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TTB 112: Menschen für den Mars

TTB 112: Menschen für den Mars

Titel: TTB 112: Menschen für den Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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verstehen, daß wir einverstanden wären, vorausgesetzt, sie verließen ...«
    »Folgten meinen Instruktionen?« brüllte Wharton. Seine Faust hämmerte auf die Schreibtischplatte. »Wann hätte ich je dergleichen gesagt?«
    »Vor meinem Abrücken, Sir«, sagte Breckenridge unschuldig.
    »Nun weiß ich, daß Sie den Verstand verloren haben. Ich habe mit keinem Wort erwähnt, daß ich zu Konzessionen bereit wäre. Ich befahl Ihnen, den Halivanu auszurichten, daß ich gezwungen sein würde, sie zu vernichten, wenn sie sich nicht an mein Ultimatum hielten. Kein Wort von Konzessionen. Und ...«
    »Ich bitte, Ihnen widersprechen zu dürfen, Sir, aber ...«
    Wharton seufzte und rief nach seinem Ordonnanzoffizier. Sekunden später steckte der Mann seinen Kopf durch die Tür. Wharton sagte: »Rogers, bringen Sie Captain Breckenridge ins Revier, damit er einer psychiatrischen Untersuchung unterzogen wird. Und schicken Sie Smithson zu mir.«
    Smithson trat nach wenigen Minuten ein. Der Gefreite blieb an der Tür stehen.
    Wharton sagte: »Erzählen Sie mir genau, was sich zwischen Captain Breckenridge und den Halivanu abspielte.«
    Smithson schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Colonel, aber ich kann nichts darüber sagen. Captain Breckenridge befahl mir, draußen beim Schlitten zu warten.«
    Wharton hatte Mühe, sich zu beherrschen. »Gut, Smithson. In diesem Fall können Sie natürlich nicht zur Aufklärung beitragen. Sie können gehen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Wharton wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte. Dann stützte er den Kopf in die Hände und ließ die Schultern hängen.
    Er hatte Breckenridge keine Vollmacht zum Verhandeln gegeben. Doch der Captain war bereit, jeden Eid darauf zu schwören. Was konnte einen so verläßlichen Offizier wie Breckenridge veranlassen, einen klaren Befehl so zu mißachten?
    Wharton schüttelte den Kopf. Geschichten über die Halivanu machten immer wieder die Runde, Geschichten, die von übernatürlichen Kräften berichteten. Aber das war alles Geschwätz, dessen war auch Breckenridge gewiß gewesen. Phantasiebegabte Raumfahrer neigten dazu, wenig bekannten Rassen geheimnisvolle Fähigkeiten anzudichten.
    Wharton holte tief Atem und drückte den Knopf auf seinem Schreibtisch. Die Ordonnanz erschien.
    »Schicken Sie Leutnant Crosley zu mir. So schnell es geht.«
    Crosley trat nach fünf Minuten in den Raum. Inzwischen war es fast Nacht geworden. Der Leutnant wirkte noch bleicher als sonst. Er war erst kürzlich von der Akademie gekommen und nicht viel älter als dreißig.
    Wharton beugte sich vor und sagte: »Es hat Komplikationen gegeben, Leutnant. Zu Ihrer Orientierung – ich mache eine Bandaufnahme von diesem Gespräch.«
    Crosley nickte. »Komplikationen?«
    »Ich habe Breckenridge heute nachmittag mit einem Ultimatum zu den Fremden geschickt. Er sollte ihnen ausrichten, daß ich das Feuer eröffne, wenn sie den Planeten nicht innerhalb von drei Stunden verließen. Statt dessen gab er ihnen die Erlaubnis zu bleiben, bis sie ihre Beobachtungen gemacht haben. Nun behauptet er, daß er ihnen diese Genehmigung auf Grund meines Befehls gab.«
    »Ich habe mich schon gewundert, daß er in die psychiatrische Abteilung eingewiesen wurde.«
    »Nun wissen Sie, warum. Ich behaupte nicht, daß ich wüßte, warum er so versagte, aber ich weiß, daß wir sofort einen anderen Mann zu den Halivanu schicken müssen, der Breckenridges Entscheidung rückgängig macht und sie zum Verlassen des Planeten auffordert.«
    »Ich verstehe, Sir.«
    »Ich möchte, daß Sie gehen, Crosley. Und zwar sofort. Nehmen Sie einen Mann mit und trennen Sie sich in keiner Sekunde von ihm, besonders dann nicht, wenn Sie das fremde Schiff betreten. Erklären Sie ihnen, daß Ihr Vorgänger ohne den Befehl seines Vorgesetzten handelte und daß wir sie mit Waffengewalt verjagen werden, wenn sie bei Sonnenaufgang Bartlett V nicht verlassen haben.«
    Crosley wurde noch bleicher, beherrschte sich aber. »Ich werde sofort abrücken, Sir.«
    »Bevor Sie gehen – wiederholen Sie den Auftrag.«
    Crosley wiederholte ihn.
    »Sie werden keinen Versuch machen, sich auf Verhandlungen einzulassen, Leutnant?«
    »Nein, Sir.«
    »Sie übermitteln das Ultimatum und kommen zurück. Es ist nicht notwendig, auf die Antwort zu warten. Wenn sie morgen früh noch hier sind, eröffnen wir das Feuer.«
    »Ja, Sir.«
    »Sie haben verstanden, was ich sagte? Sie werden später nicht behaupten, ich hätte Ihnen einen anderen Auftrag

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