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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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verzweifelt, daß er hoffte, Dan entweder bestechen oder aber überreden zu können, als Vermittler zwischen Boothe und jenem Teufel zu agieren, der die Männer aus dem grauen Zimmer liquidierte. Boothe versteckte sich nur deshalb nicht irgendwo im Ausland, weil er genau wußte, daß eine Flucht sinnlos wäre. Und er ging wie immer seinen Geschäften nach, weil die Alternative - die Wände anzustarren und auf >Es< zu warten noch viel unerträglicher wäre. Mrs. Hudspeth ging zu ihrem riesigen Schreibtisch, öffnete eine Ledermappe und nahm das oberste Blatt zur Hand -den Zeitplan ihres Chefs. Sie studierte ihn kurz und sagte dann: »Ich befürchte, daß Sie ihn frühestens um 16 Uhr sprechen können. Bis dahin ist er ständig unterwegs.«
    »Bis dahin sind es ja noch eineinviertel Stunden. Sind Sie ganz sicher, daß ich ihn nicht früher erreichen kann?«
    »Sehen Sie selbst«, sagte die Sekretärin und reichte ihm das Blatt.
    Sie hatte recht. Er würde Boothe bestimmt verfehlen, wenn er ihm kreuz und quer durch die Stadt folgte. Aber um 16 Uhr würde er laut Zeitplan zu Hause sein. 
    »Wo wohnt er?« Mrs. Hudspeth nannte ihm die Adresse in Bel Air, und er notierte sie sich. Als er wieder aufblickte, sah er, daß sie ihn nicht aus den Augen ließ. Ihre Neugier war unverkennbar. Sie hatte selbstverständlich bemerkt, daß etwas Ungewöhnliches im Gange war, aber Boothe hatte sie ausnahmsweise nicht ins Vertrauen gezogen, und nun mußte sie sich sehr beherrschen, um nicht Dan um Auskünfte zu bitten. Und offenbar machte sie sich auch große Sorgen; bisher war es ihr gelungen, ihre Beunruhigung vor ihm zu verbergen, aber nun trieb sie an die Oberfläche, wie die aufgetriebene Leiche eines Ertrunkenen. Wenn sie so beunruhigt war, so nur deshalb, weil sie die Beunruhigung ihres Chefs gespürt hatte, und wenn ein hartgesottener Geschäftsmann wie Boothe seine Gefühle vor seiner Privatsekretärin nicht mehr verbergen konnte, mußte er wirklich einer Panik nahe sein. Der junge Sekretär - oder Leibwächter - gab Dan das Geleit zum Lift, wo der bewaffnete Sicherheitsposten noch immer Wache hielt. Die schöne, aber kühle Empfangsdame arbeitete an einem Computer, und das leise Klicken der Tastatur in der bedrückenden Stille erinnerte Dan an klirrende Eiswürfel in einem Glas. Zu Lauras großer Erleichterung hatte der Film vor zehn Minuten begonnen, und sie waren jetzt genauso anonym wie alle anderen Kinobesucher, deren Silhouetten sich nur schattenhaft von den hohen Rückenlehnen abhoben. Melanie starrte nach wie vor völlig ausdruckslos auf die Leinwand. Lichtreflexe der bunten Filmbilder huschten über ihr bleiches Gesicht und zauberten hin und wieder etwas Farbe darauf.
    Wenigstens ist sie wach, dachte Laura. Und dann überlegte sie, was Dan Haldane wohl wissen mochte. Jedenfalls mehr, als er ihr gesagt hatte. Daran bestand kein Zweifel. Earl Benton griff in seine Sakkotasche, und Laura wußte, daß er sich vergewisserte, ob sein Revolver in dem Schulterhalfter steckte und er ihn mühelos ziehen konnte, Er hatte das seit Beginn des Films schon zweimal überprüft, und sie war sicher, daß er es in fünf Minuten wieder tun würde. Es war eine nervöse Geste, und da er an und für sich kein nervöser Typ war, ging daraus deutlich hervor, wie beunruhigt er war. Natürlich würde der Revolver ihnen überhaupt nichts nützen, ganz gleich, wie schnell Earl ihn ziehen konnte, falls >Es< hierher ins Kino kam, um Melanie zu holen. Da er ohnehin eineinviertel Stunden totschlagen mußte, bevor er in Bei Air mit Palmer Boothe sprechen konnte, beschloß Dan Haldane, zum Polizeirevier von Westwood zu fahren, wohin Wexlersh und Manuello in der vergangenen Nacht gebracht worden waren. Die beiden Detektive saßen aufgrund von Earls eidesstattlicher Erklärung in Untersuchungshaft, und Dan wollte seine eigene Aussage zu Protokoll geben und ihre Zellentür damit von außen noch fester verbarrikadieren. Er hatte ROSS Mondale in dem Glauben gelassen, daß er Wexlersh und Manuello nicht des versuchten Mordes beschuldigen und Earl veranlassen würde seine Aussage in einigen Tagen zu widerrufen; aber er hatte nie die Absicht gehabt, sich an diese Abmachung zu halten. Selbst wenn es ihm nicht gelingen sollte, diesen Fall erfolgreich zu lösen und Melanie und Laura zu retten, so würde er doch zumindest dafür sorgen, daß Wexlersh und Manuello hinter Gitter kamen und ROSS Mondale für alle Zeiten erledigt war. Der für den Fall zuständige

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