßte ein Stein zum anderen. – Er lernte.
    »Gib den Funkspruch an das Camp weiter, Honey«, sagte Thorburn. »Purvis muß es erfahren.«
    »Es sind furchtbare Störgeräusche ...« Honeys langes Seidenhaar fiel über ihre Stirn, während die Hände an den Knöpfen des Funkgeräts drehten. »Ah jetzt ... ich erreiche ihn ...«
    Cardon, der ein paar Schritte vorausgegangen war, drehte sich plötzlich steif um und preßte die Hände an die Brust. Stead sah ihn wie gebannt an. Seine Finger verkrallen sich, und er würgte nur ein Wort hervor: »Gas!«
    Im nächsten Augenblick preßten alle die Hand vor den Mund und rissen die Gasmasken aus dem Gepäck. Neun Sekunden. Das war die oberste Grenze. Wer bis dahin die Maske noch nicht vor dem Gesicht hatte, war tot.
    Sie warteten schweigend, als das Gas vorbeiströmte. Es war gut sichtbar, ein ekliger grüner Strom, der sich in Kringeln und Windungen über den Boden wälzte. Ein nicht greifbares Untier, das kein Ende nehmen wollte.
    Thorburns Stimme klang unter der Maske dumpf und hohl.
    »Vorwärts! Wir müssen weiter.«
    Sie nahmen ihre Ausrüstungen auf und kämpften sich vorwärts. Unter den Masken war es heiß und stickig.
    Schließlich ließ der Gasstrom nach. Aber Thorburn gestattete ihnen erst nach einer halben Stunde, die Masken abzunehmen. Er wollte kein Risiko eingehen.
    »Puh!« stöhnte Julia. Sie war krebsrot im Gesicht. »Ich habe dieses Gas noch nie gemocht.«
    »Wir vielleicht?« Diesmal kicherte Old Chronic nicht. Sein Gesicht wirkte mit jedem Tag grauer und faltiger.
    »Hier herunter können Köter nicht kommen«, erklärte Thorburn düster. »Aber ich habe so ein Gefühl, daß sie uns oben erwarten.« Er beriet sich mit Old Chronic. Sie beugten sich mit ernsten Gesichtern über die Karte. »Wir weichen von der vorgezeichneten Route ab«, erklärte Thorburn schließlich. »Gib Purvis einen Bericht durch, Honey. Was hat er über das Gas gesagt?«
    »Im Camp ist nur sehr wenig angekommen. Schon vorher verteilt. Aber ein ganzer Schwarm dieser holzfressenden Biester ist in das Lager eingefallen. Die Leute können sie geradezu wegschaufeln.«
    Sie lachten bei der Vorstellung, daß sich Purvis und seine geschniegelten Adjutanten jetzt ein wenig schneller bewegen mußten. Und das gab ihnen wieder neuen Mut.
    Der zweite Rinnstein schien in Ordnung zu sein. Keine Fallen. Aber Sims und Wallas an der Spitze gingen mit unendlicher Sorgfalt zu Werk, und auch Cardon, der Schlußmann, übte äußerste Wachsamkeit. Sie erreichten den Eingang ohne Schwierigkeiten. Rogers und seine Gruppe kamen mit vollen Säcken vorbei. Sie waren gut aufgelegt.
    »Die Dämonen sind hinter uns her, Thorburn«, meinte Rogers. »Aber keine Köter. Schickt Purvis noch mehr Gruppen hinaus?«
    »Keine Ahnung. Wir haben die Ausweichroute benützt. Ich würde dir raten, sie auch zu versuchen.«
    »Danke. Bis jetzt konnten wir alle Fallen rechtzeitig erkennen. Aber du wirst ziemlich weit gehen müssen. Am Eingang ist bereits so viel weggenommen,

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