TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten
dem Admiral aus, daß er dazu andere Pusterohre braucht als das Kleinzeug, das ich bisher gesehen habe«, befahl Retief. »Damit können die Haterakans unsere Flotte nicht einmal hinter dem Ofen vorlocken.«
Harrumph gab Retiefs Stellungnahme weiter und übersetzte die Antwort. »Er ssagt, daß Ihre Leiden wohl Ihren Versstand angegriffen haben. Ess ssei außerdem bekannt, daß Terriess an schwerer Neurosse leiden und ssich ohne weiteress bereiterklären, die Früchte ihrer Ansstrengungen mit Fremden zu teilen. Er beabssichtigt, ssich bei der Verteilung in die ersste Reihe zu sstellen.«
»Erklären Sie dem Admiral, daß ich mich freue, wenn er uns sein Heer für Zielübungen zur Verfügung stellt. Aber sagen Sie ihm auch, daß es feige von ihm wäre, im letzten Moment vor dem Kampf zu kneifen. Solche Dinge bringen unsere Krieger in eine wahnsinnige Wut.«
Der Admiral bellte eine wütende Antwort, als er die Übersetzung vernahm.
»Aliess isst verloren«, stöhnte Harrumph. »In sseiner Arroganz prahlt er damit, daß die vereinten Imperiaiisstischen Truppen ssich vor dem Blauen Mond verssammeln und den Planeten in fünfundzwanzig Sstunden erobern werden, um dann weiter zu den terranischen Welten vorzudringen.«
»Lächerliche Eitelkeit«, stellte Retief fest. »Fragen Sie ihn, mit welcher Armada er unsere unbezwingbaren Weltenvernichter schlagen will.«
Mit klagenden Tönen übermittelte Harrumph die triumphierende Antwort des Admirals. »Der arme Irre hat ssechssundzwanzig Schlachtkreuzer ersster Ordnung zu sseiner Verfügung, dazu einhundertachtzehn Zersstörer der Klasse W und einen ganzen Schwarm kleinerer Schiffe – alle voll bemannt, obwohl er nur einen Bruchteil davon braucht, um einen eurer elenden Planeten zu erobern.«
»Sagen Sie ihm, daß ich seinen Mut bewundere. Es wird unseren Leuten keinen Spaß machen, so armselige Angreifer zu verdreschen.«
Einer der Richter klappte energisch die Scheren zusammen und begann ungeduldig zu sprechen.
»Er ssagt: ›Genug mit dem Geschwätz!‹« übermittelte Harrumph. »›Die Verhandlung beginnt.‹«
Sofort meldete sich der Admiral zu Wort. Er deutete immer wieder auf Harrumph und Retief.
»Er ssagt, daß ich mich an die Imperialissten verkauft hätte, wass man an meinem Begleiter ssehen könnte. Und Ssie, Bully, beschuldigt er der Ssubverssion, der Sspionage und dess Terranertumss.«
Die Richter sahen einander an, nickten, erhoben sich und gingen nacheinander aus dem Saal. Ihren Mienen nach zu schließen, hatten sie soeben eine lästige Aufgabe hinter sich gebracht.
»Ziemlich früh für eine Kaffeepause, finden Sie nicht auch?« fragte Retief.
»Verhandlung isst vorbei«, korrigierte Harrumph düster.
»Wie lautete der Spruch?«
»Schuldig natürlich. Ssie glauben doch nicht, daß die Richter den Großadmiral durch Widerspruch verärgern wollen?«
»Man kann Ihrem Volk zu seinem Rechtssystem nur gratulieren«, meinte Retief. »Unter ähnlichen Umständen hätten wir Terries drei Wochen gebraucht, um zu einer derartigen Entscheidung zu gelangen. Übrigens – wie werden wir bestraft?«
»Wie schon?« fragte Harrumph kläglich. »Mit dem Tod durch die Folter!«
*
Die Folteranlage für Prominente befand sich in einem Kellergeschoß, und die Wände waren mit lebensgroßen Fotos früherer Opfer geschmückt. Admiral Hikop, begleitet von zwei Assistenten in Lederrüstung, betrat den Raum, als die Wachen die Gefangenen an die feuchten Plastikwände gefesselt hatten. Er stieg auf ein Podest aus polierten Metallstäben, lehnte sich bequem zurück und wandte sich direkt an Harrumph.
»Er ssagt, daß wir jetzt ssehen werden, wer verdroschen wird«, jammerte Harrumph. »Bully, die Folter beginnt. Laß mich dich jetzt wie einen Bruder duzen, da wir diessess Geschick gemeinssam erleiden.«
Die beiden Techniker hatten einen Apparat errichtet, der starke Ähnlichkeit mit einem altmodischen Grammophon aufwies. Sorgfältig stellten sie den Trichter vor Retief und Harrumph hin.
»Nimm alle Kraft zusammen«, stöhnte Harrumph. »Ess wird eine harte Ssache.«
»Was haben sie denn vor? Wollen sie uns alte Platten von Ethel Merman vorspielen?«
»Ein Wumm-Projektor«, krächzte der Haterakan. »Einess der raffiniertessten Geräte, um Gefangenen Informationen zu entlocken …« Er unterbrach sich, als ein bleiches Licht von dem Projektor ausging, begleitet von einem leisen Summen. Retief spürte eine leichte Gänsehaut, so als hätte jemand mit
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