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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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antwortete Chester. »Wahrscheinlich würde er mir sämtliche Rippen eindrücken, bevor er merkt, in welcher Gefahr er sich befindet. Ich werde einen Spaziergang machen, schätze ich.«
    Bandon runzelte die Stirn und wandte sich ab. Chester ging auf die Straße hinaus. Ein Mann trat hinter einem zerfallenen Brunnen hervor und hielt seinen Bogen schußbereit, Chester wandte sich nach rechts; ein zweiter Bewaffneter erschien.
    »Ich wollte nur sehen, ob ihr nicht schlaft«, sagte Chester. Er ging in die entgegengesetzte Richtung und legte etwa fünfzig Meter zurück, bevor wieder Wachtposten auftauchten, Chester zog sich zurück und betrat wieder das ehemalige Restaurant.
    »Komm, wir essen schon!« rief Bandon ihm entgegen. »Grizz war nur in schlechter Stimmung«, vertraute er Chester an. »Wir haben wirklich gute Sachen hier. Wie wäre es mit Sardinen?«
    Chester warf einen mißtrauischen Blick in die geöffnete Dose. »Fisch ist eigentlich nicht mein Lieblingsgericht. Wenn du nichts dagegen hast, warte ich auf den Fleischgang.«
    »Salami auf Knäckebrot?« schlug Bandon vor. »Wir haben den Schimmel abgeschnitten.«
    »Obst oder Beeren?« fragte Chester. »Oder vielleicht ein paar Nüsse?«
    »Das Zeug taugt nur für Eichhörnchen und Mäuse«, protestierte Bandon. »Nach dem Essen kommt der unterhaltsame Teil des Abends. Du wirst deinen Spaß daran haben.«
    »Aha, die wahren Freuden des freien Lebens. Was hat man eigentlich darunter zu verstehen – Gesang aus rauhen Männerkehlen, Volkstänze zu Dudelsackmusik und ähnlichen Kram?«
    »Nein, natürlich nicht. Wir sehen uns Filme an – ein paar schöne Streifen im Fernsehen. Über die gute alte Zeit, als Männer noch Männer waren. Zum Glück funktioniert einer der Empfänger noch.«
    »Ihr betreibt also eine Art moralischer Aufrüstung?«
    »Du brauchst dich nicht über uns lustig zu machen. Wenn du erst einmal ein paar Jahre bei uns gewesen bist, gefällt dir unser Leben bestimmt auch.«
    »Im Augenblick mache ich mir aber nicht wegen der nächsten Jahre, sondern wegen der nächsten Stunden Sorgen. Nichts ist mir so zuwider wie Fernsehen. Ich gehe lieber in den ›Palast‹ zurück und räume dein Zimmer ein bißchen auf, während du hier das freie Leben genießt.«
    »Von mir aus. Fliehen kannst du ohnehin nicht. Ich sorge dafür, daß Grizz hierbleibt, damit du deine Ruhe hast.«
    »Danke. Ich habe einige Veränderungen in deinem Zimmer vor, damit in Zukunft vorgesorgt ist, falls wieder einmal unerwartet Besuch kommt.«

 
9
     
    Das große Fest war vor über drei Stunden zu Ende gegangen. Chester saß vor dem Kamin in dem Palast, beobachtete die züngelnden Flammen und horchte. In einer Ecke des Raumes schnarchte Bandon auf seiner Matratze. Irgendwo zwitscherte ein Nachtvogel. Dann knarrte der Fußboden außerhalb der Tür.
    Chester schlich zu Bandon hinüber und rüttelte ihn leise wach. Der Mann richtete sich schlaftrunken auf. »Ha?«
    Chester beugte sich dicht über ihn. »Leise«, flüsterte er warnend. »Grizz ist draußen.«
    Bandon wollte aufstehen, aber Chester hielt ihn am Arm fest. »Nein, lieber nicht. Hier sind wir im Vorteil, weil er allein ist.«
    »Ich glaube nicht, daß er sich hereinwagt«, antwortete Bandon.
    »Bleib liegen.« Chester bewegte sich geräuschlos auf die Tür zu und blieb dort stehen. Ein leises Scharren ertönte, dann öffnete sich die Tür einige Zentimeter weit. Chester erkannte Grizz und wartete geduldig ab, bis der andere den Raum betreten und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Erst dann setzte er ihn mit einem gutgezielten Handkantenschlag vorläufig außer Gefecht. Grizz sank in sich zusammen.
    Bandon sprang auf. »Du brauchst keinen Alarm zu geben«, flüsterte Chester ihm zu. »Draußen warten bestimmt nur die Leute, die Grizz mitgebracht hat.«
    »Was will der Kerl überhaupt hier?« fragte Bandon mit heiserer Stimme. »Woher hast du gewußt, daß er ...«
    »Leise! Grizz hatte es auf uns beide abgesehen, Bandon. Er weiß genau, daß du deine Drohung verwirklichen würdest, wenn er mich ermordet.«
    »Bist du verrückt geworden? Meine Männer halten zu mir – Grizz auch.«
    »Grizz hat uns heute abend belauscht. Er hat Angst, daß du dich von mir beeinflussen läßt. Deshalb ist er hier eingedrungen, um uns beide aus dem Weg zu räumen.«
    »Du bist ein Unruhestifter«, knurrte Bandon. »Grizz hat dich ganz richtig beurteilt.«
    Chester wies auf den Haufen Felle in einer Ecke. »Du kannst dich dort drüben

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