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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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bringen sie sich in Sicherheit – ihre finanziellen Angelegenheiten haben sie meist schon lange vorher auf einer neutralen Bank in Sicherheit gebracht.«
    »Ich wäre glücklich«, meldete sich wiederum Magnan, »wenn in meinen Akten verzeichnet stünde, daß es mir gelungen ist, die Erfüllung der Volkswünsche herbeizuführen.«
    »Der größte Wunsch, der in jeder Seele wohnt, ist der, möglichst gut auf Kosten anderer zu leben«, meinte Retief. »Allerdings sind meist nur Mitglieder des CDT klug genug, sich diesen Wunsch zu erfüllen.«
    »Ich würde vorschlagen, daß man Vorbereitungen für eine technische Hilfeleistung treffen sollte«, sagte Magnan. »Meiner Erfahrung nach brauchen diese neuentstandenen Demokratien am nötigsten ...«
    »... jemanden, der ihnen erklärt, was sie am besten mit den gestohlenen Dingen anfangen sollen«, unterbrach Retief.
    Der politische Ratgeber sah Retief an. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie den technokratischen Totalitarismus befürworten?«
    »Um Ihnen darauf eine Antwort zu geben, müßte ich erst im politischen Wörterbuch nachsehen.«
    »Meine Herren!« bellte Sternwheeler. »Ich erwarte konstruktive Vorschläge – nicht einen Austausch politischer Meinungen. Wir erreichen Glave in weniger als sechs Stunden. Bis dahin möchte ich mir im klaren sein, wem wir unsere Beglaubigungsschreiben überreichen sollen.«
    Man hörte ein diskretes Klopfen an der Tür. Der junge Diplomat, der Retief geholt hatte, streckte seinen Kopf herein.
    »Sir, ich habe eine Antwort auf Ihre Botschaft – soeben von Glave eingetroffen. Sie ist vom Vorsitzenden der FWG unterzeichnet, und ich dachte, Sie wollten sie vielleicht sehen ...«
    »Ja, natürlich. Bringen Sie sie her.«
    »Was heißt FWG?« wollte jemand wissen.
    »›Freie Wählerschaft Glaves‹«, erklärte der Dritte Sekretär.
    Sternwheeler starrte das Papier an. Sein Gesicht nahm eine rosa Tönung an. Er schmetterte das Papier auf den Tisch.
    »Nun, meine Herren – es scheint, daß sich unsere schlimmsten Befürchtungen verwirklicht haben. Das hier ist nichts anderes als eine Warnung. Eine Drohung! Man rät uns, unseren Kurs zu ändern und an Glave vorbeizufliegen. Die FWG wünscht, wie sie es ausdrückt, keinerlei Einmischung fremder Ausbeuter.«
    Magnan erhob sich. »Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick, Herr Botschafter, ich möchte an das Hauptquartier eine Notiz wegen meines vorigen Postens abschicken ...«
    »Setzen Sie sich, Sie Idiot«, donnerte Sternwheeler. »Glauben Sie, ich lasse mir meine Karriere vernichten – meine erste Botschafterstelle unter der Nase wegschnappen – das Corps blamieren ...!«
    »Darf ich die Nachricht einmal sehen?« fragte Retief. Man reichte sie ihm herüber. Er las.
    »Ich glaube nicht, daß sich dies auf uns bezieht, Herr Botschafter.«
    »Wissen Sie, was Sie reden? Sie ist an mich persönlich gerichtet.«
    »Sie stellt lediglich fest, daß das Eingreifen ›fremder Ausbeuter‹ unerwünscht ist. Wir sind zwar Fremde, aber Ausbeuter werden wir erst, wenn uns ein Land Gewinn bringt – und eine entsprechende Entwicklung scheint mir vom lukrativen Gesichtspunkt aus äußerst undankbar zu sein.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Mister Retief?«
    »Daß wir wie vorgesehen landen, das Empfangskomitee mit einem gewinnenden Diplomatenlächeln begrüßen, die Freigebigkeit unserer Regierung andeuten und uns das Land einmal ansehen.«
    »Genau das wollte ich eben vorschlagen«, sagte Magnan.
    »Das könnte gefährlich werden«, meinte Sternwheeler.
    »Genau, was ich eben sagen wollte«, erklärte Magnan.
    »Auf alle Fälle ist es wesentlich, mehr über die politische Lage zu erfahren, als aus den offiziellen Berichten zu entnehmen ist.« Sternwheeler sah nachdenklich vor sich hin. »Aber ich kann es nicht riskieren, die ganze Botschaft aufs Spiel zu setzen. Deshalb ist es vielleicht am günstigsten, wenn eine kleine Abordnung das neue Regime aushorcht ...«
    »Ich würde mich gern freiwillig melden ...« Magnan hatte sich erhoben.
    »Natürlich besteht die Gefahr, daß die Delegierten Unannehmlichkeiten ausgesetzt sein werden ...«
    »... doch leider stehe ich im Augenblick in ärztlicher Behandlung.« Magnan setzte sich.
    »... aber das wäre in politischer Hinsicht ausgezeichnet, denn die anderen Völker würden sich auf unsere Seite stellen.«
    »Wie schade, daß ich nicht mit kann«, erklärte der Militär-Attaché, »aber mein Platz ist bei meiner Truppe.«
    »Ihre Truppe besteht aus

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