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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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dem zwei katzenartige, grüne Augen hervorglühten. »Verrückt nach Krieg und Geld. Aber irgendwo brenzliger Geruch ...«
    »Es ist ganz einfach, Kommodore«, sagte Retief. »General Hish hatte mit Ihnen vereinbart, sie sollten fliehen, wenn die Freiwilligenstreitkräfte angriffen. Jetzt machen es die veränderten Verhältnisse auf Elora notwendig, daß Sie kämpfen – und statt der Beute, die Sie mit Recht erwarten, sammeln Sie eine hübsche Stange Geld ein ...«
    Plötzlich sprang der Groaci auf und deutete auf Retief. »Kommodore Dangredi«, zischte er. »Dieser abtrünnige Diplomat neben mir hält eine Pistole auf meine Eingeweide gerichtet. Nur so konnte er mich zwingen, als sein Vermittler zu sprechen. Hätte ich seine Absicht erraten, so wäre ich nie hierhergekommen. Nehmen Sie den Verräter gefangen!«
    Dangredi starrte den Groaci an.
    »Er und diese prahlerischen Laffen haben einen Anschlag auf die Sicherheit des Staates Elora vor. Der Plan bleibt unverändert. Sie meiden jede Berührung mit den Truppen von Minister Prouch.«
    Der große grüne Kopf nickte plötzlich. Dangredi lachte dröhnend und schlug sich mit den Händen auf die Schenkel.
    »Aha! Endlich Verständnis der Lage«, bellte er. »Kleine Verräterei ist große Liebe Dangredis.« Er winkte einem Diener. »Bier und viel Fleisch.« Er rieb sich erfreut die Hände. »Doppelspiel, mehr Geld und Kampf obendrein. Dangredis Träume erfüllen sich.«
    »Aber diese Kidnapper haben kein Recht ...«
    »Groaci-Entführen harmloser Spaß – wie Wassermelonenstehlen. Außer ...« Er blinzelte dem Groaci-General zu, »ebenfalls kleiner Beitrag in Dangredis Kasse.«
    »Ich ... ich biete hunderttausend in Groaci-Gold. Diese Saboteure interplanetarischer Freundschaften sollen nicht über mich triumphieren.«
    Dangredi überlegte kurz. »Schlecht. Kein Kampf? Welche Ziele für Dangredis Schützen? Oder vielleicht Gelegenheit zu Handgemenge, Messer gegen Messer?«
    General Hish zuckte zusammen. »Im Namen der Zivilisation, ich appelliere ...«
    »Zivilisation ist Quatsch. Hondu sind Barbaren. Jetzt 'raus, Groaci. Ich habe Lagebesprechung mit neuen Freunden. Vielleicht später ein bißchen Krummschließen.«
    »Der Groaci ist unsere Geisel«, meinte Tavilan, als der General weggeführt wurde. »Er wird ohne meine Zustimmung nicht krummgeschlossen.«
    »Sicher. Nur kleiner Spaß.« Dangredi lehnte sich zurück, nahm eine riesige Keule und eine Schüssel Wein und bot seinen Gästen Speisen und Getränke an.
    »Nun, Freund Retief, wann ist der Kampf ...?«
     
    *
     
    »Ich muß gestehen«, sagte Magnan, »daß mir nicht ganz klar ist, weshalb sich der Pirat Dangredi freiwillig stellte, nachdem er die Freiwilligentruppe geschlagen hatte. Er machte uns das Angebot, sich der Flotte als Reservetruppe zur Verfügung zu stellen.«
    »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber, Magnan«, meinte Botschafter Hidebinder. »Als erfahrene Diplomaten müssen wir das Fait accompli anerkennen. Unsere Umsiedlungspläne müssen wir natürlich um mindestens ein Jahr zurückstellen. Es ist doppelt unangenehm, daß Minister Prouch gerade jetzt einen Herzschlag erleiden mußte. Magnan, Sie werden der Beerdigung beiwohnen.«
    »Mit Vergnügen, Herr Botschafter«, sagte Magnan. »Das heißt, es wird mir eine Ehre sein ...«
    »Retief ...« Hidebinder sah düster über den Tisch hinweg. »Ich werde keine Schritte gegen Sie unternehmen, nachdem der Hof auf die Bitten von Prinz Tavilan den Fall nicht weiterverfolgt hat. Dennoch sage ich Ihnen eines: Sie sind aus dem Corps entlassen. Über eine etwas lockere Handhabung offizieller Gelder würde ich großzügig hinwegsehen. Verbrämte Berichte, lässige Dienstauffassung, Feigheit angesichts des Feindes – das sind Dinge, die man als Jugendsünden entschuldigen könnte. Aber daß Sie sich der Politik des Corps entgegenstellen ...« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Unverzeihlich!«
    Ein Bote betrat den Raum und händigte Magnan eine Note aus, die dieser an Botschafter Hidebinder weitergab. Der öffnete sie ungeduldig und las sie durch. Er rang nach Luft und las sie noch einmal. Seine Mundwinkel zuckten. Er war blaß geworden.
    »Was ist denn, Herr Botschafter?« fragte Magnan. Hidebinder erhob sich und stolperte aus dem Raum. Magnan ergriff das Papier und las es durch, dann starrte er Retief an.
    »Er ist zur Persona non grata erklärt worden. Der königliche Rat gibt ihm zwölf Stunden Zeit, Elora zu verlassen.«
    Retief warf einen

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