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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Hubschrauber vom Boden lösen wollte. Man hörte schwache, verwirrte Rufe von den bestürzten Groaci. Einer von ihnen packte ein Gewehr. Aber Retief entwand es ihm und warf es auf die Straße hinunter. Der Hubschrauber schwankte wild und streifte fast eine Mauer. Retief gelang es, einen der dürren Hälse zu fassen und seinen Besitzer über Bord zu werfen. Sein Kollege folgte ein paar Sekunden später. Retief machte sich an der Steuerung zu schaffen, flog eine Kurve und setzte neben Miß Braswell auf.
    »Oh! Ich fürchtete schon, Sie seien über Bord gefallen, Mr. Retief.« Sie kletterte neben ihn, half ihm beim Einstellen der Steuerung und ließ sich seufzend in den Sitz zurückfallen. Auf dem nahegelegenen Dach wimmerten die beiden enteigneten Groaci. Der Hubschrauber flog in Richtung Glastempel.
     
    *
     
    Die gläserne Stadt dehnte sich weithin aus, eine Kristallphantasie von Türmen, Minaretten, gebrechlichen Balkons, die sich nirgends abzustützen schienen, durchscheinendem Gitterwerk und zierlichen Wendeltreppen in allen Farben des Regenbogens.
    »Miß Braswell, können Sie mit dieser Kiste umgehen?«
    »Sicher, ich bin eine gute Fliegerin, aber ...«
    Retief stellte den Hebel auf Schweben ein, als er sich etwa einen Meter über einer Terrasse befand. »Warten Sie hier. Ich bin so bald wie möglich zurück. Wenn Sie jemand bedrohen sollte, fliehen Sie zum Sumpf.«
    »Zum Sumpf ...?«
    »Es ist der sicherste Ort, wenn das Erdbeben beginnt!« Er kletterte aus dem Hubschrauber, jagte über einen zwei Meter breiten Vorsprung aus klarem Glas und war durch eine von gläsernem Weinlaub und dunklen Glasbeeren umrankten Tür verschwunden. Eine enge Treppe führte in die Tiefe und endete in einem runden Saal, dessen Wände mit heiteren Gartenszenen geschmückt waren.
    Durch das Glas wurde die Silhouette des zweiten Turms sichtbar und in ihm die Gestalten der winzigen, dürren Groaci, die sich um einen großen, schwerfälligen Terraner scharten.
    Retief fand die nächste Treppe, jagte hinunter, wirbelte durch einen Bogengang mit herrlichen Spalierglasblumen. Eine schmale Kristallbrücke verband die beiden Türme. Er zog die Schuhe aus und überquerte die Brücke mit fünf Sprüngen. Stimmen ertönten über ihm, und dunkle Schatten bewegten sich auf der Milchglasdecke. Retief lief hinauf und überblickte die Szene: Fünf reichlich dekorierte Groaci unter einem schweren Kristallüster, in den Händen erlesene yalcanische Weingläser. Sie scharten sich um Barnshingle.
    »... Ein Vergnügen, mit Realisten Ihrer Art zusammenzuarbeiten«, sagte der Diplomat. »Schade um die Eingeborenen, aber wie Sie schon sagten, ein bißchen Disziplin ...«
    Retief stieß zwei Groaci beiseite, packte Barnshingle am Arm und zog ihn fort. Der Wein ergoß sich über die roten Manschetten seines Diplomatenanzugs.
    »Wir müssen fort – schnell! Erklärungen später.«
    Fiss zischte seine Befehle. Zwei Groaci rannten hinaus. Dafür kam ein anderer schwerbewaffnet herein. Barnshingle keuchte. Dann riß er sich los. Sein Gesicht hatte sich purpurrot getönt.
    »Was soll dieser Einbruch ...?«
    »Verzeihung, Herr Gesandter ...« Retief landete seine Rechte genau am Kinn des Diplomaten, fing ihn auf, als er zusammenklappte, lud ihn sich ächzend auf die Schulter und rannte auf die Tür zu.
    Plötzlich waren überall Groaci. Zwei sprangen zur Seite, als sie Retief kommen sahen. Der dritte duckte sich und wollte seine Strahlpistole abfeuern, als Fiss dazwischensprang und seine Hand zur Seite stieß.
    »Den Aufgeblähten nicht gefährden«, zischte er und kippte nach hinten um, als Retief ihn zur Seite fegte. Ein Groaci-Sicherheitsbeamter mit einem imposanten Helm griff Retief von hinten an. Er flog zu seinen Gefährten zurück und riß sie mit sich zu Boden. Über Retiefs Kopf bohrte sich ein Energiestrahl in die Wand und warf dicke Blasen im Glas auf. Die Luft war von dem Gezischel der Groaci erfüllt. Retief sprang in langen Schritten die Treppe hinunter. Hinter sich vernahm er ein infernalisches Geklirr. Er warf einen Blick zurück und sah noch die letzten Stücke des Kristallüsters am Boden zerschellen. Er hatte die Brücke erreicht. Barnshingle stöhnte und ruderte schwach mit den Armen. Retief betrat den schwankenden Bogen. Er machte zwei Schritte, setzte einen Fuß über die Kante, zögerte ...
    Ein heller Kristallton, und neben ihm fiel ein drei Meter langer Splitter aus gelbem Glas zu Boden. Er wagte noch einen Schritt nach vorn, stolperte,

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