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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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rief der Chef der Kraftstation, »zehn – er schafft es.«
    »Oh ... Mr. Retief.« Ein dürrer junger Mann in der grauen, schwarzgesäumten Uniform eines Dritten Sekretärs stand am Rand des Kreises und schwenkte ein Blatt Papier. »Viele Grüße vom Botschafter, Sir, und er läßt Sie bitten, zur Stabsversammlung in den Konferenzraum zu kommen ...«
    Retief erhob sich. »Das wäre es für heute, Boys«, sagte er. »Den Rest eures Geldes hole ich mir ein anderes Mal.« Er folgte dem jungen Diplomaten aus dem Offiziersraum durch die kahlen Gänge des Mannschaftsdecks, vorbei an dem Leuchtschild: ACHTUNG – ZUTRITT NUR FÜR HÖCHSTE RÄNGE, durch den mit Samtvorhängen und Kristall-Leuchtern ausgestatteten Ballraum und über einen weichen Läufer zu einer schweren Tür mit der Aufschrift: KONFERENZ. BITTE NICHT STÖREN.
    »Botschafter Sternwheeler schien erregt zu sein«, meinte der Bote.
    »Wann ist er das nicht, Pete?« fragte Retief und zog eine Zigarre aus seiner Brusttasche. »Hast du Feuer?«
    Der Dritte Sekretär holte ein Streichholz hervor. »Ich verstehe nicht, wie Sie diese Dinger den Rauchstäbchen vorziehen können«, meinte er. »Der Botschafter kann den Geruch nicht ausstehen.«
    Retief nickte. »Deshalb rauche ich sie hauptsächlich auf Konferenzen. Das verkürzt die Sitzungen.« Er trat ein. Botschafter Sternwheeler warf ihm über die Länge des Konferenztisches hinweg einen vernichtenden Blick zu.
    »Ah, Mr. Retief beehrt uns mit seiner Gegenwart. Setzen Sie sich, Retief.« Er nahm ein gelbes Blatt Papier in die Hand. Retief setzte sich und hüllte sich in eine dichte Rauchwolke.
    »Wie ich dem übrigen Stab vor einer Viertelstunde erklärt habe«, brummte Sternwheeler gallig, »befinde ich mich im Besitz einer wichtigen Nachricht.« Er sah Retief erwartungsvoll an. Retief hob die Augenbrauen in höflichem Interesse.
    »Es scheint«, fuhr Sternwheeler fort, »daß auf Glave ein Regierungswechsel stattgefunden hat. Vor einer Woche wurde die Regierung, die eine Gesandtschaft des CDT beantragte, gestürzt. Die frühere Herrscherklasse floh ins Exil, und eine Arbeiter- und Bauernjunta hat die Macht ergriffen.«
    »Herr Botschafter«, meldete sich Magnan zu Wort. »Ich bin der erste –« er ließ seine Blicke über die Tischrunde schweifen – »oder einer der ersten, die die neue Regierung auf Glave im Kreise der planetarischen Regierungskörper anerkennen würde.«
    »Setzen Sie sich, Magnan«, fauchte Sternwheeler. »Natürlich erkennt das Corps immer eine de-facto -Souveränität an. Unser Problem ist es in erster Linie, mehr über die politischen Ziele der neuen Regierung zu erfahren – eine Art Bauern-Gewerkschaftler-Koalition, wie es scheint. Auch wissen wir noch nicht, ob wir als Botschafter anerkannt werden.«
    »Das heißt vermutlich, daß wir den nächsten Monat in einer Umlaufbahn um Glave verbringen werden«, seufzte Magnan.
    »Unglücklicherweise«, fuhr Sternwheeler fort, »wurde der ganze Wechsel offensichtlich ohne Gewaltanwendung durchgeführt, so daß das Corps keinen Grund zum Einschreiten hat – anders ausgedrückt, man wird unsere Hilfe bei der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung nicht brauchen.«
    »Glave war eine unserer alten Vertragswelten«, sagte Retief. »Was ist mit dem planetarischen Generalmanager und dem technischen Stab geschehen? Und wie wollen die Bauern und Arbeiter das Luftreinigungssystem, die Wetterstation und die Gezeitenregulierungsvorrichtungen in Ordnung halten?«
    »Im Augenblick bin ich mehr um den Status unserer Botschaft besorgt. Werden uns diese Bauern gebührend empfangen, oder werden sie uns mit Schrotflinten vertreiben?«
    »Sie sagten, es handelt sich um eine Volksjunta?« fragte jemand. »Und die frühere Regierung konnte ins Exil fliehen? Darf ich nach Ihrer Informationsquelle fragen, Herr Botschafter?«
    »Der Absender zitiert eine ›verläßliche Quelle auf Glave‹.«
    »Das ist der Amtsausdruck für ein Plagiat des öffentlichen Nachrichtensenders.« Retief sah den Botschafter an. »Und wenn sich der Nachrichtensender in den Händen der Revoltierenden befindet ...?«
    »Ja, natürlich. Noch steht der Ausgang nicht fest. Wir werden uns daher nur vorsichtig nähern. Es wäre sinnlos, sich mit der falschen Seite anzufreunden.«
    »Ich glaube nicht, daß wir in dieser Hinsicht Befürchtungen hegen müssen«, wandte der Chef der politischen Abteilung ein. »Ich kenne diese Regierungscliquen. Sobald sich die Bevölkerung gegen sie erhebt,

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