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Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Titel: Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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formulierte.
    „ Ihre Frau hatte ein Verhältnis mit Frank Severin“, erklärte Berringer, als Regina Gerath noch immer nichts sagte. „Dafür gibt es ebenso Zeugen wie für ihre Anwesenheit am Tatort, dem Ufer des Modellsegelweihers am Elfrather See. Herr Severin war nämlich leidenschaftlicher Modellsegler und hat am See geübt. An diesem Morgen nahm er sich kurzfristig Urlaub dafür. Vielleicht, um sich dabei zu entspannen, weil ihm der Stress überm Kopf stieg.“
    Gerath blieb vollkommen ruhig. Die Nachricht von der Untreue seiner Frau schien ihn in keiner Weise zu überraschen oder emotional zu tangieren. Er nahm das hin wie schlechtes Wetter, dachte Berringer. Er selbst könnte das nicht. Aber wer mochte schon wissen, was die Eheleute Gerath tatsächlich noch miteinander verband. Allzu viel schien es jedenfalls nicht zu sein.
    Genauso wenig schien es Gerath zu erschüttern, dass seine Frau möglicherweise eine Mörderin war.
    „ Ich … äh, ich habe mir nach Ihren ersten Hinweisen auf Severin mal die Bücher vorgenommen, beziehungsweise vornehmen lassen“, erwiderte Gerath schließlich und nachdem er sich ausgiebig geräuspert hatte. „Da gibt es ein paar seltsame Dinge, die auf dem ersten Blick keinen Sinn ergeben.“
    Was das wirklich alles, was er dazu zu sagen hatte?, ging es Berringer durch den Kopf; er war fassungslos. Wie konnte jemand nur so kalt sein! Er musste sehr an sich halten, um seine Meinung nicht lauthals zu äußern. Aber so etwas brachte nichts, das wusste Berringer aus leidvoller Erfahrung.
    „ Severin war in illegale Geschäfte verwickelt, die über Avlar Sport liefen“, berichtete Berringer daher äußerst sachlich. „Wie tief er in diesen Sumpf verstrickt war, wird die polizeiliche Untersuchung ergeben, Herr Gerath. Sie werden damit leben müssen, dass die Presse und die Öffentlichkeit Avlar Sport in nächster Zeit immer wieder mit diesen schmutzigen Geschäften und Severins Ermordung in Verbindung bringen wird. Ganz bestimmt keine gute Werbung für Ihre Sportkleidung.“
    „ Und ich habe ihm vertraut!“, stieß Peter Gerath bitter hervor. Berringer fragte sich, woher diese Bitterkeit in erster Linie rührte. War es der private Betrug? Der schien ihn weit weniger zu kümmern als der geschäftliche, wie Berringer verwundert feststellte.
    „ Wenn es wirklich so wäre, wie Sie behaupten, und ich hätte ein Verhältnis mit Herrn Severin gehabt …“, begann Regina Gerath.
    Aber Berringer unterbrach sie. „Tun Sie nicht so, als wäre er für Sie Herr Severin gewesen, das ist ja lächerlich!“
    „ Kein Wunder, dass der Polizeidienst nichts für Sie war“, versetzte sie, „da Sie offensichtlich so etwas wie die Unschuldsvermutung gar nicht kennen!“
    In diesem Moment reagierte Gerath. Er wandte sich seiner Frau zu und hielt ihr vor: „Es ist nicht zu fassen! Ich biete dir hier ein Leben in allem nur erdenklichen Luxus, seitdem unsere Kinder groß sind, hast du nichts weiter zu tun, als dich deinen pseudokreativen Anwandlungen zu widmen, und da fällt dir nichts Besseres ein, als dich mit meinem Geschäftsführer einzulassen? Ausgerechnet Severin!“
    Meine Güte, dieser Ausbruch von Emotionen kam aber mit deutlicher Verzögerung, dachte Berringer. Gefühlsmäßig schien Peter Gerath tatsächlich eine lange Leitung zu haben. Vielleicht hatte er sich zu lange und zu intensiv seinen Pferden gewidmet.
    „ Wenn ich wirklich ein Verhältnis mit Frank gehabt hätte, wieso hätte ich ihn dann umbringen sollen?“, hielt Regina Gerath dem Privatermittler vor. „Können Sie mir das vielleicht erklären, Sie Superdetektiv? Das ist doch alles völlig hirnrissig und an den Haaren herbeigezogen, was Sie uns da auftischen!“ Und an ihren Gatten gerichtet, fuhr sie fort: „Dieser Mann will uns doch nur auseinander bringen. Keine Ahnung, was er sich davon verspricht, einen Keil zwischen uns zu treiben, aber …“
    „ Dann bestreitest du, ein Verhältnis mit Severin gehabt zu haben?“, fiel ihr Peter Gerath ins Wort. „Du nanntest ihn gerade Frank …“ Er schüttelte den Kopf, trat an die Fensterfront und blickte hinaus in den Garten, wo die Wachmänner patrouillierten. „Ich habe mich schon längere Zeit gefragt, ob da wohl irgendetwas läuft. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass es Severin ist. Ausgerechnet Severin!“ Er schüttelte erneut den Kopf und fuhr sich dann mit einer fahrigen Geste übers Gesicht.
    „ Sie wollten Ihren Mann psychisch fertig machen und

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