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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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eine Art Unterschlupf, falls es regnet – und wir müssen etwas finden, in dem wir das Wasser auffangen können, falls es hier keine Quelle gibt.«
    »Und was haben wir davon? Damit verlängern wir unser Leben doch nur um Tage. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn wir einfach nach unten springen würden. Mit etwas Glück landen wir sogar auf einem der Schufte dort unten.«
    »Davon will ich nichts mehr hören«, wies Chester ihn zurecht. »Wahrscheinlich können wir hier oben ganz behaglich leben – ohne eingemachte Bohnen und Fernsehen. Jetzt lernst du endlich einmal das freie Leben kennen, von dem du so begeistert bist.«
    »Natürlich, aber ...«, murmelte Bandon.
    »Du fängst dort drüben an zu suchen«, sagte Chester und wies auf einige schlanke Koniferen. »Ich sehe mich hier um. Wir treffen uns in einer Stunde am Waldrand wieder.«
     
    *
     
    Chester legte das rostige Beil beiseite, das er aus dem Palast mitgenommen hatte.
    »Hast du etwas gefunden?« rief er Bandon entgegen, der aus dem Wald kam.
    »Sieht so aus«, antwortete Bandon niedergeschlagen. »Holz für einen Bogen gibt es mehr als genug. Und ich habe ein altes Zelt gefunden, das ...«
    Chester sprang auf. »Soll das heißen, daß hier Menschen wohnen?«
    Bandon schüttelte den Kopf. »Schon lange nicht mehr. Komm mit. Ich brauche dich, weil ich allein nicht damit fertig werde. In dem Zeug können wir Wasser auffangen, und ich schätze, daß es ausreicht, deine Hütte damit zu überziehen.« Er wies auf die Konstruktion aus Holz und Stücken der Wäscheleine, die Chester inzwischen errichtet hatte.
    Chester folgte Bandon durch den Wald, bis sie endlich eine hohe Tanne erreicht hatten, von der grauweiße Stoffbahnen herabhingen, die in Leinen ausliefen.
    »Dort drüben«, sagte Bandon. »Ich weiß allerdings nicht, was das Ding hoch oben in einem Baum soll. Aber jedenfalls ist es für unsere Zwecke groß genug. Die Seile sind auch nicht schlecht.« Er zuckte mit den Schultern. »Allerdings glaube ich nicht, daß uns das alles viel hilft«, fügte er hinzu.
    »Ein Fallschirm«, stellte Chester verwundert fest und ging näher an den Baum heran. »Ich dachte immer, hier gäbe es nur Hubschrauber, in denen man keine Fallschirme braucht, weil sie selbst dann nicht abstürzen, wenn der Antrieb aussetzt.«
    »Kann man sich auch anders in der Luft fortbewegen?« erkundigte sich Bandon.
    Chester erklärte ihm die Funktion eines gewöhnlichen Flugzeugs.
    »Nie davon gehört«, meinte Bandon und schüttelte erstaunt den Kopf. »Aber ich erinnere mich jetzt an eine Art gasgefüllten Ballon, den ich auf einem Jahrmarkt gesehen habe, als ich noch klein war. Die Männer veranstalteten damit eine Vorstellung und segelten einfach in den Himmel hinauf. Ein ganz komisches Ding, aber wirklich eindrucksvoll.«
    »Ich frage mich nur, was aus dem Ballonführer geworden ist, dem dieser Fallschirm gehört haben muß.«
    »Oh, der«, sagte Bandon. »Er liegt gleich hier drüben.« Er führte Chester zu einem Dickicht. »Das ist er.«
    Chester bog die Zweige auseinander und warf einen kurzen Blick auf das Skelett eines Mannes, neben dem ein Gefäß aus ungebranntem Ton und ein geflochtener Korb mit vertrockneten Beeren lagen.
    »Großer Gott!« murmelte Chester. »Der arme Kerl!«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, woran er gestorben ist – vielleicht aus Altersschwäche«, sagte Bandon. »Pfeile sind nicht zu sehen, die Knochen sind alle noch ganz. Essen und Wasser muß er auch genügend gehabt haben.«
    »Anscheinend ist er hier abgesprungen und konnte nicht weiter«, sagte Chester. »Aber ich verstehe einfach nicht, daß niemand sein Notsignal gesehen haben soll ...«
    »Der Unfall muß sich schon vor langer Zeit ereignet haben – bevor unsere Stadt gebaut wurde. Und die nächste Stadt ist fast dreißig Kilometer von hier entfernt.«
    »Und wie steht es mit dem Trainingszentrum? Bis dorthin sind es höchstens sieben oder acht Kilometer.«
    »Es wurde aber erst vor sechs Jahren errichtet. Nein, der arme Teufel saß hier oben wirklich in der Falle. Genau wie wir. Am besten legen wir uns gleich neben ihn und ...«
    »Aber warum hat er den Fallschirm nicht benützt? Damit hätte er doch einfach in den Abgrund springen können!«
    Bandon warf einen mißtrauischen Blick auf die grauweißen Stoffbahnen, die über ihnen in dem Baum hingen. »Auf das komische Zeug hätte er sich verlassen müssen, was? Ich weiß nicht recht, aber ich möchte es nicht versuchen.«
    Chester

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