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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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meinen Lebensunterhalt verdienen. Natürlich könnte ich für jemanden arbeiten. Fast jeder in der Stadt würde mir eine Stellung besorgen. Aber ich habe immer selbständig gearbeitet und bin daran gewöhnt. Es wird verdammt hart werden.«
    »Eine verteufelte Sache«, sagte ich.
    »Ich und Franklin’s, wir werden zusammen gehen. Ich habe es gerade in der Zeitung gelesen. Deinen Artikel. Die Stadt ist ohne Franklin’s nicht mehr die gleiche.«
    Ich sagte, daß auch ohne ihn die Stadt nicht mehr die gleiche sein würde, und er schenkte mir ein neues Glas ein.
    Er stand hinter der Theke, ich saß auf dem Hocker, und wir unterhielten uns – über die Schließung von Franklin’s, über seine verlorene Stellung und darüber, daß keiner von uns wußte, was auf dieser verdammten Welt noch geschehen mochte. Er gab noch einige aus, trank auch selber welche, und schließlich brachte ich ihn dazu, daß er mich zahlen ließ. Ich sagte ihm, gerade jetzt, wenn er ginge, könnte er seine Schnäpse doch nicht verschenken, und er erwiderte, daß er mir in den letzten sechs oder sieben Jahren genug abgenommen hätte, um mir einige zu spendieren.
    Einige Gäste kamen herein, und Ed kümmerte sich um sie. Da sie Fremde oder keine Stammkunden waren, ließ sie Ed für ihre Drinks zahlen. Dann kam er wieder zu mir, und wir unterhielten uns weiter.
    Es war zwei Uhr, als ich mich verabschiedete.
    Ich versprach Ed, daß ich noch einmal herkommen würde, bevor er zusperrte.
    An der Menge des Alkohols gemessen, den ich zu mir genommen hatte, hätte ich betrunken sein müssen. Aber ich war nicht betrunken – ich war nur niedergeschlagen.
    Ich ging zum Büro zurück, aber auf halbem Weg entschied ich, daß es sich nicht mehr auszahlte. Die Ausgabe war im großen und ganzen unter Dach und Fach gebracht, und meine Arbeiten hatte ich ziemlich erledigt. Ich könnte vielleicht noch einige Artikel schreiben, aber ich fühlte mich nicht danach. So entschloß ich mich, nach Hause zu gehen.
    Ich begab mich zum Parkplatz, manövrierte meinen Wagen heraus und fuhr langsam und vorsichtig, damit mich kein Polizist schnappte.

 
8
     
    Ich fuhr meinen Wagen in die Koje an der Rückseite des Appartementhauses.
    Es war ganz ruhig hier, und ich saß eine Weile im Wagen, bevor ich ausstieg. Die Sonne schien warm, und das Gebäude, das drei Seiten des Platzes begrenzte, hielt den Wind ab. Die Luft war einschläfernd, von Sonne und Zeitlosigkeit durchtränkt, und ich hörte das Tappen von Pfoten, als ein Hund durch die Einfahrt trottete. Der Hund bog um die Ecke und sah mich. Er setzte sich nieder und spitzte ängstlich die Ohren. Er erreichte fast die Größe eines Kalbes und war so zottig, daß man keine Formen erkennen konnte. Er hob sein mächtiges Hinterbein und kratzte nach einem Floh.
    Ich rief ihm.
    Er erhob sich und trottete aus der Einfahrt. Bevor er aus der Sicht verschwand, hielt er einen Augenblick an, drehte sich um und sah mich an.
    Ich stieg aus dem Auto, marschierte durch die Einfahrt und betrat das Gebäude. Eine Menge Briefe befanden sich in meinem Briefkasten, und ich steckte sie in meine Tasche. Dann kletterte ich langsam die Stiege zum ersten Stock hoch.
    Zuerst würde ich ein kleines Nickerchen machen, beschloß ich. Mein frühes Aufstehen hatte mich ganz schön hergenommen.
    Vor meiner Tür fehlte immer noch der Halbkreis aus dem Teppich, und ich blieb stehen und starrte darauf. Ich hatte es fast schon vergessen, aber jetzt überfiel mich die Erinnerung an den Zwischenfall mit voller Wucht. Ich zitterte ein wenig und suchte nach meinen Schlüsseln.
    Ich schloß die Tür hinter mir, warf Hut und Mantel auf einen Sessel und blickte mich um. Alles war in Ordnung. Nichts rührte sich, nichts war fremd.
    Ich ging in die Küche, warf einen Blick in den Kühlschrank und fand noch Tomatensaft. Als ich mich mit einem Glas voll am Tisch niedersetzte, knisterten die Briefe in meiner Tasche, und ich zog sie heraus. Einer stammte von der Gewerkschaft, und ich wußte, daß es eine weitere Mahnung wegen überfälliger Beiträge war. Der zweite war von einer Firma, deren Namen ich noch nie gehört hatte.
    Ich öffnete diesen und zog ein Blatt heraus.
    Ich las: Sehr geehrter Mr. Graves! Wir teilen Ihnen mit, daß wir auf Grund der Bestimmungen von Punkt 31 des Mietvertrages Ihnen das Apartement 210, Wellington Arms, per 1. Januar kündigen.
    Darunter stand eine unleserliche Unterschrift.
    Etwas war verdammt faul an diesem Brief, denn die Leute, die mir

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