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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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noch zäh aus, wenn ihr mich fragt.«
    »Vielleicht ist er dafür intelligent – das ist sogar noch besser«, antwortete Bandon. »Du läßt ihn in Ruhe, Grizz, verstanden?«
    Grizz sah sich wütend um. »Komisch, daß keiner von uns gut genug ist, um in dem Palast schlafen zu dürfen. Aber dieser Spion hier braucht nur zu kommen und wird sofort wie der Kez-Father selbst behandelt, als ob er ...«
    »Ruhe ich will kein Wort mehr davon hören. Ihr zündet jetzt ein Feuer im großen Saal an, hängt einen anständigen Braten darüber und macht ein paar Fässer Bier auf. Wir veranstalten ein richtiges Fest, damit der Neue gleich merkt, wie schön und sorgenfrei das Leben bei uns ist.«
    Schwacher Beifall klang auf. Grizz starrte Bandon an. »Wir haben keinen Braten. Nur eingemachte Bohnen und Salzstangen, die längst weich geworden sind. Bier ist auch keines da, sondern nur ein Kasten Coca Cola, den Lonny letzte Woche gestohlen hat.«
    »Tut euer Bestes«, wies Bandon seine Leute an. »Seht zu, daß Bewegung in den Haufen kommt. Ich will keine mißmutigen Gesichter sehen.« Er wandte sich an Chester und wies auf eine imposante Fassade mit ionischen Säulen und zerbrochenen Fensterscheiben. »Das ist der Palast. Komm, gehen wir, damit du dich erfrischen kannst, bevor das Fest beginnt.«
    »Augenblick«, sagte Grizz. Er näherte sich Chester und hob eine Eisenstange, die er hinter dem Rücken versteckt gehalten hatte.
    »Ich warne dich, Grizz ...«, begann Bandon.
    »Ich tue ihm nichts – noch nicht«, knurrte Grizz. Er faßte die Eisenstange mit beiden Händen, atmete tief ein und bog sie zu einem U zusammen. Dann drückte er sie Chester in die Hand.
    »Bieg sie gerade, Tiefländer.«
    »Ich bin nicht in der richtigen Stimmung dazu«, antwortete Chester unbeteiligt und ließ die Stange fallen.
    Grizz lachte schallend, bückte sich und hob einen großen Stein auf. »Hier!« rief er und warf ihn Chester zu, der mit knapper Not ausweichen konnte, bevor der Felsbrocken auf seinen Fuß krachte.
    Bandon zog die Sehne seines Bogens zurück. »Jetzt ist es aber genug, Grizz«, sagte er scharf. »Komm, Tiefländer.«
    »Auf Wiedersehen!« rief Grizz höhnisch hinter Chester her.
    Chester folgte Bandon über eine Terrasse aus zersprungenen Steinplatten und durch schief in den Angeln hängende Türen in das Innere des Gebäudes, in dem es nach Fellen und Essensresten stank. Ein zusammengebrochenes Sofa lehnte in einer Ecke neben dem dazugehörigen Tisch, dessen eines Bein mit Draht umwickelt war. Vor dem riesigen Kamin, in dem zerbrochene Stühle lagen, türmte sich ein Haufen Bettzeug auf. Eine Wendeltreppe ohne Geländer führte zu der Galerie hinauf, die an drei Seiten des Raumes aus der Wand hervorragte.
    »Alles sieht ein bißchen heruntergekommen aus«, stellte Chester fest. »Wer hat eigentlich früher hier gelebt?«
    »Keine Ahnung.« Bandon holte ein Feuerzeug aus der Tasche und ließ es mehrmals aufschnappen, bis es endlich brannte. »Fast kein Benzin mehr«, sagte er dabei. »Das Haus hat irgendwelchen Bonzen gehört, die fortzogen, als wir keine Befehle mehr von ihnen annehmen wollten – wahrscheinlich sitzen sie jetzt irgendwo unten im Tiefland und sind glücklich in ihren Ketten, schätze ich.«
    »Was für Befehle?«
    »Alle möglichen. Sie wollten uns dauernd dazu bringen, daß wir Dächer reparieren oder Gullys säubern oder Leitungen verlegen. Schmutzige Arbeit.«
    »Vielleicht hatten sie doch nicht so unrecht«, meinte Chester und betrachtete die abgerissenen Tapeten und Vorhänge.
    »Ach was, sie hätten ihren Kram selber in Ordnung halten sollen. Aber nein, sie mußten ja fortrennen und alles zurücklassen. Wir haben einige eingesperrt, weil wir sie zum Arbeiten anhalten wollten, aber irgendwie sind sie wieder entkommen.«
    »Die Bonzen sind wirklich gerissen«, stimmte Chester zu. »Sie legen die einfachen Leute herein, weil sie sich immer wieder neue Tricks einfallen lassen.«
    »Richtig«, bestätigte Bandon.
    »Warum sammelt ihr nicht im Wald Holz, anstatt die Möbel zu verheizen?« erkundigte sich Chester. »Hier kann man nirgends sitzen.«
    »Natürlich kann man das – auf den Fellen sitzt man sogar weicher. Wir haben es schon mit Holz aus dem Wald versucht, aber es brennt längst nicht so gut. Das Zeug hier ist wunderbar trocken. Wenn das Feuer erst einmal richtig in Gang gekommen ist, müssen wir uns über das Leben im Tiefland unterhalten. Wahrscheinlich hat sich nicht viel verändert, schätze ich

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