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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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an?«
    »Laßt sie laufen«, meinte der blau und rot gefärbte Qornt dumpf.
    »Da weiß ich etwas Besseres«, widersprach ihm Qorn. »Ich schlage vor, wir verschönern sie ein bißchen. Wenn wir ihnen die Seitenlappen und den Gesichtsvorsprung abgetrennt haben, lassen wir sie laufen.«
    »Du guter Gott! Retief, sie wollen uns Nase und Ohren abschneiden und uns so nach Hause schicken.«
    »Es wäre nicht das erste Mal, daß ein terranischer Diplomat gestutzt wurde.«
    »Das hätte vielleicht die Wirkung, daß uns die Terries ein bißchen mehr Beute überlassen«, meinte Qorn weise. »Ich habe das Gefühl, daß sie sich ohne Kampf ergeben werden.«
    »Das bezweifle ich«, erklärte der blau und rot gefärbte Qornt. »Warum sollten sie auch?«
    Qorn sah mit einem Auge Retief und mit einem Auge Magnan an. »Seht euch nur diese beiden da an. Ich möchte wetten, sie sind gekommen, um günstige Rückzugsbedingungen auszuhandeln.«
    »Nun«, begann Magnan.
    »Still, Mr. Magnan«, sagte Retief. »Jetzt rede ich.«
    »Was ist euer Vorschlag?« quietschte Qorn und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Becher. »Eine Teilung? Zahlung von Reparationen? Ein Ersatzterritorium? Ich kann versichern, das ist völlig sinnlos. Wir Qornt lieben den Kampf ...«
    »Exzellenz, ich fürchte, Sie machen sich ein falsches Bild von uns«, erklärte Retief trocken. »Wir sind gekommen, um ein Ultimatum zu verkünden.«
    »Was?« orgelte Qorn. Hinter Retief begann Magnan zu schlucken und zu keuchen.
    »Wir brauchen diesen Planeten für Zielübungen. Für eine neue Bombe, die wir entwickelt haben. Wenn Ihre Leute in zweiundsiebzig Stunden nicht den Planeten verlassen haben, garantieren wir für nichts.«
     
    *
     
    Qorn raste. »Sie besitzen die Frechheit, mitten im Qornt-Saal, gefesselt, ein Ultimatum auszusprechen ...«
    »Ach was«, meinte Retief und spannte die Arme an. Die Aluminiumglieder zerrissen. »Wir Diplomaten sind es gewöhnt, uns lokalen Besonderheiten anzupassen, aber Sie dürfen uns nicht für dumm halten. Also, was die Evakuierung von Roolit I betrifft ...«
    Zubb zeterte und fuchtelte mit der Pistole herum. Die Qornt am Tisch reckten die Hälse und unterhielten sich schnatternd.
    »Ich sagte euch doch, daß sie Barbaren sind«, fiepte Zubb.
    Qorn schlug mit der Faust auf den Tisch. »Was sie sind, ist mir egal«, brüllte er. »Evakuieren, was euch nicht einfällt! Ich habe fünfundachtzig kampfbereite Schiffe ...«
    »... von denen wir jedes von tausend Booten des Friedensverstärkungs-Geschwaders einkreisen lassen können.«
    »Retief ...« Magnan zupfte ihn am Ärmel. »Vergessen Sie nicht ihren Superantrieb!«
    »Das geht schon in Ordnung. Sie haben keinen.«
    »Aber ...«
    »Wir nehmen die Herausforderung an«, blubberte Qorn. »Wir sind die Qornt. Wir besiegen jeden Feind. Wir leben in Ruhm oder gehen unter ...«
    »Geschwätz«, unterbrach ihn der blau und rot gefärbte Qornt. »Ohne deinen Sturkopf, Qorn, könnten wir jetzt hier sitzen und schlemmen und uns des Lebens freuen, ohne unsere Kraft beweisen zu müssen.«
    »Qorn, Sie scheinen hier der Hitzkopf zu sein«, sagte Retief. »Ich glaube, der Rest Ihrer Gefährten ließe vernünftig mit sich reden ...«
    »Nur über meine Leiche.«
    »Das wollte ich gerade vorschlagen«, meinte Retief. »Sie sagten doch, daß Sie mit jedem in diesem Saal fertigwerden. Legen Sie Ihre Schleifen und Perlen ab und kommen Sie. Ich möchte doch sehen, ob Sie Ihre Worte beweisen können.«
     
    *
     
    Magnan schnellte an Retiefs Seite. »Vier Meter groß«, stöhnte er. »Und haben Sie die Hände gesehen?«
    Retief sah zu, wie Qorns Diener ihm aus seinem steifen Sonntagsstaat halfen. »Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Magnan. Auf dem Planeten herrscht nur geringe Schwerkraft. Ich zweifle, ob der gute Qorn überhaupt einen Zentner wiegt.«
    »Aber seine Reichweite ...«
    »Ich werde ihn an den Knien umklammern. Dann muß er sich bücken, wenn er mich abschütteln will. Und dabei erwische ich ihn dann.«
    Man hatte den Tisch an die Wand geschoben. Qorn schüttelte seine Helfer ungeduldig ab.
    »Verschwindet. Ich will endlich anfangen.«
    Retief ging ihm entgegen und beobachtete scharf die ausgestreckten Arme, deren Gelenke sich an der Innenfläche des Arms befanden. Qorn stakte ihm auf langen mageren Beinen entgegen. Seine hornigen Füße kratzten über den glatten Boden. Die anderen Qornt, Zechkumpane, Diener und Musikanten bunt durcheinandergewürfelt, bildeten einen weiten Kreis und

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