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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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sofort zu den Gehegen zurück. Alles aufladen!«
    Erleichtert und erregt machte man sich an den Abbruch des provisorischen Lagers. Allmählich ordnete sich der Wirrwarr, und eine lange Schlange von Lastwagen schob sich zurück in die Gehege.

 
10
     
    Jetzt erschienen Stead die Gehege unwirklich.
    Manager Purvis ließ ihn in sein Büro rufen. Stead erwartete nichts Gutes.
    »Es war nicht nötig, einem hochmütigen Gouverneurskommandanten zu erklären, daß ihr einen Dämon gesichtet habt – und daß du von ihm gesehen wurdest. Thorburn hat den Vorfall natürlich pflichtgetreu gemeldet.« Purvis ließ sich in seinen Stuhl fallen und sah Stead, der ziemlich unglücklich vor ihm stand, düster an.
    »Thorburn wußte, daß die Dämonen versuchen, uns zu vernichten und auszulöschen, sobald sie einen von uns entdeckt haben. Aber versuche das einem Gouverneur beizubringen!«
    »Sie glauben nicht an Dämonen?«
    »Natürlich nicht. Wie sollten sie auch. Sie sitzen warm in ihren Gehegen. Der Kommandant ließ das Lager abbrechen, weil die Yobs so viele Spuren hinterlassen, daß auch wir gefährdet sind.« Purvis schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Es war das erstemal in meinem Leben, daß ich mich ehrlich über den Anblick eines Yobs gefreut habe.«
    »Aber können wir die Gouverneure nicht überzeugen, daß es Dämonen gibt? Können wir nicht ...«
    »Wir können nicht. Und es ist auch nicht unsere Aufgabe. Wir sollen lediglich Beute machen und mit vollen Säcken zurückkehren. Gouverneur Wilkins akzeptierte die Sache mit den Yobs – ich bezweifle, ob er sich auch nur die Mühe gemacht hat, den Bericht von dem Dämon weiterzugeben. Stead, du hast eine unglaubliche Portion Glück gehabt, wenn du das noch nicht wissen solltest.«
    Stead wußte es.
    »Die Gouverneure halten sich für eine höhere menschliche Rasse. Ja, ich weiß, Stead, du hast mit ihnen in den inneren Gehegen gelebt und sprichst wie einer der ihren. Aber du bist jetzt Wildbeuter – und soviel ich den Berichten entnehmen kann, ein ziemlich geschickter. Bis auf dein letztes Mißgeschick. Du mußt dich damit abfinden, daß du Wildbeuter bist. Dann hast du größere Überlebenschancen.«
    Stead nickte zögernd. Er mußte dem alten Purvis wenigstens teilweise recht geben. Aber er konnte seine Verbundenheit mit den Gouverneuren einfach nicht leugnen. Sie hatten ihn erzogen – und sie hatten ihn gut erzogen. Er durfte die Tatsache nicht übersehen, daß er hier nur eine Zeitlang auf Probe diente. Danach würde er wieder in Simons Labor zurückkehren, und Della würde versuchen, ihm sein Gedächtnis zurückzugeben. Das war noch immer sein echter Wunsch. Aber die Leidenschaft, mit der er dieses Ziel früher verfolgt hatte, war von ihm gewichen.
    Er hatte keine Ahnung, wie Della es anstellen wollte. Er wußte nur, daß sie es schaffen würde.
    »Gut, Stead. Schau, daß du dich hier aus dem Staub machst. Du hast mir schon genug Ärger mit deinen Spezialwachen verursacht, die – hm ... Nun, worauf wartest du noch? Daß ich dich den Kötern vorwerfe? Hinaus mit dir!«
    Stead ging.
    Spezialwachen?
    Nun, da war Vance. War es das, was Purvis meinte? Es mußte so sein ...
    In der folgenden Zeit lernte Stead, wie die anderen die Blicke umherschweifen zu lassen und dauernd den Kopf von einer Seite auf die andere zu drehen. Es wurde ihm so zur Gewohnheit, daß er selbst in der Sicherheit der Aufenthaltsräume nicht davon abließ. In seinen Vorstellungen war jeder ein Spion – ein Spion, der über ihn wachen sollte, damit er nicht zuviel erfuhr.
    Denn das konnte der einzige Grund sein, weshalb ihm die Gouverneure ihre Spürhunde an den Hals hetzten. Nach einer Woche hatte Stead die Männer ausgesondert, die in Betracht kamen.
    Sein Verdacht wurde beim Bacchanal der Wildbeuter zur Gewißheit.
    Angeblich fand diese Feier zur Erinnerung an die Ankunft des Unsterblichen auf der Erde statt. Tiefer unten in den Gehegen der Gouverneure spielten sich umständliche Zeremonien ab. Eindrucksvolle Prozessionen zogen durch die strahlend erleuchteten Straßen. Sänger und Musikanten verherrlichten den Freudentag. Die Astromannen waren in ihrem Element.
    Riesige Nachbildungen des seltsamen Instruments, das an Navs Gürtel gebaumelt hatte, wurden in feierlichen Umgängen durch die Straßen getragen, erhellt von Scheinwerfern, umhüllt von dem Duft aromatischer Hölzer, die man in Brand gesteckt hatte. Ein mächtiges Instrument, so sagte man. Es hatte den Garten gelenkt, bis er

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