Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Green-Yill-Weines, dann ging er in das Wohnzimmer zurück. Er zog die häßliche Uniform des Grünrückens an.
    Das Telefon summte. Retief nahm den Hörer ab.
    »Vorsicht in zwei Minuten«, sagte eine leise Stimme. »Er ist allein ...«
    Retief ging an die Tür, öffnete sie ein paar Zentimeter und stellte sich dicht neben ihr auf. Er hörte die trippelnden Schritte eines Groaci, dann einen leisen Ausruf ...
    Er riß die Tür ganz auf, packte den Groaci an der Kehle und schleppte ihn herein. Ein harter Stiefel traf ihn an den Rippen. Er stöhnte. Dann preßte er die Pistole hart gegen die knochige Brust des Groaci.
    »Keinen Lärm, General, wenn ich bitten darf. Er würde mich beim Nachdenken stören ...«
    Retief stieß die Tür mit dem Fuß zu und lehnte sich an den Lichtschalter. Ein sanftes Licht verbreitete sich im Zimmer. Retief ließ den Groaci los, hielt aber die Pistole auf die breite Schärpe der Legion de Cosme gerichtet, die sich quer über den ansehnlichen Bauch spannte.
    »Ich gehe jetzt aus. Sie kommen mit mir. Dann erreiche ich mein Ziel schneller.«
    Er zeigte dem Groaci die winzige Pistole. »Dieses Ding wird nicht mehr als fünfzig Zentimeter von Ihrem Rücken entfernt sein. Deshalb seien Sie ein guter, kleiner Soldat und geben Sie die richtigen Antworten.«
    Der Kehlsack des Groaci erweiterte sich und begann zu zittern. Er warf einen Blick auf den stumm daliegenden Grünrücken.
    »Ich begrüße den Tag Ihres Todes«, zischte er in Groaci. »Es wird mir eine Freude sein, Sie am Marterpfahl rösten zu sehen.«
    »Die Futterklappe schließen und weitergehen«, sagte Retief. Er öffnete die Tür. »Nach Ihnen, General.«
     
    *
     
    Die Sterne, die über dem Palastdach funkelten, warfen ihr blasses Licht über den Hubschrauber, der auf dem königlichen Parkplatz stand. Als Retief mit seinem Gefangenen in die kühle Nachtbrise hinaustrat, hörte man das Scharren von Stiefeln auf Kies und das Knacken eines gespannten Hahns. Ein dunkler Schatten tauchte vor Retief auf. Der Strahl eines Scheinwerfers blendete ihn.
    »Auf die Seite, Idiot«, zischte der Groaci-General. Fünf Stielaugen funkelten den Wächter ärgerlich an.
    »General Hish, Sir ...« Der Wachposten schaltete das Licht aus und stand stramm. Ein zweites Paar Stiefel knirschte näher.
    »Was geht hier vor? Sagen Sie diesen ...« Die Stimme schwieg. In der düsteren Umgebung sah Retief, wie der Neuankömmling verblüfft stehenblieb und dann eine Hand an den Kolben seiner Waffe legte.
    »Wir brauchen den königlichen Hubschrauber«, zischelte Hish. »Zur Seite!«
    »Aber die Befehle ...«, begann der erste Posten.
    »General, hinlegen!« rief der zweite Posten plötzlich und riß seine Pistole hoch. Retief gab einen Schuß aus seiner Miniaturwaffe ab, trat einen kurzen Schritt nach vorn und schmetterte seine Faust gegen das Kinn des ersten Grünrückens. Dann packte er den Groaci am Arm und zerrte ihn in den Hubschrauber. Auf dem Dach klangen Schreie auf. Ein leichtes Maschinengewehr, drehbar auf dem Dach des Wachschuppens befestigt, wurde sichtbar, als jemand den starken Nachtscheinwerfer einstellte. Das MG schwenkte auf den Hubschrauber herüber.
    Retief riß die Strahlpistole heraus und schoß in den Scheinwerfer. Er explodierte. Die Glassplitter klirrten zu Boden.
    Retief preßte seinen Gefangenen in den Kopilotensitz und schaltete die Notsteuerung ein. Mit einem Aufheulen der Motoren erhob sich der Hubschrauber vom Dach.
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später steuerte Retief den Hubschrauber niedrig über die dunklen Baumkronen des Waldes dahin. Ein Lichtstrahl spiegelte sich im Wasser. Retief setzte die Maschine im knöcheltiefen Wasser auf. Retief stellte die Motoren ab und öffnete die Luke. Kalte Gebirgsluft strömte herein. Irgendwo schrillten Wassereidechsen.
    »Was für ein Platz des Grauens ist das?« zischelte der gefangene General. Er starrte in die Dunkelheit hinaus. »Bringen Sie mich hierher, um mich zu ermorden, Mißachter diplomatischer Rechte?«
    »Die Idee hat einiges für sich«, meinte Retief. »Aber ich habe andere Pläne mit Ihnen, General.« Er kletterte hinaus und winkte dem Groaci. Hish knurrte und arbeitete sich durch das eisige Wasser ans Ufer. Aus der Dunkelheit hörte man den Ruf einer Eule. Retief stieß einen Pfiff aus. Im Unterholz raschelte etwas, und man vernahm das Klick! eines Armbrustmechanismus.
    »Hier ist Retief«, rief er. »Ich bringe einen Gast mit – General Hish von der

Weitere Kostenlose Bücher