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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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das schlechte Licht schuld daran.«
    Der Alte knurrte. »Sean ist ein anständiger Kerl«, sagte er. »Aber er steht im Moment stark unter Druck. Wie habt ihr von dem Angriff erfahren?«
    »Wir hatten das Vergnügen, von Großadmiral Hikop verhört zu werden. Dabei prahlte er ein wenig.«
    »Sie sagen ›wir‹. Heißt das, daß dieser Hatrack auf der Terry-Seite steht?«
    »Kurze Bedenkzeit auf Foltersstange hat genügt, mich zum Gegner Hikopss zu machen«, erklärte Harrumph. »Aber da wußte ich noch nicht, daß wir mit ssolcher Idiotie empfangen werden würden.«
    Harvey warf Retief einen scharfen Blick zu. »Lisobel scheint Sie zu mögen, und das Mädchen täuscht sich selten. Mir sehen Sie auch nicht wie ein Spion aus. Sind Sie einer?«
    »Diesmal nicht, Sergeant.«
    »Sean ist in der Klemme«, meinte der Alte nachdenklich. »Wenn er Ihnen glaubt und seine Flugzeuge zurückhält – und wenn Sie gelogen haben – ist er am Ende.«
    »Er hat immer noch Zeit, seine Kräfte zu sammeln und nach Port Saphir zu bringen, wo der Hauptangriff stattfinden soll«, sagte Retief. »Aber lange darf er damit nicht mehr warten.«
    »Und wenn er Ihnen nicht glaubt – und Sie die Wahrheit sagen – geht es ihm noch schlechter.« Harvey hielt den Kopf schief. »Sie haben nicht zufällig einen Beweis für Ihre Story?«
    »Nur Worte, Sergeant, keine Beweise. Jemand wird schon nach oben gehen und sich die fremden Schiffe ansehen müssen.«
    »Hmm. Dabei sind alle Abfangjäger, die Sean auftreiben konnte – veraltete V-90, Norge-Dampfhämmer und ein nagelneuer K-000-Jäger für große Höhen – hundert Meter von hier entfernt auf einer Rollbahn. Bei einem Blitzangriff wären sie verloren.«
    »Tja. Sean will wohl Treibstoff sparen, bis er eine klare Radar-Kennung erhält.«
    »Radar!« stöhnte Harvey. »Junge, unser Radar ist ein Witz. Bis jetzt hat Sean nichts außer großen Ideen und Worten. Er hat versucht, alle Welten der Umgebung für sich zu gewinnen – Blackstrap, Achsbruch, Saddlesore, Eselshuf, Outpost und Jawbone – aber bis jetzt kamen nur Ausreden. Offenbar sind sie nicht überzeugt davon, daß uns ein Krieg droht.«
    »Kein Langsstrecken-Nachrichtenradar?« erkundigte sich Harrumph. »In diessem Falle, meine Herren, könnt ihr den Planeten abschreiben. Hikop wird sseine Truppen ungehindert landen, und die Eingeborenen bemerken ihren Irrtum ersst, wenn Artilleriefeuer ssie aufschreckt.«
    »Scheußlich für Sean.« Der Alte schüttelte den Kopf. »Zu solchen Zeiten muß der Mann an der Spitze viel mit sich herumschleppen …« Er warf Retief einen Blick zu. »Komisch«, sagte er. »Ich werde wohl alt und leichtsinnig. Wie jetzt. Ich merke, daß ich mich hinlegen und schlafen muß. Der Schlüssel liegt auf meinem Schreibtisch.« Er setzte sich auf den Stuhl, legte die Pistole weg, lehnte sich zurück und schloß die tränenden Augen.
    »Der Wächter draußen am Rollfeld ist ein netter Kerl«, sagte er. »Möchte nicht, daß ihm etwas zustößt.« Er öffnete ein Auge. »Wäre eine nette Geste, wenn Ihr Hatrack-Freund hierbliebe. Eine Art Rückversicherung, Sie verstehen.«
    »Sicher, und Harrumph versteht es auch.« Retief stand auf. »Schlafen Sie gut, Sergeant. Ich glaube, ich komme noch rechtzeitig mit einem überzeugenden Souvenir zurück.«
     
    *
     
    Ein erschreckter Wachtposten sprang hoch, als Retief neben dem langen, schlanken Schiff stehenblieb, das an einer Seite der Sandbahn geparkt war.
    »Ersatzpilot«, sagte Retief knapp, als der Junge unsicher an der Pistole herumfingerte. »Können Sie die Bremsklötze wegnehmen?«
    Er schwang sich ins Cockpit, schnallte sich fest und startete den Antrieb. Er ließ die Maschine langsam über die Bahn rollen, bis sie gegen den Wind stand. Vom Stabszelt her flackerte plötzlich ein rosa Licht auf. Ein Schuß ging so nahe am Jäger vorbei, daß man den Knall über dem Lärm der Düsen hören konnte. Aber die Maschine raste bereits vorwärts und hob ab. Fünf Minuten später, bei neunzigtausend Fuß, sprach das Radargerät zum erstenmal schwach an. Retief schaltete das Koordinatensystem ein und beobachtete, wie die Landschaft vorbeizog. Im Mittelpunkt des Fünfundzwanzig-Zentimeter-Schirmes war der kleine rote Punkt, der sein eigenes Flugzeug darstellte. Vierzig Meilen westlich befand sich der dunkle Fleck der Küstenstadt, in der die Haterakans massiert landen wollten. Weit oben, ganz am Rand, tanzten die beiden Blips der Haterakan-Träger. Sie bremsten rasch ab und

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