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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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hinüberreiten und uns die Freiwilligen einmal ansehen.«
    »Haben Sie nicht selbst gesagt, daß die Abtrünnigen bis zu den Zähnen bewaffnet sind?«
    Retief nickte. »Da wir Gewehre brauchen, Hoheit, wüßte ich keinen besseren Ort, an dem wir sie so billig einkaufen könnten ...«
     
    *
     
    An der Spitze des achtunddreißig Mann starken Reitertrupps zügelten Retief und Prinz Tavilan ihre Pferde, als sie den Hügelkamm erreicht hatten, von dem aus die hellbeleuchteten Hütten der Freiwilligen sichtbar wurden. General Hish machte den Ritt auch mit – als Gefangener. Jenseits der Verwaltungsgebäude ragten fünfzig schlanke Zerstörer auf. Sie wurden von starken Scheinwerfern beleuchtet Prinz Tavilan stieß einen Pfiff aus.
    »Prouch ist besser ausgerüstet, als ich dachte. Seht euch die nagelneuen Schiffe an.«
    »Nur zur Verteidigung natürlich«, meinte Retief. »Ich glaube, Minister Prouch hat versichert, mit Dangredis Freibeutern kurzen Prozeß zu machen, sobald ihn das CDT als Staatsoberhaupt anerkennt.«
    Tavilan lachte trocken. »Ich hätte Dangredi schon vor einem halben Jahr vernichten können – wenn das CDT nicht seine Blockade errichtet hätte.«
    »So sind nun mal die Launen der galaktischen Politik ...«
    »Ich weiß: Wieder einmal das ›große Bild‹.« Tavilan wandte sich an Arrol. »Wir teilen uns in zwei Gruppen, umrunden das Tal und gehen so nahe wie möglich an unser Ziel heran. Retief, Sie reiten mit mir.«
     
    *
     
    Der Ritt führte über bewaldete Hänge zu dem Treffpunkt, den Prinz Tavilan bestimmt hatte, einer geschützten kleinen Schlucht, die weniger als dreißig Meter von dem nächsten Kriegsschiff entfernt lag. Die Einsteigleiter war heruntergelassen. Licht drang aus der geöffneten Luke. Ein Reservist in einer weiten, graugrünen Uniform lümmelte im Eingang. Zwei weitere standen am Boden. Sie hatten Strahlgewehre umgehängt.
    »Wir könnten die drei da ohne Schwierigkeiten ausschalten«, bemerkte Retief. »Eine Armbrust ist eine leise Waffe.«
    Tavilan schüttelte den Kopf. »Es ist kein Krieg erklärt worden. Sie werden nicht auf den Sohn des Herrschers schießen.«
    »Im Schiff selbst befinden sich zumindest noch fünfzig Männer – ganz zu schweigen von den Mannschaften der anderen Schiffe und der Wachen.«
    »Dennoch – ich muß ihnen die Möglichkeit geben sich zu erklären.«
    »Wie der Prinz wünscht – aber ich werde meine Pistole in die Hand nehmen – nur zur Vorsorge ...«
     
    *
     
    Der Prinz ritt an der Spitze. Er hielt mit der Linken die wehende Standarte. Fünfunddreißig Mann ritten in Fünferreihen hinter ihm, flankiert von zwei Ehrenwachen. Ein dritter Wachtposten führte das Pferd am Zügel, auf das General Hish gebunden war. Der Groaci zischte Drohungen vor sich hin.
    Die Unbesiegbaren bewegten sich den Hang hinunter auf die breite Betonfläche hinaus. Die Hufe klapperten auf dem harten Boden. Die beiden Männer vor dem Schiff rissen die Augen auf und rührten sich nicht, während der Reservist am Schiffseingang herumwirbelte und im Innern verschwand.
    Der Trupp ritt weiter. Sie hatten die Hälfte des Weges zum Schiff bereits zurückgelegt. Einer der wartenden Grünrücken entsicherte sein Gewehr. Der andere folgte seinem Beispiel. Beide liefen den Ankömmlingen ein paar Schritte entgegen und hoben unsicher die Waffen.
    »Halt! Wohin?« brüllte ihnen einer entgegen.
    Tavilan schlug die Zipfel seines Jagdumhangs zurück, damit der Grünrücken die königlichen Insignien erkennen konnte. Er kam schweigend näher. Retief ritt eine halbe Pferdelänge hinter Tavilan. Er wog seine Strahlpistole in der Hand und beobachtete die Luke des Schiffes. Graf Arrol an seiner Seite stützte seine Armbrust auf das Knie. Der größere der beiden Männer hob das Gewehr, zögerte, ließ es wieder halb sinken.
    Zehn Schritt vor den beiden Posten zügelte Prinz Tavilan sein Pferd.
    »Seid ihr Männer nicht gewöhnt, zu salutieren, wenn euch euer Kommandant besucht?« fragte er ruhig.
    Die Grünrücken sahen einander an und spielten mit den Abzügen ihrer Gewehre.
    »Es sieht so aus, als spräche sich unsere Ankunft herum«, flüsterte Arrol Retief zu.
    »Sie decken den Prinzen, ich kümmere mich um den Eingang zum Schiff«, murmelte Retief.
    In diesem Augenblick schob sich eine Gestalt in die geöffnete Luke. Licht glitzerte auf dem Lauf der Strahlpistole ...
    Retief feuerte. Ein kurzes blaues Flackern, und der Mann an der Luke fiel schwer ins Freie. Der Tavilan

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