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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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wonach alle interplanetarischen Schiffe der Pelikan-Klasse Startverbot erhielten. Man hatte einen Fabrikationsfehler entdeckt, der erst beseitigt werden mußte. Mister Kiku überblätterte die Begründung, aber er unterschrieb und fügte ein: AB SOFORT WIRKSAM hinzu. Die Sicherheit im Raum war Sache der Ingenieure, und da Mister Kiku von Technik nichts verstand, mußte er sich auf das Urteil des Leitenden Ingenieurs verlassen.
    Aber er hatte eine dumpfe Ahnung, daß die Geldprotzen, die Pelikan-Schilfe besaßen, in kürzester Zeit dem Minister in den Ohren liegen würden … Und der Minister, ratlos und verlegen, weil die Bonzen einen Druck auf die Politik ausüben konnten, würde sie auf seinen Vertreter, den ehrenwerten Mister Kiku abschieben.
    Allmählich kamen ihm Zweifel hinsichtlich der Fähigkeiten seines neuen Ministers.
    Das nächste Blatt schien rein aus Routine auf seinem Schreibtisch gelandet zu sein. Eine Organisation namens »Freunde von Lummox« und angeführt von einer Mrs. Beulah Murgatroyd wollte beim Minister vorsprechen. Der Sonderassistent würde sich dieser Gruppe annehmen müssen.
    Das weitere ging Mister Kiku nichts an. Wes Robbins würde ihnen ein Loch in den Bauch reden und sie dann freundlich lächelnd wieder hinauskomplimentieren. Mister Kiku spielte mit dem Gedanken, diese Mistreß Murgatroyd dem Minister auf den Hals zu schicken. Doch dann verwarf er die Idee wieder. Die Zeit des Ministers mußte für Empfänge und ähnliches reserviert werden. Eine Organisation, die sich »Freunde von X oder Y« nannte, bestand zumeist aus einer streitbaren Hausfrau und ihren Kaffeeklatschfreundinnen, die bei allerlei achtbaren Leuten für ihre Sache Unterschriften gesammelt hatten. Lästiges Volk …
    Er warf das Schreiben in die Ablage und nahm einen Akt der Wirtschaftsabteilung in die Hand. Ein Virus hatte sich in der großen Fermentefabrik in St. Louis entwickelt. Man rechnete mit Proteinknappheit und Rationierungen anderer Stoffe. Mister Kiku starrte die Nachricht an und nahm den Rechenschieber in die Hand. Dann rief er einen Assistenten an. »Wong, haben Sie Ay 0428 von der Wirtschaftsabteilung in Händen gehabt?«
    »Ah, ja, soweit ich mich erinnern kann. Die Sache mit St. Louis, nicht wahr?«
    »Ja. Was haben Sie dagegen getan?«
    »Äh, nichts. Ist nicht mein Sachgebiet.«
    »Glauben Sie? Außenhandelsstationen sind Ihre Angelegenheit. Rechnen Sie genau nach, welche Gebiete von dem Fermenteausfall betroffen sind. Vielleicht müssen wir australische Schafe ankaufen. Wir können doch nicht einer Hungersnot entgegengehen, weil in St. Louis so ein Idiot seine alten Socken in einen Hefebottich gehängt hat.«
    »Ja, Sir.«
    Mister Kiku wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Er ärgerte sich, weil er mit Wong so grob umgesprungen war. Ihm war klar, daß seine gereizte Stimmung nichts mit Wong zu tun hatte, sondern eher mit Doktor Ftäml.
    Er konnte nichts dafür … aber schon der Schatten von Doktor Ftäml war ihm zuviel.
    Wenn er wenigstens einen Turban tragen würde. Aber nein! Diese Leute von Rargyll waren auch noch stolz darauf, mit diesem ekelhaften Schlangengewürm auf dem Kopf herumzulaufen. Ihrem Auftreten nach waren Leute, die sich eines so prächtigen Kopfputzes nicht rühmen konnten, nicht vollwertig.
    Ftäml war trotzdem ein ganz netter Kerl. Mister Kiku konnte die Einladung zum Essen nicht mehr länger ausschlagen. Nun, wenn er sich hypnotisieren ließ, war die Sache vielleicht nicht so tragisch. Nur sein Magengeschwür protestierte.
    Mister Kiku gab Doktor Ftäml keineswegs die Schuld an dem schier unlösbaren Problem, um das nun schon seit Wochen verhandelt wurde. Es war nur … nun ja, warum konnte dieses Ungeheuer nicht zum Friseur gehen?
    Der Gedanke, wie Doktor Ftäml mit seinen Schlangenstummeln auf dem Kopf wohl aussehen mochte, erheiterte Mister Kiku fast. Er ging mit mehr Schwung an das nächste Schreiben. Ein kurzer Lagebericht von Sergei Greenberg. Mister Kiku griff schon nach der Feder, um den Bericht ungelesen zu unterzeichnen.
    Doch dann kam ihm ein anderer Gedanke. Er drückte auf einen Knopf. »Ich möchte den Gesamtbericht von Mister Greenbergs letzter Außendienstreise. Einen Moment, Rto411 vom Samstag.«
    Mister Kiku hatte kaum noch Zeit, sechs oder sieben Unterschriften zu geben, als mit der Rohrpost ein winziger Zylinder auf seinen Schreibtisch gespuckt wurde. Er steckte ihn in die Lesemaschine und entspannte sich, während sein Daumen lässig die Lesegeschwindigkeit

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