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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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flehte Grizz. »Ich tu alles, was du von mir verlangst.«
    »Wer hat dich hierher geschickt?« fragte Chester kurz.
    »Joj. Er ist an allem schuld. Er hat alles vorbereitet.«
    »Was habt ihr vor?«
    »Wir sind über tausend. Wir haben Armbrüste und sogar Sprengkörper.« Grizz beschrieb den geplanten Überfall auf die nächste Stadt. »Er soll in drei Tagen stattfinden«, schloß er. »Die Leute in der Stadt haben nicht die geringste Chance gegen uns. Aber du ... wenn du mich aufstehen läßt, sorge ich dafür, daß du deinen Anteil bekommst – Sklaven, Frauen ...«
    »Dann bleibe ich doch lieber hier«, meinte Chester nachdenklich. »Was soll ich schließlich in der Stadt, wenn der Überfall stattfindet.« Er richtete sich auf, hielt aber das Messer noch stoßbereit. »Vielleicht ist es besser, wenn ich mich euch anschließe. Ich bin ziemlich gut mit dem Messer, Grizz. Bekomme ich wirklich ehrlich meinen Teil, wenn ich tue, was von mir erwartet wird?«
    »Selbstverständlich. Du kannst dich auf mich verlassen. Ich habe meine Lektion gelernt.« Grizz sah dem Messer nach, als Chester es von sich warf, und streckte die Hand aus.
    »Richtig, darauf müssen wir uns die Hand geben«, stimmte Chester zu.
    Grizz wollte sich auf ihn stürzen, wurde aber von einem in Augenhöhe gespannten Draht zurückgeworfen und machte einen Salto rückwärts.
    »Steh auf!« herrschte Chester ihn an. Grizz kam wieder auf die Füße, ließ die Arme hängen und starrte Chester an.
    »Du bist ein richtiger Schläger«, sagte Chester. »Jeder Stärkere darf dir Befehle erteilen; jeder anscheinend Unterlegene ist für dich nur ein Opfer. Mit mir hast du es etwas schwerer gehabt, weil ich nicht in die zweite Gruppe passe, ohne auf den ersten Blick in die erste zu gehören. Hast du dich jetzt an den Gedanken gewöhnt, daß die Wirklichkeit anders aussieht, als du sie sehen möchtest?«
    Grizz stand bewegungslos. Chester griff nach der Nase des anderen und drehte daran. Grizz schluckte trocken. Chester bohrte ihm den Zeigefinger in die Rippen, schlug ihm gegen die Brust und versetzte ihm einen leichten Tritt gegen das Schienbein. »Na, willst du es noch einmal versuchen?« Grizz machte den Mund auf und schloß ihn wieder, ohne ein Wort gesagt zu haben.
    »Jetzt bist du auf dem richtigen Weg, Grizz. Du kannst wieder gehen. Die anderen sollen den Überfall abblasen und sich hier nicht blicken lassen. Du erzählst aber keinem, was hier passiert ist. Hast du das verstanden?«
    Grizz nickte schweigend.
    »Und keine Dummheiten mehr, Grizz!«
    In diesem Augenblick kam Bandon aus seinem Versteck hervor. Der Pfeil auf seinem Bogen zielte auf Grizz' Brust. »Willst du den Schuft wirklich hinauslassen, damit er die anderen warnt?«
    »Langsam, Bandon. Jetzt ist er ungefährlich.«
    »Leider bin ich anderer Meinung.« Bandon machte eine plötzliche Bewegung, aber Chester warf sich herum – und hielt den Pfeil in der Hand.
    »Du ... du hast Blauzahn in der Luft aufgefangen!« Bandon starrte Chester ungläubig an. »Das ist doch unmöglich!«
    »Ganz einfach«, erklärte Chester ihm. »Man muß nur ein bißchen Übung haben und den richtigen Augenblick abwarten.«
    »Aber das heißt ... als ich dich hierhergebracht habe ... du hättest ohne weiteres ...«
    »Richtig – aber ich wollte herausbekommen, was sich hier abspielt. Jetzt wissen wir es beide. Deshalb verschwinden wir lieber so schnell wie möglich. Grizz wird sich bald wieder von seiner Verblüffung erholen, und dann kannst du dich selbst davon überzeugen, wie treu deine Leute zu dir stehen.«
    »Aber warum sollen sie mich plötzlich hintergehen? Ich habe immer gut für sie gesorgt.«
    »Vielleicht – aber deine Leute wollen alle möglichst wenig arbeiten und trotzdem alles haben. Wenn jemand ihnen leichte Beute verspricht, hat er sie bereits für sich gewonnen.«
    »Langsam; ich weiß zwar nicht, was Grizz ihnen versprochen hat, aber ich kann ...«
    »Ihnen mehr versprechen«, beendete Chester den Satz für ihn. »Kannst du deine Versprechungen aber auch halten? Das Ganze hier ist eine Sackgasse, Bandon. Komm lieber mit.«
    »Noch bin ich Boß«, sagte Bandon stolz. »Du wirst es schon sehen, wenn du mich jetzt begleitest.« Er ging auf die Tür zu.
    »Du kannst mir wenigstens einen kleinen Gefallen tun«, sagte Chester und nahm eine Wäscheleine auf, die vor seinen Füßen lag. »Geh durch die Hintertür hinaus und sieh dich erst einmal um, bevor du in dein Unglück rennst. Ich gehe jetzt, weil

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